Allergisches Kontaktekzem: Ursachen, Symptome & Behandlung

Wenn die Haut juckt, brennt oder auch plötzlich nässende Rötungen aufweist, kann es sich um ein allergisches Kontaktekzem handeln. Wie eine sogenannte Kontaktallergie oder auch allergische Kontaktreaktion entsteht, wie die Behandlung erfolgt und wann Sie einen Arzt kontaktieren sollten, wird nachfolgend dargestellt. Eine individuelle Beratung durch einen Hautarzt ist über unsere Startseite möglich.

Bild: Allergisches Kontaktekzem an der Innenseite des Fußes.

Definition
Ursachen
Symptome
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Was ist ein allergisches Kontaktekzem?

Das allergische Kontaktekzem wird häufig auch als Kontaktallergie bezeichnet und entsteht als Folge einer Überempfindlichkeit der Haut auf bestimmte Stoffe, die auch Allergene genannt werden. Die entstehende Fehlreaktion des Immunsystems äußert sich in geröteten, nässenden, juckenden oder auch geschwollenen Hautstellen mit Bläschen und Schuppen. Die Reaktion der Haut tritt ausschließlich dort auf, wo die Haut mit dem jeweiligen Allergen in Berührung kam.

Bei Kontaktallergien handelt es sich um ein weitverbreitetes Phänomen mit sehr unterschiedlichen Auslösern. Rund 15 % der weltweiten Bevölkerung haben in ihrem Leben mindestens einmal eine solche allergische Reaktion. Dabei reagieren Personen am häufigsten allergisch auf Nickel. Mit 24 % sind Frauen wesentlich häufiger betroffen als Männer (dort liegt der Vergleichswert bei 5 %). Ebenso können Kontaktallergien auch bei Duftstoffen in Kerzen, Reinigungsmitteln, Konservierungsstoffen oder auch Pflanzen und pflanzlichen Produkten auftreten.

Ursachen eines allergischen Kontaktekzems

Die Ursache eines allergischen Kontaktekzems liegt in der allergischen Abwehrhaltung des Körpers. In Form einer Überempfindlichkeit der betroffenen Stelle auf einen bestimmten Stoff reagiert die Haut mit einer zum Teil starken Irritation. Häufig entsteht die Überempfindlichkeit nicht sofort bei dem ersten Kontakt, sondern erst durch vermehrte Berührung mit den Allergen. Der Körper durchläuft dabei eine sogenannte immunologische Sensibilisierung, auf die der Körper in übertriebener Form mit einem Kontaktekzem reagiert.

Als Auslöser allergischer Kontaktekzeme kommen verschiedene Stoffe in Frage, die sowohl im Privatleben als auch im Berufsalltag eingesetzt werden. Hierzu gehört unter anderem Nickel, welcher häufig in Modeschmuck, Nieten, Knöpfen, Reisverschlüssen oder sogar Brillen vorkommt. Mindestens genauso häufig reagieren Betroffene auch auf Duftstoffe, die in Kerzen, Nahrungsmitteln oder auch Kosmetika vorkommen. Weitere bekannte Allergene sind zudem Chromsalze, welche in Leder und verschiedenen Baustoffen elementarer Bestandteil sind. Zu einer der häufigsten Kontaktallergien kommt es auch bei Gummihilfsstoffen, die sich vor allem in Spielzeug, Schuhen oder auch Badeanzügen befinden.

Ebenso können Personen auf Arzneimitteln, Salbengrundlagen, Pflanzen, pflanzliche Produkte, Konservierungsstoffe und Haarfärbemittel mit einem allergischen Kontaktekzem reagieren. In der Datenbank der wichtigsten Allergene für eine Kontaktdermatitis werden mittlerweile 3.000 unterschiedliche Allergene gelistet und jährlich erweitert.

Risikofaktoren

Bestimmte Berufsgruppen werden nahezu täglich Allergenen ausgesetzt, auf die sie plötzlich mit allergischen Kontaktekzemen reagieren. Durch den häufigen Kontakt mit den jeweiligen Stoffen entwickeln sie häufig ohne Anzeichen eine plötzliche Überempfindlichkeit auf bestimmte Allergene. Zu dieser Risikogruppe gehören vor allem Bäcker, Friseure, Maurer, Maler, Fliesenleger, Maschinen- oder auch Reinigungspersonal.

Symptome

Das auffälligste Anzeichen eines allergischen Kontaktekzems ist eine starke Rötung der betroffenen Hautstelle. In seltenen Fällen kann sich die allergische Reaktion auch ausbreiten und in Form von Asthmaanfällen und einer Irritation der Schleimhäute auftreten.

Die Art der Symptome sowie der Ort der Reaktion kann erste ursächliche Hinweise geben. Kontaktekzeme bilden sich üblicherweise dort, wo die Haut mit dem Allergen in Berührung kam. Dies kann jedoch an nahezu allen Hautpartien von der Kopfhaut bis zu den Füßen erfolgen. Personen, die beispielsweise allergisch auf Reinigungsmittel reagieren, weisen Rötungen, Bläschen und schuppige Haut an den Händen auf. Bei einer allergischen Reaktion im Gesicht hingegen sind Duftstoffe in Kosmetika oder auch Haarpflegemitteln häufig der Grund.

Bei längerem und intensivem Kontakt mit dem Allergen reagiert die Haut stärker und diese Reaktion wird dann als akute Kontaktdermatitis bezeichnet. Die Dauer und Intensität wirkt sich dementsprechend auch auf die möglichen Therapien und Behandlungsmöglichkeiten aus. Symptome für eine akute Kontaktdermatitis sind ausgeprägte Rötungen auf der Haut, die häufig mit nässenden Bläschen einhergehen und eine deutliche Begrenzung der betroffenen Stelle aufweisen. Durch die Reizung der Haut empfindet der Betroffene einen hohen Juckreiz. Mit dem Aufkratzen der Haut verbreitet sich folglich nicht nur die Reaktion, sondern die Haut wird nachhaltig und schwer geschädigt.

Sollte der Betroffene eines allergischen Kontaktekzems lediglich geringeren Mengen (jedoch über einen längeren Zeitraum) des auslösenden Allergens ausgesetzt sein, spricht der Mediziner von einer subakuten Kontaktdermatitis. Hierbei entstehen zunächst nur Juckreiz und leichte nässende Rötungen, die im späteren Verlauf der Erkrankung in Hautschuppen übergehen. Sowohl akute als auch subakute Kontaktekzeme heilen jedoch bei korrektem Verhalten meist vollständig wieder ab.

Sollten Betroffene jedoch über einen längeren Zeitraum trotz erster Reaktionen der Haut weiterhin in Berührung mit dem Allergen kommen, entwickeln sich hartnäckige Symptome. So können sich beispielsweise chronisch-allergische Kontaktekzeme entwickeln. Optisch betrachtet treten diese Kontaktekzeme in Form von örtlich begrenzten trockenen Rötungen mit sehr grober Hautstruktur und Schuppung auf. In einzelnen Fällen kann sich diese Form der Kontaktdermatitis auch über den Bereich hinaus ausbreiten, der mit dem jeweiligen Allergen in Kontakt stand und zusätzliche Körperstellen betreffen. In den häufigsten Fällen begrenzt sich ein allergisches Kontaktekzem jedoch auf die Kontaktstelle.

Diagnose von allergischen Kontaktekzemen

Bei Verdacht auf eine Kontaktallergie ist zunächst ein ausführliches Gespräch mit einem Hautarzt erforderlich. Hierbei wird vor allem nach der Ursache der Erkrankung gesucht, um eine weitere Verschlimmerung zu vermeiden. Je nach Sorte und Ausmaß der Erkrankung erfolgt nun eine mehrtägige Behandlung mit Salben, Cremes oder auch Medikamenten in Tablettenform. Nach Abschluss der Therapie wird häufig anhand der geschilderten Krankheitsgeschichte, den körperlichen Symptomen und Beschwerden ein Allergietest vorgenommen.

Eines der bekanntesten und wichtigsten Verfahren zur Diagnose einer Kontaktallergie ist der sogenannte Epikutantest. Hierbei beträufelt der Mediziner verschiedene Pflaster mit der Testsubstanz, welche die in Frage kommenden Allergene beinhaltet, und bringt diese am Rücken oder Oberarm an.

Bereits nach 48 Stunden zeigen sich hier erste Reaktionen, bei denen normale und allergische Reaktionen von dem Mediziner unterschieden werden. Solange jedoch die betroffene Person ein nicht abgeheiltes Kontaktekzem hat, wird der Test nicht durchgeführt, um eine Verschlimmerung zu vermeiden. Der Epikutantest kommt somit erst nach der erfolgreichen Behandlung des Kontaktekzems zum Einsatz.

Um herauszufinden, ob bei Ihnen ebenfalls ein allergisches Kontaktekzem vorliegt, können Sie jederzeit den Experten Dr. Benjamin Durani, Hautfacharzt aus Heidelberg, kontaktieren. Über unsere Startseite haben Sie die Möglichkeit, Fotos und Informationen von Ihrem Hautproblem direkt an Hautfachärzte aus Heidelberg zu schicken, um eine professionelle Ersteinschätzung oder auch Zweitmeinung zu erhalten. Auch erste Therapievorschläge können Sie hier direkt erhalten und einen Gang zum Arzt sparen.

Behandlung des allergischen Kontaktekzems

Um ein allergisches Kontaktekzem erfolgreich zu behandeln, ist die Vermeidung des auslösenden Stoffes unabdingbar. Nur so kann eine erneute Erkrankung vermieden werden. Im Fall einer Kontaktdermatitis erfolgt die Behandlung der betroffenen Hautstelle häufig mit äußerlichen Medikamenten, wie beispielsweise Salben oder Cremes. Zum Einsatz kommen hierbei häufig die Wirkstoffe Glukokortikoid oder auch Antihistaminika. Beide Stoffen sorgen für ein Abklingen des Juckreizes und beschleunigen das Abheilen der betroffenen Stelle. Darüber hinaus können Patienten in Eigenregie mit Kühlen und feuchten Umschlägen den Heilungsprozess beschleunigen.

Bei einem chronischen Kontaktekzem sollten die Betroffenen außerdem auf eine zusätzliche schonende Hautpflege achten. Die irritierte Barrierefunktion der Haut soll dadurch bei der vollen Wiederherstellung unterstützt werden. Hierfür können Sie entsprechende Hautpflegemittel in den örtlichen Apotheken oder Drogeriemärkten erhalten. Um geeignete Mittel zu wählen, ist eine vorherige Absprache mit dem Hautarzt sinnvoll. Bei falscher Pflege hindern Sie die Haut bei der vollständigen Abheilung und der Verlauf der Erkrankung verlangsamt sich unnötig.

Ergänzt werden kann die richtige Hautpflege mit einer UV-Behandlung. Diese eignet sich besonders bei chronischen Kontaktekzemen an den Händen. Der Einsatz von UVB-Strahlen sowie Psoralen und UVS-Strahlen kann die Wiederherstellung der Schutzbarriere der Haut beschleunigen.

Sofern eine örtliche Behandlung der betroffenen Stelle nicht ausreichend oder erfolgsversprechend wirkt, werden Medikamente in Tablettenform durch den Mediziner eingesetzt. Abgestimmt auf das jeweilige Kontaktekzem, den Auslöser und die Schwere der Erkrankung kommen sehr unterschiedliche Wirkstoffe zum Einsatz. So werden bei HandKontaktekzemen häufig Alitretinoin-Tabletten und bei akuten Kontaktekzemen kurzzeitig Glukokortikoid-Tabletten eingesetzt.

Verlauf des Kontaktekzems

Die typischen Symptome eines allergischen Kontaktekzems treten typischerweise erst verzögert und frühestens nach 12 Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen auf. Häufig erkennen Betroffene die erkrankte Hautstelle sogar erst 24 bis 72 Stunden später. Grund hierfür ist die Klassifikation der Allergie: Als Allergie vom Typ IV werden nach Eindringen des Allergens in den Körper keine Antikörper, sondern Abwehrzellen aktiviert, die wiederum für ihre verzögerte Wirkung bekannt sind.

Eine schnelle und ursächliche Behandlung zeigt in der Regel schnelle Erfolge. Bei korrekter Behandlung durch einen Mediziner heilen die Entzündungen häufig ohne weitere Spuren auf der Haut wieder vollständig und innerhalb weniger Tage ab. Bei einer chronischen Erkrankung hingegen wird eine längere Behandlung mit Salben, speziellen Hautpflegemitteln und UV-Therapie notwendig.

Prävention

Da häufig nicht bekannt ist, worin sich überall Allergene befinden, ist eine entsprechende Vorbeugung von allergischen Kontaktekzemen nahezu unmöglich. Für besonders empfindliche Menschen mit bereits bestehenden Allergien kann es jedoch ratsam sein, nachfolgende Tipps zu berücksichtigen.

Sie sollten in jedem Fall den Kontakt mit den Allergenen vermeiden, die bereits in der Vergangenheit zu einer allergischen Reaktion geführt haben. Das kann auch ein Wechsel des Arbeitsplatzes bedeuten. Sollte dies nicht möglich sein, ist es ratsam, die jeweiligen Stoffe konsequent zu meiden und individuelle Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Hierzu zählen zum Beispiel Schutzhandschuhe oder auch Hautschutzsalben, die sie bei Ihrem Hautarzt oder auch in der Apotheke erhalten können.

Um eine Kreuzallergie mit anderen Stoffen zu vermeiden, sollten Sie zukünftig bei der Hautpflege auf seifenfreie Produkte sowie rückfettende Waschmittel zurückgreifen. Idealerweise haben diese einen pH-Wert zwischen 5 und 6,5. Ergänzend hierzu sollten Sie nach jedem Waschvorgang den natürlichen Schutzmantel der Haut mit entsprechenden Maßnahmen unterstützen. Rückfettende Salben oder auch Öle können hier ihre volle Wirkung entfalten.

Bei der Reinigung Ihres Haushalts sowie Ihrer Wäsche sollten Sie möglichst sparsam mit Reinigungsmitteln umgehen, da diese besonders viele Allergene enthalten. Verzichten Sie daher auch möglichst auf Weichspüler, Zusatzmittel oder Desinfektionsmittel.

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