Sonnenallergie: Ursachen, Symptome, Online-Diagnose & Behandlung
Nach einem intensiven Sonnenbad machen Ihnen Hautrötungen und Bläschen auf der Haut zu schaffen. Ein unangenehmer Juckreiz kommt hinzu. Möglicherweise handelt es sich um eine Sonnenallergie, die der Mediziner Polymorphe Lichtdermatose (PLD) nennt. Die genauen Ursachen sind bei gegenwärtigem Kenntnisstand noch unklar, sagt unser Experte Dr. Titus Brinker aus Heidelberg. Hier finden Sie eine Beschreibung der Krankheit, der Symptome, Therapie und der vorbeugenden Maßnahmen. Darüber hinaus können Sie über unsere Startseite Fotos von den betroffenen Hautstellen mit zusätzlichen Informationen an einen Facharzt schicken. Sie erhalten zeitnah eine professionelle Einschätzung.
Bild: Ausschlag verursacht durch eine Sonnenallergie am Arm eines Patienten.
↓ Formen
↓ Ursachen
↓ Symptome
↓ Therapie
↓ Prävention
Sonnenallergie kurz und knapp
- Hautärzte unterscheiden vier Arten der Sonnenallergie
- Genaue Ursachen sind nicht eindeutig geklärt.
- Typische Symptome sind Hautrötungen, Bläschen und Juckreiz.
- Bei der Therapie kommen entzündungshemmende Salben sowie selten Tabletten mit dem Wirkstoff Cetirizin zum Einsatz.
- Sonnenschutz bieten die beste Prävention.
Die Formen der Sonnenallergie
Die umgangssprachliche Bezeichnung Sonnenallergie ist ein Sammelbegriff, der vier verschiedene Erkrankungen bezeichnet. Im Einzelnen sind das die Polymorphe Lichtdermatose (PLD) sowie photoallergische Reaktionen, phototoxische Reaktionen und Lichturtikaria. Bei 90 % der Erkrankungen handelt es sich um Fälle von Polymorpher Lichtdermatose.
Wen im Folgenden von Sonnenallergie die Rede ist, ist immer die PLD gemeint. Betroffen von Sonnenallergie sind nach Expertenschätzung zwischen einem Zehntel und einem Fünftel der Bevölkerung, wobei die Tendenz in den letzten Jahren nach oben weist. Eine echte Allergie im Sinne einer Abwehrreaktion des Immunsystems mit Bildung von Antikörpern liegt bei der Sonnenallergie trotz des Namens nicht vor.
Sonnenallergie: Ursachen
Wie eine Sonnenallergie genau entsteht, wurde noch nicht abschließend geklärt. Unstrittig ist unter Fachleuchten, dass die Hauterkrankung durch Sonneneinstrahlung ausgelöst wird. Frauen und Mädchen sind häufiger betroffen als Männer und Jungen. Hellere Hauttypen sind anfälliger als dunklere Hauttypen. Zu den vermuteten Ursachen zählt die kontinuierliche Bildung sogenannter Photoneoantigene bei Sonneneinstrahlung.
Im Normallfall verhindert die UV-Strahlung der Sonne die Bildung dieser Stoffe durch seine immunrepressive Wirkung. Findet sie dennoch statt, könnte diese Wirkung des UV-Lichts bei Betroffenen aufgehoben sein, so die Annahme. Für diese Vermutung sprechen wissenschaftliche Studien.
Dort wurde nachgewiesen, dass Menschen, die an Polymorphe Lichtdermatose leiden anders auf UV-Licht reagieren und zum Beispiel seltener an Hautkrebs erkranken. Polymorphe Lichtdermatose kann auch in geschlossenen Räumen mit Fenstern auftreten. Ein Teil der UV-Strahlung, die UVA-Strahlung, kann Glas durchdringen.
Sonnenallergie: Symptome
Polymorphe Lichtdermatose kann sich in unterschiedlichen Symptomen äußern. Am häufigsten sind fleckige Rötungen sowie Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Juckreiz und Brennen kommen häufig hinzu. Darüber hinaus können sich Schwellungen auf einzelnen Hautpartien zeigen. Überwiegend sind Brust und Bauch, Rücken und Arme betroffen. Seltener zeigen sich die Hautveränderungen auch im Gesicht.
Die Symptome können einzeln oder gemeinsam auftreten. Nach der Sonneneinstrahlung vergehen einige Stunden bis einige Tage, bevor die Reaktionen auftreten. Gehen die Betroffenen danach nicht mehr in die Sonne, bilden sich die Hautveränderungen binnen weniger Tage zurück. Die Symptomatik ist beim ersten Sonnenbad im Frühjahr oder Frühsommer besonders ausgeprägt. Im Laufe des Jahres nimmt die Intensität der Hautreaktionen dann ab.
Diagnose der Polymorphe Lichtdermatose
Ein Dermatologe kann eine Sonnenallergie durch eine optische Inspektion der Symptome und ein Gespräch zum Verlauf der Erkrankung in der Regel eindeutig erkennen. Es ist wichtig, dass Sie den Hautarzt über die Einnahme von Medikamenten informieren. Einige Inhaltsstoffe können die Hautreaktionen auf UV-Licht beeinflussen.
Sonnenallergie behandeln
In den meisten Fällen ist es ausreichend, wenn Sie direkte Sonneneinstrahlung auf den betroffenen Hauptpartien meiden. DIe Symptome verschwinden dann von alleine. Um die akuten Beschwerden wie Juckreiz und Brennen zu lindern, empfehlen Hautärzte kühlende feuchte Umschläge. Ergänzend können entzündungshemmende Salben und selten Tabletten mit dem Wirkstoff Cetirizin verschrieben werden. Dieser Wirkstoff ist auch in Medikamenten für andere Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Nesselsucht enthalten.
Sonnenallergie vorbeugen
Eine Sonnenallergie lässt sich mit der richtigen Vorbeugung leicht vermeiden. Im Folgenden finden Sie fünf sinnvolle Präventionsmaßnahmen:
Dosis der Sonneneinstrahlung langsam steigern: Eine allmähliche Gewöhnung der Haut an das Sonnenlicht stellt die einfachste und zugleich die wirksamste Form der Vorbeugung dar. Insbesondere vor geplanten Urlauben in südliche Länder ist es ratsam, in Vorfeld diese allmähliche Steigerung nicht zu vernachlässigen.
Sonnenschutz verwenden: Tragen Sie Sonnenschutzcremes mit hohem Lichtschutzfaktor auf, bevor Sie in die Sonne gehen. Wenn Sie die Zahl des Schutzfaktors – zum Beispiel 50 – mit 5 multiplizieren erhalten Sie die effektive Schutzzeit für Menschen mit sehr heller Haut in Minuten. Darüber hinaus bietet luftige, aber langärmelige Kleidung im Sommer einen starken zusätzlichen Schutz für Ihre Haut.
Phototherapie: In der Phototherapie kommt es zu einer kontrollierten UV-Bestrahlung von begrenzter Dauer. Dadurch lässt sich die allmähliche Gewöhnung der Haut an das Sonnenlicht simulieren. Die Behandlung gilt als gut verträglich.
Systemischer Sonnenschutz: Systemischer Sonnenschutz wird oral in Form von Tabletten eingenommen. Er soll mit Inhaltsstoffen wie Inhaltsstoffen wie Beta-Carotin und Calcium direkt im System Ihres Körpers wirken. Die Effektivität bei Sonnenallergie gilt allerdings nicht als medizinisch gesichert.