Hagelkorn (Chalazion) – Online-Diagnose & Therapie durch Hautärzte

Sie möchten wissen, was ein Hagelkorn ist, wie Diagnose und Therapie verlaufen und welche Ursachen für die entzündliche Erkrankung verantwortlich sind? Hier finden Sie die Antworten unserer Expertin Dr. Hendrike Durani, Dermatologin in Heidelberg. Über unsere Startseite haben Sie zudem die Möglichkeit, eine professionelle Erstmeinung zu Ihrem Problem am Auge von einem erfahrenen Hautfacharzt aus Heidelberg einzuholen.

Ein Hagelkorn (Chalazion) am Oberlid einer Frau.

Was ist ein Hagelkorn?
Ursachen
Symptome
Diagnose
Therapie

Hagelkorn – das Wichtigste in Kürze

  • Es handelt sich um eine knötchenförmige, meist schmerzfreie Entzündung im Randbereich des Augenlids.
  • Verstopfte Talgdrüsen sind für die Erkrankung verantwortlich.
  • Der Arzt erkennt die Symptome mit dem bloßen Auge.
  • Wärme kann den Heilungsprozess unterstützen.

Was ist ein Hagelkorn?

Ein Hagelkorn (Chalazion) entsteht im Randbereich des Augenlids als Folge der Verstopfung einer Meibom-Drüse oder Zeis-Drüse. Das gestaute Sekret mit umliegender Entzündung ist als gerötetes Knötchen sichtbar. Beide Drüsen gehören zu den Talgdrüsen, die Tränenflüssigkeit (Meibom-Drüse) oder Haarfollikel (Zeis-Drüse) mit Fett anreichern. Die Prävalenz des Chalazions steigt mit zunehmendem Alter. Erwachsene Menschen sind deutlich häufiger betroffen als Kinder.

Ursachen: Warum entsteht ein Hagelkorn?

Der Sekretstau in den Talgdrüsen ist Folge einer Entzündung, die der Mediziner als Blepharitis bezeichnet. Häufig handelt es sich um die Variante der chronischen Follikulitis, die den Bereich der Haarfollikel betrifft und durch das Bakterium Staphylococcus aureus aus der Gruppe der Staphylokokken hervorgerufen wird. Andere Staphylokokken können die Meibom-Drüsen befallen und dort Entzündungen hervorrufen. In sehr seltenen Fällen kommt ein Tumor des Augenlids als Ursache in Frage.

Symptome: Woran kann man ein Chalazion erkennen?

Das Chalazion ist als eine rötliche Verdickung an der Ober- oder Unterseite des Augenlids zu erkennen. Die Entwicklung verläuft langsam und unmerklich. Der Krankheitsverlauf ist störend, aber in der Regel nicht schmerzhaft. Direkt an den Wimpern gelegene, kleinere Verdickungen deuten darauf hin, dass die Zeis-Drüsen betroffen sind. Ist das Hagelkorn größer und bildet sich eher Richtung Mitte des Lids, ist vermutlich eine Meibom-Drüse entzündet. In diesem Fall kann der Druck auf das Augenlid so stark sein, dass die Sehfähigkeit gestört wird. Durch die ungewohnte Reibung erhöht sich der Tränenfluss.

Unterscheidung: Hagelkorn oder Gerstenkorn?

  • Beide Erkrankungen zeigen sich als entzündliche Knötchen am Augenlid.
  • Das Gerstenkorn ist schmerzhaft. Das Hagelkorn verursacht keine Schmerzen, aber störende Druckgefühle.
  • Beim Gerstenkorn wird die Infektion durch Keime verursacht. An der Entstehung des Chalazions sind keine Keime beteiligt.
  • Die Entwicklung des Hagelkorns verläuft langsam, das Gerstenkorn entwickelt sich rasch.

Diagnose: Wie erkennt man ein Hagelkorn?

Der Arzt stellt eine Erkrankung an dem sichtbaren Erscheinungsbild der häufig geröteten Knötchen am Augenlid fest. Gibt der Patient an, keine Schmerzen zu haben, ist das hinreichend, um ein ähnlich aussehendes Gerstenkorn auszuschließen. Ein Durchbruch des Chalazions durch das Augenlid ist möglich, kommt aber nicht häufig vor. Bildet sich das Knötchen nicht zurück, kann in sehr seltenen Fällen eine Verwechslung des Chalazions mit einem Karzinom in der Meibom-Drüse vorliegen, die sicher nur mit einer histologischen Analyse auszuschließen ist. Bei anhaltenden Symptomen ist der erneute Gang zum Arzt ratsam.

Behandlung: Welche Therapie gibt es für das Hagelkorn?

Das Hagelkorn bildet sich häufig nach wenigen Wochen ganz von alleine zurück. Feuchte Wärme ist hilfreich, um das gestaute Sekret zu lösen. Ein mit warmem Wasser getränkter Waschlappen, der mehrfach bis zur Abkühlung an das Augenlid gehalten wird, kann den Heilungsprozess positiv beeinflussen. Dasselbe gilt für den Einsatz von Infrarotlampen.

Der Arzt kann entzündungshemmende Salben oder Tropfen empfehlen, wenn von außen Keime in das bereits entzündete Gewebe eingedrungen sind. Bei einem ausgeprägten Krankheitsverlauf kann auch der Einsatz von Antibiotika notwendig werden. Zeigen diese Therapien keine Wirkung, ist eine operative Entfernung möglich. Es handelt sich um einen kleinen Eingriff der unter lokaler Betäubung erfolgt und ambulant durchgeführt wird.