Whirlpool-Dermatitis – Ursachen & Online-Behandlung von Hautärzten

Wie aus dem Nichts bilden sich Pusteln auf der Haut. Große Hautbereiche sind mit oftmals symmetrisch auftretenden Rötungen und Flecken sowie von Juckreiz betroffen. Häufig kommen allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber und Kopfschmerzen oder empfindliche Brustwarzen dazu. Diese Anzeichen sprechen für eine sogenannte Whirlpool-Dermatitis, die in den vergangenen Jahren immer häufiger auftritt. Im folgenden Artikel klären wir die wichtigsten Fragen zu der unangenehmen Infektion. Über unsere Startseite können Sie sich direkt von Hautfachärzten diagnostizieren & behandeln lassen.

Die Whirlpool-Dermatitis bildet Pusteln, juckt und entsteht relativ rasch.

↓ Ursachen
↓ Symptome
↓ Diagnose
↓ Therapie
↓ Prävention

Whirlpool-Dermatitis – Ursachen

Bei der Whirlpool-Dermatitis handelt es sich um eine Infektionskrankheit der Haut. Diese Infektion, die auch als „Hot-tub-dermatitis“ bekannt ist, ist in der Regel absolut harmlos. Ursächlich ist ein Bad in Wasser, das mit dem Bakterium Pseudomonas aeruginosa verunreinigt ist. Wie der Name es bereits vorwegnimmt, ist der typische Ansteckungsort ein öffentlicher oder privater Whirlpool.

Mit zunehmender Verbreitung von Wellness-Angeboten und erschwinglichen Whirlpools für Privathaushalte hat die Anzahl der Fälle von Hautrötungen, Pusteln und Ausschlägen, die auf Whirlpool-Dermatitis zurückgehen, deutlich zugenommen. Das auslösende Bakterium Pseudomonas aeruginosa fühlt sich in warmen Whirlpools und anderen Badestellen mit einer Wassertemperatur von über 30 Grad und der Luftuntermischung durch das Sprudeln besonders wohl.

Damit bieten sich ideale Bedingungen für das Eindringen des Bakteriums durch die infolge von Wärme und Feuchtigkeit geschwächte Hautbarriere. Erschwerend hinzu kommt, dass das desinfizierende Chlor bei Wassertemperaturen über 30 Grad Celsius abgebaut wird. Ein nicht ausreichend gechlorter Whirlpool bietet damit ein besonders hohes Risiko.

Der Hautausschlag nach dem Bad im Whirlpool tritt bei Kindern üblicherweise häufiger auf als bei Erwachsenen. Darüber hinaus besteht ein Zusammenhang zwischen der Badezeit und der Infektionswahrscheinlichkeit. Je länger die Badezeit, desto höher die Wahrscheinlichkeit, für eine Rötung nach dem Bad im Whirlpool. Da der Erreger auch in Heißwasserboilern vorkommen kann, ist die Infektion in selteneren Fällen auch über die heimische Badewanne möglich.

Über Pseudomonas aeruginosa

Das Bakterium Pseudomonas aeruginosa gehört zu den Boden- und Wasserbakterien. Diese kommen überall dort in der Natur vor, wo es ausreichend feucht ist und es sich um ein Wasserreservoire mit stehender Wasserversorgung handelt. Tendenziell fühlt sich das Bakterium bei höheren Wassertemperaturen und bei hohem Sauerstoffeintrag im Wasser wohler. Vermehren kann sich Pseudomonas aeruginosa sowohl in schmutzigem als auch in ansonsten sauberem Wasser.

Symptome der Whirlpool-Dermatitis

Die Inkubationszeit bis die ersten Symptome der Whirlpool-Dermatitis auftreten, beträgt in der Regel 8 bis 72 Stunden. In Einzelfällen sind jedoch auch längere Inkubationszeiten von 5 bis 8 Tagen möglich. Hauptsymptom der Infektion ist ein entzündlicher Hautausschlag (Exanthem) in Form von roten Flecken, Pusteln und Papeln. Diese zeigen sich meist als symmetrische Verteilung auf beiden Körperseiten und treten bevorzugt im Bereich der Badebekleidung bzw. seitlich an der Brustwand auf. Hinzu kommt ein charakteristischer Juckreiz.

In vielen Fällen kommt zu der Hautreizung nach dem Bad im Whirlpool auch ein muskelkaterartiges Gefühl in der Brustmuskulatur sowie eine schmerzhafte Rötung und Schwellung der Brustdrüse hinzu. Letztere ist meist berührungsempfindlich und zeig ähnliche Symptome wie bei einer klassischen bakteriellen Brustdrüsenentzündung (Mastitis). Ergänzt werden die direkt sichtbaren Symptome durch allgemeine Krankheitssymptome, die aber nur bei einem Teil der Patienten auftreten. Auf statistischer Basis ergeben sich für weitere assoziierte Symptome folgende Zahlen:

Weitere Symptome der Whirlpool-Dermatitis

  • Schmerzende Augen (ca. 75 % aller Fälle)
  • Ohrenschmerzen (ca. 70 % aller Fälle)
  • Halsschmerzen (ca. 43 % aller Fälle)
  • Kopfschmerzen (ca. 41 % aller Fälle)
  • Fieber über 38°C (ca. 33 % aller Fälle)

Deutlich seltener dagegen sind bei der Whirlpool-Dermatitis Komplikationen wie furunkelartige Entzündungen (rezidivierende Follikulitits) oder chronische Abszesse. Ebenfalls recht selten ist das Auftreten der charakteristischen Papeln und zum Teil auch Pusteln an den Fußsohlen oder Handflächen. Dieses mitunter auch schmerzhafte Phänomen ist auch unter dem Namen Whirlpool-Dermatitis mit hot feets/hands bekannt. Ist der äußere Gehörgang betroffen, kann das Bakterium Pseudomonas aerinusa eine Entzündung des äußeren Gehörgangs (Otitis externa) verursachen.

So erfolgt die Diagnose von Whirlpool-Dermatitis

Bei der Diagnose der Hautinfektion ist Ihre Mithilfe besonders hilfreich. In der Regel reicht für die eindeutige Identifikation eine Blickdiagnose aus. Erwähnen Sie daher unbedingt die Umstände der Infektion. Da sich die ersten Symptome zum Teil erst Tage nach einem Bad in einem Whirlpool zeigen, bringen viele Patienten beide Ereignisse nicht zusammen.

Sollten Sie also entweder zuhause oder auswärts ein Bad in einem Whirlpool genossen haben, erwähnen Sie dies im Rahmen des Anamnesegesprächs. Dieser Hinweis ist meist richtungsweisend für die Diagnose. Um anderweitige Infektionen mit Viren oder Bakterien auszuschließen, erfolgt häufig eine Differenzialdiagnose.

Sie sind sich nicht sicher, ob es sich bei ihrer Hautentzündung um eine Whirlpool-Dermatitis handelt? Mit wenigen Mausklicks schicken Sie unseren Hautfachärzten über unsere Startseite Fotos und nähere Informationen zu Ihren Hautproblemen. Ganz gleich, ob Ersteinschätzung oder Zweitmeinung mit Therapievorschlag – unsere Hautfachärzte aus Heidelberg können Ihnen so manchen Gang zum Arzt ersparen.

Whirlpool-Dermatitis – Therapie

Grundsätzlich existiert keine einheitliche Therapie zur Behandlung der Whirlpool-Dermatitis. Typischerweise heilt die Infektion aber nach 10 bis 14 Tagen von allein wieder vollständig aus. Nur in Einzelfällen zeigt sich der entzündliche Hautausschlag mit einer Dauer von 4 Wochen bis hin zu mehreren Monaten sehr hartnäckig. In schwereren Fällen, die abseits der Infektion der Haut mit einer generalisierten Ausbreitung daherkommen, sollte ein Immunmangel durch den behandelnden Arzt ausgeschlossen werden.

Für die Therapie kommen häufig Präparate wie 0,2% Gentamicin in Lotio alba aquosa oder alternativ 0,1% Gentamicin-Creme zur äußeren Behandlung der Haut zum Einsatz. Heilt die Infektion nicht spontan ab, kommen auch Medikamente für die innere Therapie infrage. Darunter befinden sich etwa die antibiotischen Wirkstoffe Ciprofloxacin und Ceftazidim (in schweren Fällen). Alternativ sind z.B. bei einer Penicillin-Allergie auch Kurzinfusionen mit dem Wirkstoff Tobramycin möglich.

So beugen Sie selbst der Whirlpool-Dermatitis vor

Mit einer akuten Whirlpool-Dermatitis oder einer überstandenen Infektion sollten Sie Whirlpools für einige Wochen meiden. Präventiv schützen können Sie sich gegen eine Infektion, indem Sie Wellness- und Hotelanlagen meiden, die nur über niedrige Hygienestandards verfügen. Ein Warnzeichen kann leicht trübes Wasser oder Schmutz im Bereich des Pools sein. Zusätzlichen Schutz verspricht das gründliche Abduschen vor und nach dem Bad im Whirlpool mit Seife.

Haben Sie sich die Infektion in Ihrem eigenen Whirlpool eingefangen, ist dies Ihr Ansatzpunkt. Die erste Maßnahme ist der komplette Wasserwechsel. Weiterhin empfehlen Experten eine zeitweise Überchlorierung für mindestens 72 Stunden. Als Richtwert gilt hier eine Chlorkonzentration von mehr als 5 Milligramm pro Liter Wasser. Vorbeugend sollten Sie zudem regelmäßig den pH-Wert und das Verhältnis zwischen gebundenem und freiem Chlor überprüfen.