Erste Hilfe bei Sonnenbrand – Empfehlungen von Hautärzten

Gerötete Haut, Schmerzen bei jeder Bewegung, Schwellungen leichtes Fieber – ein Sonnenbrand! Wie Sie sich dagegen schützen und was wirklich hilft, wenn dieser dennoch auftritt, erfahren Sie in diesem Beitrag direkt von Hautärzten. Über unsere Startseite können Sie diesen Hautärzten zudem individuelle Fotos schicken und eigene Fragen stellen.

Bild: Sonnenbrand im fortgeschrittenen Stadium am Oberarm

Was hilft bei Sonnenbrand?
Hausmittel
Symptome & Verlauf
Heilungsprozess
Folgeerscheinungen
Prävention

Sonnenbrand – was nun?

„Bei einem Sonnenbrand gilt: als erstes raus aus der Sonne“, empfiehlt Dr. Ralph von Kiedrowski, Hautarzt in Selters und Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen (BVDD). Danach erfolgt die Erstversorgung: Kühl oder (bei Problemen mit dem Herz-Kreislauf System) lauwarm duschen, alternativ kann die Haut auch mit feuchten Tüchern vorsichtig abgerieben werden. Des Weiteren ist bei Kindern besondere Vorsicht geboten, da diese leichter unterkühlen als Erwachsene. Des Weiteren sind In Apotheken rezeptfrei spezielle Lotionen und Gels – meist auf Hydrocortison-Basis – erhältlich, welche die strapazierten Hautstellen beruhigen.

Vorsicht bei „Hausmitteln“

Bei manchen „Hausmitteln“ gegen Sonnenbrand, die beispielsweise auch im Internet empfohlen werden, ist Vorsicht geboten. Experten zufolge sind Apfelessig, Zitrone, Salz & Co. für die Haut eher eine Folter-, denn eine Heilmethode. Bewährt haben sich hingegen Umschläge mit Quark oder kaltem Tee. Zur Not helfen auch in Wasser getränkte und auf die betroffenen Hautstellen aufgelegte Tücher.

Erleiden Kinder einen Sonnenbrand, sollte man unabhängig von der Schwere der Symptome sofort beim Kinderarzt vorstellig werden.

Der Sonnenbrand – Symptome und Verlauf

Klassische Symptome eines Sonnenbrands sind eine mittel bis stark gerötete Haut sowie Schmerzen bei jeder Bewegung. Auch Blasen können sich bilden, die Haut ist meist leicht geschwollen und juckt. Hat es einen stark erwischt, können zusätzlich Übelkeit und Erbrechen sowie Schüttelfrost und leichtes Fieber auftreten.

Je geringer die auf den Körper einwirkende UV-Dosis war, desto eher gelingt es körperinternen Systemen, geschädigte Zellen zu heilen. War die Dauer der Sonnenbestrahlung jedoch zu lang, sind die Reparaturmechanismen des Körpers schnell überfordert. Die Folge: geschädigte Zellen sterben ab. Dabei schütten sie Stoffe aus, welche die Blutgefäße erweitern. Dies erhöht den Blutdurchfluss, es entsteht jene Rötung der Haut, die für einen Sonnenbrand charakteristisch ist. Die vermehrte Durchblutung spült außerdem weiße Blutkörperchen in die geschädigten Hautbereiche, um abgestorbene Zellen zu entfernen. Dies ruft beim Patienten die typischen Symptome eines Sonnenbrandes (Schmerzen, Juckreiz etc.) hervor.

Heilungsprozess bei Sonnenbränden

Etwa drei Tage nach dem Auftreten des Sonnenbrandes beginnt die Haut, sich vom Körper abzulösen. Dies ist ein Zeichen, dass nun die Phase der Heilung beginnt. Bis der Sonnenbrand völlig abgeklungen ist, können allerdings ein bis zwei Wochen vergehen. Die Sonne sollte in dieser Zeit gemieden werden.

Sonnenbrand – welche Folgeerscheinungen können auftreten?

Grundsätzlich sind UV-Strahlen ein massiver Krebserreger. „Sonnenlicht und Wärme lösen positive Gefühle aus, deshalb vergessen manche Menschen mitunter auf die Gefahr, die von UV-Strahlen ausgeht“, warnt Ina Stelljes vom Bundesamt für Strahlenschutz. Treffen UV-Strahlen längere Zeit auf die Haut, können Zellschädigungen die Folge sein. „Vor allem die UV-B-Strahlung ist dafür verantwortlich, dass in den Zellen der Oberhaut DNA-Schäden entstehen“, erklärt Professor Eckhard Breitbart von der Arbeitsgemeinschaft dermatologische Prävention.

Problematisch bei Sonnenbränden ist vor allem, dass auch bei positivem Heilungsverlauf Folgeschäden nicht ausgeschlossen werden können. Denn von Schäden durch das UV-Licht ist vor allem die oberste Schicht der Haut betroffen. Hier werden neue Hautzellen gebildet. Bei einem schweren Sonnenbrand durch langanhaltende Einwirkung von UVB-Strahlen kann das körpereigene Reparatursystem möglicherweise nicht alle DNA-Schäden an den Zellen beheben. Dies kann zu einer Entartung von Zellen und in weiterer Folge zu Hautkrebs führen. Als besonders gefährlich gelten dabei in Kindheitstagen erlittene Sonnenbrände.

Wie kann ich mich wirksam vor einem Sonnenbrand schützen?

Generell sind das Tragen spezieller Sonnenschutzkleidung sowie eines Sonnenhutes mit breiter Krempe zu empfehlen. Die Verwendung von handelsüblichen Sonnencremes mit Schutzfaktor UVA und UVB ist dringend anzuraten. Abhängig vom Hauttyp (hell, mittel oder dunkel) genügt in Mitteleuropa in normalen geographischen Lagen ein Schutzfaktor zwischen 15 und 25. Im Gebirge sowie in südlichen Ländern ist ein entsprechend höherer Schutzfaktor zu empfehlen.