Hyperpigmentierung: braune Hautverfärbungen

Hyperpigmentierung nimmt viele Formen an: Sommersprossen, Muttermale, Leberflecken und Altersflecken sind allgemein bekannt und gelten an sich als unbedenklich. Braune Flecken in unterschiedlichen Formen und Größen können jedoch auch krankhafte Ursachen haben oder sich in bedenklicher Form verändern. Eine individuelle Begutachtung Ihrer Hautveränderung durch einen Hautfacharzt aus Heidelberg ist online über unsere Startseite möglich.

Bild: Zu viel Melanin in der Haut löste die hier gezeigten Hyperpigmentierungen aus.

Was ist Hyperpigmentierung?
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Was ist Hyperpigmentierung?

Manch eine bräunliche Hautverfärbung, medizinisch als Hyperpigmentierung bezeichnet, ist bereits in jungen Jahren vorhanden. Solche sind auf den Farbstoff Melanin zurückzuführen, von welchem an der betroffenen Stelle zu viel produziert wird. So entstehen Sommersprossen und Leberflecken, aber auch sonnengebräunte Haut und andere farbliche Veränderungen kommen durch die Melaninproduktion zustande. In vielen Fällen sind sie völlig harmlos, gelegentlich werden sie lediglich aus ästhetischen Gründen als lästig empfunden, für andere wiederum sind Sommersprossen niedlich. Hin und wieder wird ein Leberfleck oder Muttermal gar als charakteristisches optisches Merkmal eines Menschen betrachtet.

Anders sieht es bei krankhaften Hautveränderungen aus. Dr. Benjamin Durani, erfahrener Hautfacharzt aus Heidelberg, erläutert, was es mit der Hyperpigmentierung auf sich hat und worauf Betroffene achten müssen.

Melaninproduktion und weitere Ursachen der Hyperpigmentierung

Streng genommen handelt es sich bei der Hyperpigmentierung um eine Pigmentstörung, denn die Farbe der betroffenen Hautbereiche weicht von der eigentlichen Färbung ab. Ist eine erhöhte Melaninproduktion der Zellen verantwortlich, kann die Veranlagung genetisch bedingt sein. Ebenso trägt das UV-Licht der Sonne zu einer verstärkten Melaninbildung bei: Die Haut nimmt eine bräunliche Färbung an und bildet damit einen natürlichen Schutz. Pigmentflecken wie Sommersprossen treten deutlicher hervor, wenn sie dem Sonnenlicht ausgesetzt sind.

Von der Melaninproduktion wird auch die Entstehung anderer Arten von Pigmentflecken gesteuert:

Sofern sich diese im Laufe der Zeit nicht auffällig verändern oder beispielsweise Muttermale aufgrund ihrer Größe und Erhebung über die eigentliche Hautfläche hinaus stören, stuft Dr. Benjamin Durani die braunen Flecken grundsätzlich zunächst als harmlos ein.

Weitere mögliche Ursachen für Verfärbungen der Haut sind der Stoffwechsel und der Hormonhaushalt. In der Schwangerschaft besteht oft eine erhöhte Neigung zur Bildung von bräunlichen Flecken. Abgeheilte Hautverletzungen können ebenfalls dazu führen. So hinterlassen Entzündungen bei Hautirritationen wie Neurodermitis gelegentlich dunklere Bereiche. Kleine Einblutungen in den Beinen durch verletzte Gefäße in der Haut oder eine Venenschwäche sind ebenso dafür bekannt, eine dunklere Hautpigmentierung zu begünstigen.

Pigmentflecken durch Veranlagung und Sonnenlicht

Am Beispiel Sommersprossen ist recht deutlich, wie Veranlagung und Sonnenlicht zusammenwirken: Erscheinen die Pigmentflecken im Winter eher blass oder verschwinden ganz, treten sie im Sommer deutlicher hervor. Insbesondere bei hellhäutigen Menschen ist der Unterschied saisonal gut zu beobachten. Nicht ganz so extrem verhalten sich die Pigmentierungen bei Leberflecken und Altersflecken: Erstere neigen erst über die Jahre durch Sonneneinstrahlung dazu, nachzudunkeln. Altersflecken treten, wie der Name sagt, erst in späteren Jahren auf und hängen ebenfalls mit der Einwirkung des UV-Lichts der Sonne zusammen. Mediziner bezeichnen sie daher auch als „linsenförmige Sonnenflecken“, fachlich Lentigines solares, erklärt der Hautfacharzt.

Unter dem Oberbegriff Lentigines werden Leberflecken zusammengefasst. Dazu zählt die angeborene Form, umgangssprachlich auch als „Café-au-Lait-Flecken“ oder „Milchkaffeeflecken“ bekannt. Andere bilden sich in späteren Lebensjahren. Muttermale werden im medizinischen Fachjargon als Nävus bezeichnet. Der Unterschied zu Leberflecken ist für Laien nicht immer deutlich zu erkennen: Der typische Leberfleck befindet sich als Verfärbung auf Hautebene, bei Muttermalen handelt es sich um pigmentierte Zellwucherungen. Solche sind deutlich zu differenzieren, wenn sie sich über die Oberhaut hinaus erheben. Allerdings gibt es unterschiedliche Formen und auch einige augenscheinliche Leberflecke zählen zu dieser Gruppe der Hyperpigmentierung.

Einfluss der Sonne

Menschen in südlichen Ländern haben in der Regel dunklere Haut als in kühleren nördlichen Regionen ansässige. Dies ist auf die Melanin anregende Wirkung des Sonnenlichts zurückzuführen. Der Farbstoff Melanin sorgt mit dem dunkleren Erscheinungsbild für den natürlichen Hautschutz. Verantwortlich für dessen Produktion sind die sogenannten Melanozyten, die farbgebenden Zellen. Der Farbstoff wird in den umliegenden Hautzellen eingelagert. Je heller die Haut üblicherweise ist, umso eher fallen Pigmentstörungen in Form von bräunlichen Flecken auf – vor allem, wenn die Farbintensität durch UV-Strahlung verstärkt wird.

Das Verblassen der Pigmentflecken oder brauner Haut an sich bei hellhäutigen Menschen ist ein Zeichen für die Zellerneuerung. Diese verlangsamt sich im Alter, weshalb die als Altersflecken bezeichneten Pigmentflecken zunehmen. Handelt es sich dagegen um veranlagungsbedingte Pigmentstörungen, sind die Verfärbungen oft schon in früheren Jahren vorhanden.

UV-Strahlung strapaziert die Haut ebenso wie andere Umwelteinflüsse. Ist der Regenerationsprozess gestört, sind Schädigungen der Melanozyten und angrenzender Hautzellen möglich. Sie können sich vermehren und zu Wucherungen führen. Weist die Haut bereits Leberflecken und Muttermale auf, sind diese Bereiche einem besonderen Risiko ausgesetzt, da hier bereits eine Pigmentstörung vorhanden ist. Daher rät der Heidelberger Hautspezialist, solche regelmäßig auf Veränderungen zu kontrollieren.

Wann ist Hyperpigmentierung ein Fall für den Hautarzt?

Dr. Durani empfiehlt, bei jeglicher Veränderung vorhandener Pigmentflecken und Verfärbungen den Hautarzt aufzusuchen. Dasselbe gilt für neu auftretende Verfärbungen und Unebenheiten. Ein sich veränderndes Muttermal kann durchaus unbedenklich sein, aber auch eine bösartige Form annehmen. Zellschädigungen sind übrigens nicht immer bräunlich, sondern können unter Umständen zu heller gefärbten Auffälligkeiten führen. Neben der Sonneneinstrahlung tragen einige Arzneimittel, Inhaltsstoffe von Kosmetika und andere Faktoren je nach Haut und Veranlagung zu Störungen im Hautbild bei.

Da hellere und dunklere Flecken außerdem auch Zeichen eines natürlichen Alterungsprozesses sind, kann nur ein Facharzt die gesundheitliche Unbedenklichkeit beurteilen. Der Hautarzt kann auch feststellen, ob lediglich die oberen Hautschichten betroffen sind, oder ob zugleich Veränderungen in den darunter gelegenen Bereichen vorliegen. Gegebenenfalls ist Ursachenforschung angesagt. Über unseren Online-Hautarzt-Dienst kann eine erste Begutachtung auch per App „AppDoc“ oder über den Browser mit hochaufgelösten Fotos online erfolgen. So erhalten Sie schnell, anonym und kostengünstig eine professionelle Einschätzung, um was es sich bei Ihrer Hautveränderung handelt. Außerdem erhalten Sie eine individuelle Handlungsempfehlung, was Sie deswegen unternehmen sollten. In etwa 70% der Fälle müssen die Patienten nach der Online-Beratung nicht mehr in die Praxis.

Pigmentstörungen als Krankheitssymptome

Der Stoffwechsel und Hormonhaushalt beeinflussen die Zellaktivität ebenfalls, was sich bei Störungen auf das Erscheinungsbild der Haut auswirken kann. Dadurch erhöht sich in der Schwangerschaft die Neigung zu gelblichen bis bräunlichen Flecken im Gesicht. Verantwortlich für die Schwangerschaftsflecken sind die weiblichen Geschlechtshormone, wobei Sonneneinstrahlung das Phänomen wiederum verstärkt. Ebenso können Hautverfärbungen durch andere hormonelle Faktoren auftreten. Stoffwechselstörungen, die mit Erkrankungen von Leber oder Niere einhergehen, können zu flächigen Verfärbungen führen. Ursache ist unter anderem der eingeschränkte Abbau von Stoffwechselprodukten durch die Organe, insbesondere Leber und Niere. Weitere Formen der Hyperpigmentierung sind auf Krankheiten wie

  • Eisenspeicherkrankheit
  • Morbus Addison mit Nebennierenfunktionsstörung
  • entzündliche Hautkrankheiten
  • Erbkrankheiten
  • Einblutungen durch verletzte Blutgefäße

zurückzuführen. Bei Hautkrankheiten werden gelegentlich durch entzündliche Prozesse Zellen nachhaltig geschädigt und nach dem Abklingen der Entzündung bleiben lokal braune Verfärbungen zurück. Bekannt dafür sind Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder Knötchenflechte. Unter den Erbkrankheiten sind Neurofibromatose und das Peutz-Jeghers-Syndrom gelegentlich für eine dunklere Progmentierung einzelner Hautbereiche verantwortlich.

Zuguterletzt nennt Dr. Benjamin Durani bösartige Wucherungen als Form einer Hyperpigmentierung: Erhöhte Zellvermehrung und Melaninproduktion führen zu dunkler Verfärbung und struktureller Veränderung. Da Muttermale und Leberflecken das Zentrum eines solchen Prozesses darstellen können, ist deren regelmäßige Kontrolle auf Veränderungen besonders wichtig. Ein Melanom beispielsweise kann sich durch ausgefranste Ränder und eine gröber werdende Struktur der Hautoberfläche zu erkennen geben. Mit der frühzeitigen Erkennung steigt die Chance, die betroffene Stelle zu entfernen, um das umliegende Gewebe zu schützen.

Umgang mit Pigmentstörungen

Der Hautfacharzt empfiehlt, jegliche Verfärbungen der Haut sorgfältig zu beobachten. Sommersprossen, Leberflecken und Muttermale sind ebenso wie Altersflecken zunächst kein Grund zur Sorge. Sollten jedoch Veränderungen in der Form, Farbe und Hautstruktur auftreten, ist ein Arztbesuch angesagt. Vorsorglich sollten stärker pigmentierte Hautbereiche durch Kleidung oder geeignete Produkte mit UV-Filter vor starker Sonneneinstrahlung geschützt werden. Das gilt bereits für Kinder, denn Schädigungen können über die Jahre zunehmen und erst später offensichtlich werden.

Neben optischen Veränderungen sind Schuppenbildung, Juckreiz, Schmerzen und Knötchen an den betroffenen Bereichen Warnsignale. Neu erscheinende Verfärbungen können harmlose Leberflecken, aber auch Anzeichen einer Erkrankung sein und sollten ebenfalls einer ärztlichen Untersuchung unterzogen werden. Eventuell zeitgleich auftretende Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Fieber, Gelenkschmerzen und Krampfadern können, müssen aber nicht mit der Hyperpigmentierung in Zusammenhang stehen. In jedem Fall bringt ein Arztbesuch Klarheit und ermöglicht durch die fachgerechte Diagnose gegebenenfalls die Einleitung geeigneter medizinischer Maßnahmen.

Mittels eines Lasers können kosmetisch störende Pigmentverschiebungen in der Haut korrigiert werden. Bei Hyperpigmentierung mit Verdacht auf Bösartigkeit ist die chirurgische Entfernung die Therapie der ersten Wahl. Einer kosmetisch störenden Narbenbildung kann auch hier per Laserbehandlung entgegengewirkt werden.

Hautarzt online fragen

Über unsere Startseite oder per App “AppDoc” können Sie Handyfotos Ihres Hautproblems an einen deutschen Hautfacharzt mit mindestens 10 Jahren Praxiserfahrung senden. So erhalten Sie schnell, anonym und kostengünstig eine individuelle Einschätzung, um was es sich bei Ihrer Hautveränderung handelt. Außerdem erhalten Sie eine professionelle Handlungsempfehlung, was Sie wegen ihres Hautproblems unternehmen sollten. In etwa 70% der Fälle müssen die Patienten nach der Online-Beratung nicht mehr in die Praxis.