Haarausfall: Was Männer und Frauen wissen sollten!

Jeder Mensch verliert pro Tag durchschnittlich 70 bis 100 Haare. Das ist ein völlig normaler Vorgang und kein Grund zur Sorge. Anders sieht es dagegen aus, wenn Sie verstärkt viele Haare verlieren. In diesem Fall ist es interessant, die Ursachen von Haarausfall zu kennen. Lesen Sie jetzt, welche Gründe Haarausfall bei Männern und Frauen haben kann. Welche Möglichkeiten gibt es, um Haarausfall zu stoppen? Wann droht eine völlige Haarlosigkeit? Wir informieren Sie über die verschiedenen Ursachen von Haarausfall und zeigen, welche Therapie bei Haarausfall zur Verfügung steht. Der Fachbegriff für Haarausfall lautet Alopezie, darüber hinaus gibt es weitere medizinische Bezeichnungen, die den Haarausfall näher klassifizieren. Der Haarverlust wird im Fachjargon als Effluvium bezeichnet.

Bild: Haarverlust kann bis zur vollständigen Haarlosigkeit (Alopezie) führen.

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Was versteht man unter Haarausfall?

Haare haben nur eine begrenzte Lebensdauer. Das bedeutet, wenn ein einzelnes Haar seine Lebens- und Wachstumsgrenze erreicht hat, fällt es aus. Ein neues Haar ersetzt das alte Haar. Dieser Vorgang geht fast unbemerkt vor sich. Sie sehen einzelne Haare im Waschbecken, finden Haare in der Haarbürste oder im Kamm – es sind meist so wenige, dass Sie zwar lose Haare entdecken, aber auf dem behaarten Kopf kein Unterschied sichtbar ist. Dieser Haarausfall gilt als normal. Kinder können auf diese Weise pro Tag 50 bis 80 Haare verlieren, Erwachsene etwa 70 bis 100 Haare. Erst wenn die Anzahl darüber liegt, kann es sich um einen krankheitsbedingten Haarausfall handeln.

Die Ursachen für Haarausfall und erfolgversprechende Therapien

Haarausfall kann altersbedingt sein, aber auch aufgrund bestimmter Erkrankungen auftreten. Des Weiteren können Verletzungen, bestimmte Medikamente, hormonelle Gründe und falsche Verhaltensweisen zu einem mehr oder weniger starken Haarausfall führen.

Der anlagebedingte Haarausfall: Androgenetische Alopezie

Zunächst spielt das Lebensalter eine Rolle. Im Lauf der Jahre und Jahrzehnte gehen Haare verloren, die verbleibenden Haare sind oft dünner und brüchiger als in jungen Jahren. Diese Form wird als anlagebedingter Haarausfall bezeichnet, Mediziner sprechen von androgenetischer Alopezie. Altersbedingter Haarausfall bei Männern kommt häufiger vor als Haarausfall bei Frauen. Die Statistik zeigt, dass diese Art von Haarausfall bei Männern etwa zwei Drittel aller Männer betrifft, der anlagebedingte Haarausfall bei Frauen kommt nur etwa bei der Hälfte aller Frauen vor. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Haarausfall bei Männern kann zur völligen Haarlosigkeit führen, dies ist bei Frauen sehr selten. Eher ist zu beobachten, dass bei einem altersbedingten Haarausfall bei Frauen die Haare sehr licht sind, die Kopfhaut durchschimmert und die frühere Fülle einfach nicht mehr vorhanden ist.

Die Ursachen für den anlagebedingten Haarausfall bei Männern findet man oft beim männlichen Geschlechtshormon Dihydrotestosteron (DHT). Das Hormon bewirkt, dass die Kopfhaarwurzeln fortlaufend schrumpfen. Ein Hormontest zeigt, dass die Bluthormonwerte trotzdem im normalen Bereich liegen. Auffällig ist, je früher sich die ersten Anzeichen zeigen, umso ausgeprägter ist der spätere Verlauf. Das Haarausfallmuster reicht von Geheimratsecken über Haarausfall am Oberkopf und Hinterkopf, bis nur noch ein Haarkranz übrig ist. Bei einigen Männern entsteht eine vollständige Glatze.

Der anlagebedingte Haarausfall bei Frauen beginnt meist erst nach den Wechseljahren. Das Haar wird insgesamt schütter, besonders gut sichtbar ist das im Scheitelbereich. Es ist noch unklar, ob Frauen ebenfalls empfindlich auf Androgene reagieren. Der Haarausfall bei Frauen ist längst nicht so stark ausgeprägt wie der Haarausfall bei Männern. Grundsätzlich sind viel weniger Frauen betroffen, und der Haarausfall ist nur extrem selten vollständig.

Als Therapie bei Haarausfall aus androgenetischen Gründen sind mehrere Medikamente auf dem Markt. Oft kommen Mittel wie Minoxidil-Lösung, Minoxidil-Schaum oder Tabletten mit der Bezeichnung Finasterid zum Einsatz. Empfehlenswert ist immer der Besuch beim Hautarzt. Eine Selbstmedikation ohne ärztliche Verordnung sollten Sie nicht durchführen. Die Medikamente können Nebenwirkungen haben und zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln führen, die Sie einnehmen müssen.

Eine Alternative zur Bekämpfung des Haarausfalls ganz ohne Medikamente ist die Haartransplantation. Auch dieser Eingriff sollte erst nach reiflicher Überlegung durchgeführt werden. Wenn Sie mit weniger Aufwand wieder eine vollere Haarpracht erreichen möchten, sind Haarteile eine gute Option. oder Sie entscheiden sich für die Zwischenlösung: Spezialisierte Friseure können mithilfe der Resthaare eine Haarverdichtung durchführen. Am Haaransatz ist außerdem ein Permanent-Make-up möglich, dabei werden winzige „Härchen“ tätowiert.

Wenn die androgenetische Alopezie in sehr jungen Jahren auftritt, kann das für die betroffenen Personen extrem belastend sein. Haarausfall bei Männern beginnt oft schon bei Jugendlichen. Der Haaransatz bildet sich zurück, es entstehen die sogenannten Geheimratsecken. Auch am Hinterkopf kommt es oft zum Haarausfall bei Männern. Um eine Erkrankung handelt es sich dabei allerdings nicht. Vielleicht stellen Sie fest, dass der Haarausfall bei Männern in Ihrer Familie weit verbreitet ist. Hier spielen die Erbanlagen eine Rolle. Trotzdem müssen Sie den Haarausfall nicht einfach hinnehmen – wenn Sie sehr darunter leiden, gibt es die Möglichkeit zur Haartransplantation. „Wundermittel“ für ein erneutes Haarwachstum existieren noch nicht, aber die Forschung ruht nicht – bestimmte Wirkstoffe können den Haarausfall stoppen und zu neuem Haarwachstum anregen. In jedem Fall gilt aber bei einem anlagebedingten Haarausfall bei Frauen und Männern: Die Krankenkasse übernimmt keine Kosten für die Behandlung!

Der kreisrunde Haarausfall: Alopecia areata

Beim kreisrunden Haarausfall gehen die Haare massiv aus. Innerhalb kurzer Zeit entstehen runde, manchmal auch ovale Stellen, die wie ausgestanzt aussehen. Am Anfang lassen sich die Symptome noch kaschieren, vor allem dann, wenn diese Art von Haarausfall bei Frauen mit längeren Haaren auftritt. Alopecia areata ist hauptsächlich am behaarten Kopf zu finden, aber auch Augenbrauen, Wimpern und Bart können betroffen sein. Man vermutet, dass in Deutschland mehr als eine Million Menschen an kreisrundem Haarausfall leiden. Überwiegend tritt die Erkrankung bei Kindern und jungen Menschen auf. Ebenso ist der kreisrunde Haarausfall bei Frauen häufiger als bei Männern. Nach dem 30. Lebensjahr kommt diese Alopezie seltener vor.

Bei einer Alopecia areata handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit. Das heißt, körpereigenes Gewebe wird von den Abwehrzellen angegriffen. Betroffen sind die Haarwurzeln, was dann zu Entzündungen an den Haarwurzeln und einem Haarausfall bei Frauen und Männern führt. Der Haarverlust kann sehr lange anhalten und sogar zu einem völligen Haarverlust führen. Es ist aber auch möglich, dass die Haare an den betreffenden Stellen wieder nachwachsen, das ist bei mehr als 80 Prozent der erkrankten Personen der Fall. Auch viele andere Varianten sind möglich. Ein genereller Verlauf ist nicht vorhersagbar, der kreisrunde Haarausfall verläuft sehr individuell. Der eigentliche Haarausfall ist nicht schmerzhaft, die kahle Kopfhaut kann aber empfindlicher als sonst sein. Vor allem ist die psychische Komponente sehr belastend.

Geht man den Ursachen für Alopecia areata auf den Grund, stellt sich oft eine Verbindung mit anderen Erkrankungen heraus. Infrage kommen zum Beispiel Erkrankungen der Schilddrüse oder die Weißfleckenkrankheit. Häufig finden sich auch Veränderungen an den Fingernägeln, etwa Rillen- oder Tüpfelnägel. Die Lymphknoten hinter den Ohren können geschwollen sein. Bei einer Alopecia areata ist es sinnvoll, wenn der Dermatologe mit anderen Fachärzten zusammenarbeitet. So lassen sich weitere Erkrankungen besser finden und behandeln.

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Die Therapie bei Haarausfall, insbesondere bei Alopecia areata, ist variabel. Oft verschwinden die kahlen Stellen von selbst wieder. Sie können also abwarten, vor allem dann, wenn die haarlosen Stellen nicht zu groß sind und Sie gut andere Haare darüber frisieren können. Trotzdem sollten weitere Ursachen ärztlich gesucht und bei Bedarf behandelt werden. Gute Erfolge werden beim kreisrunden Haarausfall mit Kortison erzielt. Die Behandlung kann mit Salben, Tabletten oder Spritzen durchgeführt werden. Kortison hat jedoch starke Nebenwirkungen. Besprechen Sie die Therapie bei Haarausfall ausführlich mit Ihrem Arzt und wägen Sie ab, ob Sie diesen Weg gehen möchten. Ein weiterer Therapieansatz ist die Behandlung mit dem Kontaktallergen Diphenylcyclopropenon (DCP). Der Wirkstoff soll das Immunsystem anregen und ablenken, damit der Haarausfall gestoppt wird. Therapien mit Laser, Bestrahlungen mit UV-Licht oder mit bestimmten Wirkstoffen wie Dithronal werden zwar angeboten, sind aber mit Vorsicht zu betrachten. Die Wirksamkeit ist nicht nachgewiesen. Das gilt auch für diverse frei verkäufliche Präparate.

Bedenken Sie bei einem kreisrunden Haarausfall immer, dass die Erkrankung oft von alleine wieder verschwindet. Möglicherweise fügen Sie Ihrem Körper mit obskuren Methoden mehr Schaden zu!

Wenn die Ursachen von Haarausfall über einen Bluttest ausgeforscht werden sollen, werden folgende Tests und Untersuchungen durchgeführt: Wichtig sind ein allgemeines Blutbild und die Blutsenkung. Außerdem werden im Labor die Schilddrüsen- und Nierenfunktionsparameter untersucht. Weitere Werte, die Aufschluss geben können, sind die Anteile von Zink, Selen, Calcium, Eisen und Ferritin. Schließlich spielen auch die Transaminasen und der Immunglobulin E (IgE)-Spiegel eine Rolle. Im Labor werden des Weiteren die Werte der Hormone Estradiol, Progesteron und Testosteron bestimmt. Die Suche nach Schilddrüsen-Antikörpern gehört ebenfalls zum Programm. Liegen alle Werte vor, kann der Dermatologe, eventuell gemeinsam mit anderen Fachärzten und dem Hausarzt, eine Behandlungsmethode vorschlagen. Die Therapie bei Haarausfall wirkt umso besser, je ausführlicher die Ursachen von Haarausfall bestimmt werden.

Diffuser Haarausfall

Um den sogenannten diffusen Haarausfall handelt es sich, wenn Sie mehr Haare als gewohnt verlieren. Der Haarverlust verteilt sich über den gesamten Kopf, das Haar sieht dünn und licht aus. Abgegrenzte Stellen wie beim kreisrunden Haarausfall sind dagegen nicht zu finden. Der diffuse Haarausfall kann viele Ursachen haben. Oft sind hormonelle Umstellungen der Grund. So kommt dieser Haarausfall bei Frauen oft nach einer Schwangerschaft oder als Begleiterscheinung in den Wechseljahren vor.

Hormonbehandlungen können ebenfalls zum diffusen Haarausfall führen. Dazu zählen die Einnahme bestimmter Anti-Baby-Pillen oder eine Hormontherapie, die Sie während der Wechseljahre durchführen. Wenn Sie einen verstärkten Haarausfallbemerken, kann ein Wechsel des Präparats helfen. Auch völlig ohne äußerliche Hormonzufuhr ist die Phase des Klimakteriums eine Zeit der Umstellung. Als Folge kann es zu einem Haarausfall bei Frauen kommen.

Weitere Ursachen sind möglicherweise ein Eisenmangel oder Funktionsstörungen der Schilddrüse. Medikamente können ebenfalls ein Auslöser für Haarausfall bei Männern und Frauen sein. Zu den Erkrankungen und Arzneimitteln, die zu den Ursachen von Haarausfall zählen, gehören etwa diverse Infektionen und Erkrankungen der Kopfhaut. Einseitige Diäten führen manchmal zu einem Mangel an Mineral- und Vitalstoffen. Insbesondere Essstörungen wie Bulimie und Anorexie sind oft dafür verantwortlich, dass die Haare ausfallen. Des Weiteren sind bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie Morbus Crohn oder Diabetes mellitus manchmal Auslöser für einen Haarausfall bei Frauen und Männern. Als Folgen von Pilzerkrankungen kann es zu einem Haarverlust kommen.

Nicht unterschätzt werden sollte Stress in jeder Form. Stress-Situationen können sowohl zu einer Alopecia areata als auch zu einem diffusen Haarausfall bei Männern und Frauen führen.

Im Medikamentenbereich gehören Wirkstoffe, die gegen ADHS und Narkolepsie eingesetzt werden, zu den Auslösern. Als kritisch sind auch Beta-Blocker, blutgerinnungshemmende Medikamente und Cholesterinsenker zu betrachten.

Wenn Sie einen diffusen Haarausfall feststellen, wenden Sie sich mit einer Aufstellung aller Medikamente, die Sie in den letzten Monaten eingenommen haben, an Ihren Arzt. Die Symptome können nämlich auch erst Wochen nach dem auslösenden Ereignis erstmals auftreten. Ebenso ist es wichtig, weitere Ursachen aufzuspüren. Eine Laboruntersuchung gibt Aufschluss über bestimmte Mangelerscheinungen, außerdem können Sie einen Hormonstatus durchführen lassen. Fällt der Verdacht auf ein spezielles Medikament, dürfen Sie es nicht auf eigene Faust absetzen, sondern erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt. Andere Grunderkrankungen, die als Ursache für den diffusen Haarausfall bei Männern und Frauen infrage kommen, müssen ebenfalls erkannt und behandelt werden.

Besondere Formen von Haarausfall

Außer den genannten Ursachen und Formen kommen noch weitere Gründe für einen Haarausfall bei Männern und Frauen infrage. Nach einer Chemotherapie fallen oft die Haare aus. Die Haare wachsen jedoch nach Beendigung der Therapie wieder nach. Wenn zur Bekämpfung eines Tumors Bestrahlungen eingesetzt werden, kann es zur völligen Zerstörung der Haarwurzeln kommen. Bestimmte Verletzungen, vor allem Brandverletzungen, können ebenfalls dazu führen, dass die Haarwurzeln komplett zerstört werden. In diesem Fall kann geprüft werden, ob eine Haartransplantation sinnvoll ist. Wenn noch Resthaare vorhanden sind, kann eine Haarverdichtung durchgeführt werden.

Des Weiteren spielt die Pflege der Haare eine wichtige Rolle. Zu den Ursachen von Haarausfall gehört in manchen Fällen eine unsachgemäße Behandlung. Feine, empfindliche Haare können sensibel auf häufige Dauerwellen, Färben und Tönen reagieren. Ein ständiger Gebrauch von Glätteisen kann ebenfalls schädlich sein. Zwar sind die Haarwurzeln davon nicht betroffen, das einzelne Haar kann jedoch brechen und die Haare insgesamt weniger voluminös wirken.

Vorsicht ist außerdem geboten, wenn Sie Ihre Haare immer straff zusammenbinden. Der feste Zug an den Haarwurzeln kann zu Haarausfall führen. Letztlich ist auch die Verwendung der richtigen Pflegemittel wichtig. Ein mildes Shampoo schont das Haar, übermäßiges Styling und heißes Fönen kann dagegen auf Dauer schädlich sein. Verwenden Sie Bürsten mit Naturborsten, die nicht spitz sein sollten, und Kämme mit abgerundeten Kammzinken. Nasses Haar sollte vorsichtig im Handtuch ausgedrückt werden, heftiges Trockenrubbeln schadet. Entwirren Sie nasse Haare vorsichtig und verwenden Sie bei langem Haar eine milde Pflegespülung. So tragen Sie wesentlich dazu bei, dass Ihre Haare gepflegt, gesund und schön bleiben.

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