Verantwortlich für die unliebsamen Warzen, sind die humanen Papillomaviren (HPV). Man unterscheidet verschiedene Arten von Warzen, verursacht durch unterschiedliche HPV-Typen. Bestimmte Virustypen können neben den meist gutartigen Warzen auch Tumore verursachen, darunter auch der Gebärmutterhalskrebs.

Warzen und andere Wucherungen entstehen, wenn sich die HPV-Erreger in Haut- oder Schleimhautzellen einnisten und diese zur vermehrten Zellteilung anregen. Doch längst nicht jede HPV-Infektion wird augenscheinlich: Schätzungsweise zwei von drei Menschen hatten schon Kontakt mit den Viren. Übertragen werden diese direkt von Mensch zu Mensch, etwa beim Geschlechtsverkehr oder im Falle von Plantarwarzen an der Fußsohle durch Barfußgehen. Besonders häufig erfolgt eine Ansteckung im Kindes- oder Jugendalter. Auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wie zum Beispiel HIV-Patienten oder Patienten nach einer Organtransplantation neigen vermehrt zu Warzen. Verschiedene Virustypen bergen dabei unterschiedliche Gefahren. Während die einen eher zu gutartigen Warzen auf der Hautoberfläche führen, lagern sich andere in die Schleimhäute verschiedener Organe ein und können dort Krebs verursachen, zum Beispiel das Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs), aber auch Tumore im Bereich des Kehlkopfes oder der Genitalregion.

Symptome einer HPV-Infektion 

Warzen können an allen Körperstellen auftreten. Die bei Kindern und Jugendlichen häufigen Flachwarzen sind als kleine Punkte von 1-4 mm Durchmesser um den Mund herum, auf der Stirn oder an Händen und Armen zu erkennen. Die Farbe kann sich von hautfarben in rötlich ändern, wenn das Immunsystem die Viren bekämpft und abzustoßen versucht. Die sogenannten vulgären Warzen finden sich vor allem auf Hand- und Fußrücken als raue, unregelmäßige Knötchen. Der Grund für die derbe Beschaffenheit ist eine vermehrte Verhornung der wuchernden Zellen (Hyperkeratose). Plantar- oder Dornwarzen sind an der Fußsohle zu finden und oft sehr schmerzhaft. Sitzen die Plantarwarzen im Bereich der Hornhaut, stehen sie nicht hervor, sondern bilden ein flächiges Mosaik. Typisch sind kleine braune oder schwarze Punkte, bei denen es sich um kleinste eingetrocknete Blutungen handelt. Feigwarzen treten meist im Genitalbereich auf, beim Mann etwa am Penisschaft oder der Vorhaut, bei der Frau zum Beispiel an den Schamlippen. Sie beginnen als einzelne Knötchen, die im Verlauf himbeerartig oder beetartig zusammenwachsen. 

Was kann ich selber dagegen tun?

Die gerade bei Jugendlichen häufigen Flachwarzen heilen oft nach einigen Wochen oder Monaten von selbst ab. Auch die vulgären Warzen heilen zu 20% innerhalb eines halben Jahres ohne weitere Maßnahmen. Oft ist es ausreichend, die Warzen im Auge zu behalten. Das Risiko, sich mit HPV zu infizieren, lässt sich durch den Gebrauch von Kondomen beim Geschlechtsverkehr erheblich reduzieren. Gerade bei Jugendlichen, die häufig von den Erregern betroffen sind, ist deshalb eine gute Sexualaufklärung nötig. Gegen die gefährlichsten HPV-Typen, die auch den Gebärmutterhalskrebs und Feigwarzen verursachen, stehen Impfstoffe zur Verfügung. Es wird empfohlen, Mädchen und mittlerweile auch Jungen vor dem 14. Lebensjahr impfen zu lassen.

Sollte ich einen Hautarzt kontaktieren?

Zur Behandlung von Genitalwarzen sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, auch bei anderen Warzentypen kann der Hautarzt Abhilfe schaffen. Die Behandlungsmöglichkeiten zielen dabei auf ein Entfernen oder eine Zerstörung des wuchernden Gewebes ab. Zum Auflösen des verhornten Gewebes können Salben oder Pflaster verwendet werden, weitere Therapieoptionen sind Vereisung oder Lasertherapie. Einige Therapeutika gegen Warzen gibt es freiverkäuflich in der Apotheke.

Therapie bei Warzen

Es gibt zahlreiche Therapiemöglichkeiten für Warzen.


Keratolyse

Unter der Keratolyse versteht man das Auflösen der verhornten Bereiche durch bestimmte Wirkstoffe. Häufig kommen Salben  oder Pflaster mit Salicylsäure zum Einsatz. Die Pflaster werden luftdicht abgeklebt und sollen bis zu 2 Tage auf die Warzen einwirken. Danach wird die Hornschicht abgeschabt.

Äußerliche Therapie

Es gibt zudem zahlreiche Salben und Tinkturen, die z.B. Wirkstoffe wie Fluoruracil  in (Kombination mit Salicylsäure) enthalten.

Vor allem für Feigwarzen gibt es auch Cremes, die z.B. Imiquimod enthalten, worüber das Immunsystem aktiviert wird.

Vereisung
Bei der Vereisung wird flüssiger Stickstoff verwendet, welcher das Gewebe punktuell so stark auskühlt, dass die Zellen dort absterben.

Chirurgie

Oft werden chirurgische Therapien in Kombination mit einer Keratolyse durchgeführt.

Bei der Kürettage wird die Warze chirurgisch entfernt. Häufig erfolgt danach eine Verödung mit einem sog. Elektrokauter (Verödung über Hitze, die durch Strom erzeugt wird). Feigwarzen werden häufig direkt mit einem Elektrokauter „weggebrannt.

Lasertherapie

Eine weitere Option zur Warzenbehandlung ist die Lasertherapie.

Quellen:

Jung, E. G.; M. Augustin. Duale Reihe Dermatologie. Ed. Ingrid Moll. Thieme, 2016.

Prof. Dr. med. Altmeyer, Peter: Papillomaviren, humane.unter https://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/dermatologie/papillomaviren-humane-2888 (abgerufen am 18.01.18)

Prof. Dr. med. Altmeyer, Peter: Verrucae (Viruswarzen)(Übersicht).unter https://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/dermatologie/verruca-viruswarzen-ubersicht-4256 (abgerufen am 18.01.18)

Drolet, Mélanie, et al. „Population-level impact and herd effects following human papillomavirus vaccination programmes: a systematic review and meta-analysis.“ The Lancet infectious diseases 15.5 (2015): 565-580.

Goldberg, David J., Angela N. Beckford, and Andrea Mourin. „Verruca vulgaris: novel treatment with a 1064 nm Nd: YAG laser.“ Journal of Cosmetic and Laser Therapy 17.2 (2015): 116-119. 

Medizinisch zweitbegutachtet von Dr. med. Wiebke Sondermann