Bei der Acrodermatitis chronica atrophicans, auch Herxheimer-Krankheit genannt, bilden sich vor allem an den Gliedmaßen Hautveränderungen aus. Diese Krankheit tritt im Spätstadium einer Borreliose auf, also einer Infektion mit bestimmten Bakterien (Borrelia burgdoferi). Diese werden durch einen Zeckenbiss auf den Menschen übertragen. Die Acrodermatitis chronica atrophicans kann mehrere Jahre nach einem erfolgten Zeckenbiss auftreten.

Wird ein Mensch von einer Zecke gebissen, welche mit bestimmten Bakterien (Borrelia burgdoferi) infiziert ist, besteht das Risiko, an einer Borreliose zu erkranken. Zecken in ganz Deutschland können Borrelien in sich tragen. Die Krankheit Borreliose hat verschiede Stadien mit verschiedenen Symptomen. Im Verlauf dieser Krankheit kommt es zunächst oft zu einer Wanderröte (Erythema chronicum migrans), einer sich von der Bissstelle kreisförmig ausbreitenden roten Stelle. Weitere Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen. Bei einem schweren verlauf kann es auch zum Befall der Hirnhäute kommen. Im Spätstadium kommt es dann bei etwa 10% der unbehandelten Patienten zur Acrodermatitis chronica atrophicans. Die Krankheit betrifft alle Altersklassen, jedoch erkranken gehäuft Menschen zwischen 50 und 60 Jahren. Die Krankheit kann nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Symptome der Acrodermatitis chronica atrophicans

Die Krankheit kann grob in ein frühes und ein spätes Stadium unterteilt werden. Im frühen Stadium bilden sich hochrote, flächige Schwellungen, vor allem im Bereich der Gelenke an Händen und Füßen, aus. Im weiteren Verlauf kommt es zunehmend zu einer bläulichen Verfärbung der betroffenen Stellen. Im späten Stadium der Krankheit entwickeln sich eigenartig glänzende, haarlose Areale mit deutlich durchscheinenden Blutgefäßen. Die Haut wird ganz dünn und weist häufig eine zigarettenpapierartiger Fältelung auf. Oft treten auch kleine Hautknötchen auf. Typisch ist auch ein vollständiges Fehlen von Talg- und Schweißdrüsen, sowie eine sehr trockene Haut. Häufig tritt die Krankheit einseitig auf. Eine oft betroffene Körperregion ist der Unterschenkel. Außerdem kann es zusätzlich zu Begleiterscheinungen wie Gelenkschmerzen, typischerweise im Kniegelenk, oder Empfindungsstörungen in den betroffen Hautgebieten kommen.

Was kann ich selber dagegen tun?

Gegen die Acrodermatitis chronica atrophicans kann man selber wenig tun.

Ist es zu einem Zeckenbiss gekommen und befindet sich die Zecke noch in der Haut, kann man versuchen, diese mit einer Zeckenzange vorsichtig zu entfernen. Dabei ist darauf zu achten, dass auch die ganze Zecke entfernt wird und nicht ein Teil in der Haut verbleibt. Bei Anzeichen für eine Borreliose sollte man sofort zum Arzt gehen.

Sollte ich einen Hautarzt kontaktieren?

Da es sich um das Spätstadium einer nicht ungefährlichen Infektionskrankheit handelt, ist eine stationäre medikamentöse Therapie mit Antibiotika über die Vene durch einen Arzt absolut notwendig. Außerdem kann nur ein Arzt die Diagnose für diese Krankheit stellen und andere Krankheiten damit ausschließen. Deswegen sollte dringend ein Hautarzt aufgesucht werden.

Therapie der Acrodermatitis chronica atrophicans

Die Therapie der Wahl bei dieser Hautkrankheit ist die Gabe von Antibiotika über die Vene.  Das Antibiotikum der ersten Wahl ist z.B. Ceftriaxon über 21 – 28 Tage. Bei einer Borreliose in einem früheren Stadium kann die Therapie auch mit Antibiotikatabletten (z.B. Doxycyclin über 14 Tage) durchgeführt werden.

 Quellen:

https://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/

Duale Reihe Dermatologie, 8.Auflage, Ingrid Moll

 Zweitbegutachtet von Dr. med. Wiebke Sondermann

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