Haarausfall bei Frauen: Ursachen, Formen, Online-Diagnose & Therapie

Haarausfall ist ein Problem, das bei weitem nicht nur Männer betrifft. Auch Frauen können an verschiedenen Formen des Haarausfalls leiden. Hier ist der Leidensdruck meist deutlich höher als bei Männern mit lichtem Haupthaar. Die Ursachen für den Haarverlust sind dabei ebenso unterschiedlich wie die Behandlungsansätze und die Vorsorgemaßnahmen. Dieser Fachartikel gibt einen differenzierten Überblick. Über unsere Startseite ist die individuelle Beratung durch Hautärzte aus Heidelberg möglich.

Bild: Volles Haar gilt als Schönheitsideal.

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Was ist Haarausfall und was nicht?

Wer lediglich ein paar Haare auf seinem Kopfkissen, im Waschbecken oder in seiner Bürste findet, leidet noch lange nicht unter Haarausfall. Täglich bis zu 100 Haare zu verlieren, ist völlig normal. Das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen. Lediglich bei Kindern liegt der Normalbereich mit ca. 50-80 Haaren pro Tag etwas niedriger. Ursächlich ist die beschränkte Lebensdauer von Haaren. Hat ein Haar sein Lebensende erreicht, fällt es aus.

Aus dem betreffenden Follikel in der Kopfhaut wächst nun mit der Zeit ein neues Haar heran. Gerade bei Frauen mit langen Haaren dauert es entsprechend lang, bis das Haar wieder die volle Mähne unterstützt. Zudem ist der schleichende Haarausfall eine typische Folge des Älterwerdens. Bei älteren Menschen nimmt die Anzahl der Kopfhaare langsam ab. Auch das Haar selbst wird bei vielen Frauen mit den zunehmenden Lebensjahrzehnten dünner.

Von echtem Haarausfall lässt sich sprechen, wenn dauerhaft deutlich mehr als 100 Haare am Tag verlorengehen und so mit der Zeit haarlose stellen entstehen. Typisch für den dauerhaften Haarausfall bzw. die Haarlosigkeit (Alopezie) ist die unwiderrufliche Schädigung der Haarwurzeln. Ist das der Fall, können sich keine neuen Haare bilden und die Haarlosigkeit bleibt dauerhaft.

Haarausfall bei Frauen – Ursachen

Es gibt viele mögliche Ursachen für den Haarausfall bei Frauen. Diese unterscheiden sich zum Teil von den Ursachen für ausfallendes Haar bei Männern. Das Spektrum reicht von Stress über erblich bedingten Haarausfall bis hin zu krankheitsbedingtem Haarausfall und dem Haarverlust durch dauerhaft zu hohe mechanische Beanspruchung der Haarwurzeln.

Erblich bedingter Haarausfall bei Frauen

Die mit Abstand häufigste Ursache für lichter werdendes Haar ist erblicher Natur. Das bedeutet, dass einige Frauen genetisch gesehen ein deutlich höheres Risiko für Haarausfall haben als andere Frauen. Typisch ist ein allmähliches Lichterwerden des Haupthaares.

Während die Haardichte bei einigen betroffenen gleichmäßig im Bereich des gesamten Oberkopfes zurückgeht, entstehen lichte Bereiche meist in der Scheitelregion oder auch als Stirnglatze. Von dort aus breitet sich das schüttere Haar oft zur Seite und nach hinten aus. Oft setzt der erste Haarausfall bereits rund um das zwanzigste Lebensjahr ein und verstärkt sich nach den hormonellen Umstellungen in den Wechseljahren.

Die Ursache für den erblich bedingten Haarausfall ist bei Frauen allerdings eine andere als bei Männern. Bei Frauen, die unter erblich bedingtem Haarausfall leiden, lässt sich kein erhöhter Testosteronwert feststellen. Auslöser scheint eine genetisch verursachte Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber Androgenen zu sein.

Hinzu kommt eine niedrigere Aktivität des Enzyms Aromatase, das für die Umwandlung von Testosteron in Östrogen verantwortlich ist. Ist die Aromatase an den Haarfollikeln weniger aktiv konzentriert sich dort Testosteron, während die Östrogenkonzentration sinkt. Da auch die Haarfollikel von Frauen empfindlich auf bestimmte Formen des männlichen Sexualhormons reagieren, können die Haare ausfallen.

Mechanischer Haarausfall durch anhaltenden Zug

Eine bei Frauen relativ verbreitete Form des Haarausfalls ist der mechanisch bedingte Haarverlust. Ursächlich für den Haarverlust ist hier ein häufiger oder dauerhaft anhaltender Zug an den Haarwurzeln. Häufig betrifft diese Form des Haarausfalls Frauen, die gerne einen sehr straffen Pferdeschwanz tragen.

Infolge des Zugs werden insbesondere die Haarwurzeln im Bereich von Schläfen und Stirn stark belastet, was zum vorzeitigen Ausfall der Haare führt. Bei Frauen, die über viele Jahre hinweg streng frisierte Zöpfe tragen, kann sich die Haarlinie deutlich verschieben. Manchmal fallen die Haare auch in kleinen Büscheln aus. Auch häufiges sehr grobes Durchbürsten der Haare, kann zumindest einen temporären Haarverlust verursachen.

Eine weitere Ursache für diese von Medizinern auch als Traktionsalopezie bezeichnete Form des Haarausfalls ist das krankhafte Herausreißen von Haaren. In extremen Fällen kann es zu diffusen Vernarbungen kommen, sodass an den betroffenen Stellen keine Haare mehr nachwachsen.

Kreisrunder Haarausfall trifft auch Frauen

Eine etwas weniger verbreitete, dafür aber tückischere Variante des Haarausfalls ist der kreisrunde Haarausfall. Typisch für die sogenannte Alopecia areata ist die Bildung von kreisrunden kahlen Stellen auf dem Kopf. Am Rand der Flecken bilden sich oftmals kurze Haare, die auch als Kolbenhaare bezeichnet werden. Der Kreisrunde Haarausfall tritt bei Frauen meist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr erstmals auf. Nur selten tritt diese Form des Haarausfalls in den späteren Lebensjahrzehnten auf.

Auch wenn die genaue Ursache für die Entstehung des Kreisrunden Haarausfalls in der Medizin noch nicht bekannt ist, scheinen hier mehrere Faktoren eine Rolle zu spielen. Möglicher Auslöser ist eine Autoimmunreaktion, bei der das fehlgeleitete Immunsystem die Haarwurzeln angreift. Kreisrunder Haarausfall kann ebenfalls durch genetische Faktoren begünstigt sein. In über 80 Prozent aller Fälle schließen sich die kahlen Stellen mit der Zeit wieder.

Vernarbender Haarausfall

Frauen, die unter entzündlichen Hauterkrankungen leiden, können auch einen vernarbenden Haarausfall entwickeln. Die grundlegende Hauterkrankung schädigt in solchen Fällen nicht nur die Kopfhaut, sondern auch die Haarwurzeln. In der Folge vernarbt das Gewebe, sodass keine neuen Haare wachsen können. Typische Beispiele sind Schmetterlingsflechte (Lupus erythematodes), Knötchenflechte (Lichen ruber planus) oder Bindegewebserkrankungen wie Sklerodermine. Auch lokale Pilz- und Bakterieninfektionen sowie Akne können die Haare ausfallen lassen und zu Vernarbungen führen.

Diffuser Haarausfall bei Frauen

Der diffuse Haarausfall ist eine harte Nuss, da für dieses Erscheinungsbild etliche Auslöser infrage kommen. Eine typische Eigenschaft ist der gleichmäßige, aber übermäßige Haarverlust im Bereich des ganzen Kopfes, sodass nach einer Weile die Kopfhaut durchschimmert. Auslöser ist häufig die Einnahme bestimmter Medikamente. Sehr häufig ist die Einnahme der Pille die Ursache. Weitere medikamentöse Auslöser sind:

  • Gichtmedikamente wie Allopurinol
  • Betablocker
  • Medikamente zur Senkung der Blutfettwerte (Lipidsenker)
  • Krebsmedikamente wie Zytostatika
  • Diverse Thyreostatika zur Behandlung von Schilddrüsenüberfunktion
  • Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien)

Der diffuse Ausfall des Kopfhaares kann auch durch akute und chronische Infektionen hervorgerufen werden. In manchen Fällen kommt es auch nach einer schweren Grippeinfektion sowie nach Operationen zum diffusen Kopfhaarverlust. Weitere mögliche Auslöser sind Stoffwechselstörungen im Rahmen einer Schilddrüsenüber- bzw. -unterfunktion, eines Proteinmangels oder einer mangelnden Versorgung mit Eisen. Nur in seltenen Fällen ist der diffuse Haarausfall das Symptom einer Vergiftung. Typische Beispiele sind Vergiftungen mit Arsen oder Thallium.

Achtung: Gerade weil der diffuse Haarausfall so viele mögliche Ursachen hat, die behandlungsbedürftig sind, sollten Sie bei unerklärlichem Haarverlust besonders wachsam sein und einen erfahrene Hautarzt mit ins Boot holen. Über unsere Startseite können Sie Bilder und nähere Informationen zu Ihrem Beschwerdebild an einen erfahrenen Hautarzt schicken. Lassen Sie sich noch heute individuell beraten!

Haarausfall während und nach der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist für werdende Mütter eigentlich ein Grund zur Freude. In einigen seltenen Fällen wir die Freude durch ausfallendes Haar getrübt. Gerade während der Schwangerschaft gibt es einige mögliche Auslöser. An erster Stelle steht ein möglicher Eisenmangel. Immerhin ist der Eisenbedarf bei schwangeren Frauen um bis zu 60 Prozent erhöht, da auch das wachsende Kind mit Eisen versorgt werden muss.

Aus diesem Grund sollten Schwangere auf eine ausreichende Eisenzufuhr achten. Vor allem rotes Fleisch ist eine hervorragende Eisenquelle. Liegt dem ausfallenden Haar ein Eisenmangel zugrunde zeigen sich meist weitere Symptome wie anhaltende Müdigkeit und blasse Haut. Über eine Blutuntersuchung lässt sich die Diagnose leicht stellen.

Warum fallen Haare auch nach der Schwangerschaft noch aus?

Wesentlich häufiger als während der Schwangerschaft ist Haarausfall nach der Geburt und speziell in der Stillzeit. Verantwortlich ist der Abfall des Östrogenspiegels, der im Verlauf der Schwangerschaft für eine Verlängerung der Haarwachstumsphasen verantwortlich ist. Die Haare treten nun zunehmend in die sogenannte Ruhephase ein, bis sie nach etwa 2-3 Monaten auszufallen beginnen.

Nahezu alle Frauen sind kurz nach der Geburt mehr oder weniger stark von diesem postpartalen Effluvium betroffen. Während einige Frauen lediglich ein paar Haare mehr auf dem Kissen finden, fallen anderen Müttern die Haare gleich büschelweise aus. Nach spätestens 9 Monaten nach der Geburt normalisiert sich der Haarwuchs in der Regel wieder.

Sofern der Ausfall der Haare wesentlich länger anhält, sollten Sie einen Hautarzt hinzuziehen. Der ungewöhnlich lange anhaltende Haarausfall kann jedoch auch durch eine Radikal-Diät und dem damit verbundenen Nährstoffmangel begünstigt sein. Immerhin versuchen viele Frauen, überschüssige Pfunde nach der Schwangerschaft so schnell wie möglich wieder loszuwerden.

Diagnose von Haarausfall bei Frauen

Um den Haarausfall bestmöglich behandeln zu können, muss die Ursache feststehen. Die Diagnose ist oft schwierig, da der Haarausfall in vielen Fällen erst zeitverzögert zum ursächlichen Ereignis auftritt. Vor allem sobald das Haar von der Wachstumsphase in die Ruhephase übergeht, fallen sehr viele Haare auf einmal aus. Da eine Selbstdiagnose hier nicht zielführend ist, sollten Sie einen erfahrenen Hautarzt hinzuziehen.

Alternativ schicken Sie Fotos Ihres Haarausfalls sowie nähere Informationen über unsere Startseite direkt an einen Facharzt für Hauterkrankungen und lassen sich individuell beraten. Grundlage der Diagnose ist ein eingehendes Anamnesegespräch, bei denen der Arzt Sie untersucht und nach der Stärke Ihres Haarausfalls befragt. Ihre Lebensumstände werden ebenso durchleuchtet wie mögliche Fälle von Haarausfall in der näheren Verwandtschaft. Letztliche Klarheit verschafft aber nur eine Untersuchung mittels verschiedener Tests.

Diagnose per Zupftest

Eines der einfachsten Testverfahren ist der Zupftest, auch Extraktionstest genannt. Bei diesem Test greift der Hautarzt ein Büschel von etwa 60 Haaren. Lösen sich bei leichtem, schmerzfreiem Zupfen mehr als 10 Haare, ist das ein Anzeichen für ungewöhnlichen Haarausfall. Wichtig: Damit das Ergebnis nicht durch Haare verfälscht wird, die sich lose im Haar gesammelt haben, müssen Ihre Haare vor dem Gang zum Arzt frisch gewaschen sein.

Blickdiagnose

Den erfahrenen Blick eines Dermatologen kann bei der Diagnose nichts ersetzen. Mit seinem geschulten Auge erkennt der Hautarzt anhand des Aussehens der Kopfhaut, der kahlen Stellen und dem Verteilungsmuster der Haare bereits viele Ursachen. Mittels einer Leuchtlupe ist auch eine genaue Ansicht der Haut möglich. Auf diese Weise lässt sich beurteilen, ob beispielsweise die Haarfollikel noch intakt sind. Ist das der Fall, besteht eine gute Chance, dass die Haare wieder nachwachsen.

Mikroskopische Untersuchung

Steht die Diagnose nicht bereits durch die Kombination aus Blickdiagnose und Zupftest, sind spezifischere Diagnoseverfahren notwendig. Eine Möglichkeit ist die Betrachtung ausgezupfter Haare unter einem Mikroskop. Für die Untersuchung werden zu Vergleichszwecken etwa 50-100 Haare von verschiedenen Bereichen des Kopfes verwendet. Der Arzt untersucht im Rahmen der mikroskopischen Haarwurzelanalyse die Haare darauf, in welchem Stadium des Wachstumszyklus sie sich befinden. Das sogenannte Trichogramm zeigt beispielsweise, ob ein bestimmter Teil der Haare das Wachstum eingestellt hat. Normalerweise liegt dieser Anteil zwischen 10 und 20 Prozent.

Spurensuche mit Farbe und Kamera

Eine weiteres Diagnoseverfahren ist das Phototrichogramm. Dabei schneidet der Arzt die Haare an einer oder mehreren unauffälligen Stellen ab und markiert diese Stellen. Die betreffenden Regionen werden anschließend fotografiert, um den Status quo festzuhalten. Nach weiteren drei Tagen wird erneut ein Foto angefertigt, sodass ein Vergleich der markierten Areale möglich ist. Dermatologen können mit dem Phototrichogramm Rückschlüsse auf das Verhältnis von ausfallenden zu wachsenden und ruhenden Haaren ziehen.

Beim sogenannten Trichoscan handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Phototrichogramms. Anders als beim Standardverfahren, wird die markierte Region per Auflichtmikroskopie in besonders hoher Auflösung fotografiert und per Computer-Software analysiert.

Zielgerichtete Spezialuntersuchungen bei Haarausfall

Sobald die ersten Tests abgeschlossen sind, steht in den meisten Fällen eine recht präzise Diagnose. Oftmals führen die diagnostischen Verfahren aber auch zu einem Verdacht, dem mit Hilfe spezieller Untersuchungen weiter nachgegangen wird.

  • Blutuntersuchung: Häufig greift der Arzt zu einem Bluttest, um etwa Mangelerscheinungen oder Krankheiten zu erkennen. Vermutet der Arzt eine androgene Alopezie kann der Arzt seinen Verdacht durch die Untersuchung des Hormonspiegels untermauern. Sinnvoll ist eine solche Blutuntersuchung beispielsweise, wenn die Blickdiagnose ein typisch männliches Haarverteilungsmuster zeigt.
  • Kopfhautbiopsie: Da sich mit vielen optischen Verfahren nur die Kopfhautoberfläche und die Haare selbst beurteilen lassen, sind für die Analyse von Haarwurzeln und tieferen Hautschichten andere Methoden nötig. Während einer Biopsie entnimmt der Arzt unter lokaler Betäubung eine Gewebeprobe aus der Kopfhaut. Häufig kommt die Kopfhautbiopsie bei einer narbigen Alopezie oder bei unklarem Haarausfall ohne Narbenbildung zur Anwendung.
  • Abstriche: Vermutet der Arzt aufgrund seiner Blickdiagnose eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen, fertigt er einen Abstrich der Erregerkultur an. Der Abstrich selbst wird entweder von den Haare, den Haarstümpfen oder der Kopfhaut genommen.

Behandlung von Haarausfall bei Frauen

Wie der Haarausfall im Einzelfall behandelt wird, hängt von dessen Ursache ab. Erblich bedingter und kreisrunder Haarausfall bedürfen beispielsweise einer anderen Therapie als mechanische oder medikamentöse Ursachen. Allgemein gilt: Je früher Sie handeln und einen Arzt aufsuchen, desto größer ist die Chance, dass ein möglichst großer Teil Ihrer Haarpracht erhalten bleibt.

So wird erblich bedingter Haarausfall bei Frauen behandelt

Um das Ausfallen des Haares zu stoppen, gibt es bei Frauen mehrere Therapieansätze. Weit verbreitet ist die Behandlung mit dem Wirkstoff Minoxidil. Dieser wird in Form eines Haarwassers oder Haarschaums mehrmals täglich auf die lichten Areale aufgetragen. In den meisten Fällen lässt sich der weitere Ausfall des Haares zumindest verlangsamen oder stoppen.

Manchmal führt die Anwendung sogar zu neuem Haarwachstum, sodass sich das Haar regeneriert. Alternativ kommen Präparate mit Antiandrogenen zum Einsatz, die die Wirkung von Testosteron aufheben. Ist der Haarausfall zu stark, reichen diese Behandlungsformen nicht mehr aus. Dann bieten sich kaschierende Haarteile und Perücken oder alternativ Haartransplantationen an.

Behandlung von Kreisrundem Haarausfall

Auch wenn die kreisrunde Variante des Haarausfalls in einigen Fällen binnen 6-12 Monaten von allein wieder ausheilt, ist meist eine Behandlung ratsam. Zu den gängigsten Therapieformen gehört die lokale Anwendung von Dithranol und Kortison. Während Dithranol das Haarwachstum anregen soll, hindert das Kortison das Immunsystem daran, die Haarwurzeln weiterhin anzugreifen.

Treten größere kahle Stellen auf, kommt eine Topische Immuntherapie infrage. Diese zielt darauf ab, das Immunsystem abzulenken und die Haarwurzeln zu schützen. Problematisch an der kreisrunden Variante des Haarausfalls ist, dass es trotz Behandlung oftmals zu Rückfällen kommt und Betroffene langfristig damit leben müssen.

Therapie bei diffusem Haarausfall

Die Ursachen für diffusen Haarausfall sind vielfältig, sodass die Ursachenbekämpfung sehr individuell ist. Sind beispielsweise Medikamente der Auslöser, ist ein Gespräch mit dem Arzt unumgänglich, um ein alternatives Präparat zu finden oder die Dosis zu verändern. Auf eigene Faust sollten Sie hingegen niemals etwas ändern. Ist ein Medikament die Ursache, normalisiert sich das Haarwachstum nach dem Absetzen der Medikamente wieder.

Liegt dem Haarverlust eine Erkrankung wie Tuberkulose oder eine Schilddrüsenfehlfunktion zugrunde, steht die Behandlung der Grunderkrankung im Fokus. Nach erfolgreicher Therapie setzt auch hier meist das gesunde Haarwachstum wieder ein. Das Gleiche gilt für vorübergehenden Haarausfall durch Stress, Mangelernährung oder die hormonelle Umstellung nach der Schwangerschaft.

Während bei Mangelernährung eine Korrektur des Essverhaltens Abhilfe schafft, lässt sich der stressbedingte Haarausfall beispielsweise mit Hilfe von Psychotherapie und Entspannungsmaßnahmen wie autogenem Training in den Griff bekommen. Bei lichter werdenden Haar im Rahmen der Schwangerschaft ist hingegen Zeit die beste Therapie.

Therapie für vernarbenden Haarausfall

Als besonders schwierig und langwierig gilt die Behandlung von vernarbendem Haarausfall. Kortison und andere entzündungshemmende Wirkstoffe eignen sich dazu, um entzündete Kopfhautstellen zu heilen und den Haarausfall zu stoppen. Da die Haarfollikel geschädigt werden, wachsen bereits ausgefallene Haare durch die Vernarbungen nicht mehr nach. Je nach Größe der betroffenen Hautstellen, bieten sich Haarteile oder auch eine Eigenhaartransplantation an.

Behandlung von mechanisch bedingten Haarausfall

Fällt Ihr Haar aus, weil Sie Ihren Zopf zu straff tragen, reicht es aus, wenn Sie diesen lockerer tragen. Noch besser ist es, das Haar gleich offen zu tragen. Auf diese Weise setzen Sie Ihre Haarwurzeln keinem großen Druck aus und stoppen den Haarausfall. Oft regeneriert sich das zurückgewichene Haar auf wieder von ganz allein. Eine ärztliche Therapie ist hingegen nicht notwendig.

Individuelle Beratung durch einen Facharzt

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