Komedone-Acne (Acne Vulgaris): Was ist das? Was hilft?

Die Acne vulgaris ist eine entzündliche Hauterkrankung der Talgdrüsen, welche vor allem Jugendliche in der Pubertät betrifft. Häufig betroffen sind Gesicht, Schultern und Rücken. Mit ungefähr 85% zeitweise Betroffenen in der Bevölkerung ist die Acne vulgaris eine der häufigsten Hauterkrankungen. Eine individuelle Beratung durch Hautfachärzte ist über unsere Startseite möglich.

Auftreten der Acne vulgaris

Die Acne vulgaris zeigt ein gehäuftes Auftreten innerhalb einer Familie. Wenn beiden Elternteile von dieser Hauterkrankung betroffen sind, liegt die Wahrscheinlichkeit für ihre Kinder, auch eine Acne zu entwickeln, bei ungefähr 50%. Für die Entstehung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Dazu gehören eine gesteigerte Talgproduktion (Seborrhö), eine Verhornungsstörung des Haarbalges und durch Bakterien bedingte Entzündungsprozesse. Aber auch Rauchen und bestimmte Medikamente (Lithium, Anabolika u.a.) sind Risikofaktoren für die Entstehung einer Acne. Durch den pfropfartigen Verschluss der Talgdrüsen-ausführungsgänge entstehen die sogenannten Komedone, auch Mitesser genannt. Entzünden diese sich, entwickeln sich daraus rote Pusteln, Papeln und Knoten. Männer sind von dieser Hautkrankheit öfter Betroffen als Frauen. Die Acne beginnt häufig zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr und bildet sich meist bis zum 25. Lebensjahr wieder zurück. Bei einigen Patienten können die Hautveränderungen auch über das 25. Lebensjahr hinaus bestehen bleiben.

Symptome der Acne vulgaris

Die typischen Körperstellen, an denen die Acne auftritt, sind das Gesicht, die Schultern, der Dekolletée-Bereich, die Brust und der Rücken. In diesen Bereichen bilden sich zunächst an den verstopften Talgdrüsen die Mitesser (Komedone) aus. Dies sind kleine, meist hautfarbene Knötchen mit einem zentralen dunklen Punkt. Werden diese von Bakterien besiedelt und entzünden sich, entstehen rötliche, eitergefüllte Pusteln. Zum Beispiel durch Aufkratzen dieser Hautveränderungen kann es zu einer Verstärkung der Entzündung kommen und es bilden sich Knoten und Eiterbeulen (Abszesse). Schweregradabhängig und auch abhängig davon wie stark an den Stellen manipuliert wurde, kann es zur Bildung von schüsselförmigen Narben kommen, die im schlimmsten Fall ein Leben lang bestehen bleiben.

Was kann ich selber dagegen tun?

Entgegen einiger Vorurteile ist eine mangelnde Hygiene keine Ursache für die Acne vulgaris. Trotzdem kann man durch das Vermeiden einiger Risikofaktoren das Risiko für die Entstehung der Acne verringern. Empfohlen wird, auf Rauchen zu verzichten. Wer feststellt, dass bestimmte Nahrungsmittel sich ungünstig auf die Haut auswirken, sollte seine Ernährung dementsprechend anpassen. Es gibt aber keine Lebensmittel die per se verboten wären. Zudem ist es wichtig, die Mitesser oder Pusteln nicht aufzukratzen oder auszudrücken, vor allem nicht mit dreckigen Händen, um eine verstärkte Entzündung mit Bildung von Eiterbeulen zu verhindern. Günstig ist die Anwendung von pH-neutralen und parfümfreien Seifen oder Waschlotionen, die für zu Akne neigende Haut geeignet sind. Die Verwendung von fettreichen Cremes oder Salben ist nicht ratsam, da diese die Talgdrüsen zusätzlich verstopfen können und so die Krankheit verschlimmern können. Besser geeignet sind Feuchtigkeitscremes auf Wasserbasis. Auch Make-up und Sonnenschutzmittel sollten bei zu Akne neigender Haut fettfrei sein.

Sollte ich einen Hautarzt kontaktieren?

Wenn man sich bezüglich der Hautkrankheit oder deren Behandlung unsicher ist oder sehr darunter leidet, ist es sinnvoll einen Hautarzt aufzusuchen. Abgesehen davon hängt es vom Schweregrad der Erkrankung ab, ob man einen Hautarzt kontaktieren sollte. Im Anfangsstadium mit Bildung von Mitessern kann es reichen, sich an die im Absatz darüber empfohlenen vorbeugenden Maßnahmen zu halten. Kommt es jedoch zu Entzündungsprozessen mit Entstehung von Pusteln oder Eiterbeulen, sollte man sich an einen Hautarzt wenden.

Therapie der Acne vulgaris

Lokale Therapie

Die lokale medikamentöse Therapie kann mit verschiedenen Substanzen erfolgen. Antibiotika in Form von Cremes oder Salben bekämpfen vor allem die Entzündung und damit die Pusteln, Knötchen und Eiterbeulen. Mit Benzoylperoxid, topischen Retinoiden oder Azelainsäure behandelt man dagegen sowohl die Entzündung, als auch die Verhornungsstörung des Haarbalges.

Systemische Therapie

Systemische Therapie bedeutet, dass die Medikamente oral verabreicht werden und über den Magen-Darm-Trakt ins Blut gelangen oder direkt ins Blut gespritzt werden. Antibiotika kann man neben der Verabreichung als Creme auch als Tablette oder Infusion verabreichen und damit ebenfalls die Entzündung effektiv bekämpfen. Auch Retinode können oral verabreicht werden. Diese werden vor allem zu Behandlung der verstärkten Talgproduktion eingesetzt. Antiandrogene vermindern die Wirkung des Geschlechtshormons Testosteron und wirken ebenfalls auf die verstärkte Talgproduktion.

Fachartikel zweitbegutachtet von Dr. Wiebke Sondermann

Quellen:

https://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/

Duale Reihe Dermatologie, 8.Auflage, Ingrid Moll