Fußpilz: Ansteckung, Online-Diagnose und Behandlung von Hautärzten

Was ist Fußpilz? Welche Ursachen hat der Befall? Wie kann ich Fußpilz am besten behandeln und vorbeugen? Wie erfolgt die Ansteckung? Auf diese und weitere Fragen zum Thema erhalten Sie Antworten in diesem Fußpilz-Fachartikel. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, sich von Hautfachärzten aus Heidelberg über unsere Startseite individuell online beraten zu lassen.

Bild: Von Fußpilz befallene Fußsohlen, die an einen schmutzigen Fuß erinnern „Athlete’s Foot“.

Ansteckung
Symptome
Komplikationen
Diagnose
Therapie
Vorbeugen

Definition: Was ist Fußpilz?

Fußpilz (Tinea pedis) gehört zu den chronisch verlaufenden Dermatomykosen. Das sind überwiegend durch Fadenpilze (Dermatophyten) hervorgerufene Hauterkrankungen – die hauptsächlich die Hornsubstanz der Füße betreffen.
Am häufigsten entsteht Fußpilz in den Zehenzwischenräumen, gefolgt von den Fußsohlen und bei ausgeprägtem Krankheitsbild den Fußrücken. Beim Befall der Fußnägel ist die gesonderte Bezeichnung Nagelpilz (Onychomykose) üblich.

Männer sind eher von Fußpilz betroffen als Frauen und ältere Menschen eher als jüngere Menschen. Insgesamt gehört der Fußpilz mit einer Prävalenz von einem knappen Drittel der Bevölkerung zu den sehr häufigen Hauterkrankungen in westlichen Ländern wie Deutschland.

Ursachen und Ansteckung: Wie entsteht Fußpilz?

Hauptverursacher für die Erkrankung ist mit einem Anteil von etwa drei Vierteln ein Befall durch den Fadenpilz Trichophyton rubrum. Der Pilz ernährt sich von Faserproteinen (Keratinen) der Hornsubstanz. Das verbleibende Viertel der Erkrankungen wird durch Schimmel-, Hefe- oder Sprosspilze hervorgerufen. Gesunde Haut ist vor den Pilzen durch den Säureschutzmantel geschützt. Im Zusammenspiel mit Mikroorganismen der Hautflora tötet dieser Schutzmantel eindringende Zellen ab und erhält so die Hautbarriere aufrecht.

Beschädigte Hautareale bieten den Pilzen die notwendigen Eintrittspforten, um diese Barriere zu überwinden und sich in der Haut einzunisten. Auch ein geschwächtes Immunsystem erleichtert das Eindringen. Einige Pilze greifen den Säureschutzmantel direkt an und können schon kleine Schwachstellen nutzen. Andere Pilze wie Hefepilze verwenden eine Art Camouflage. Sie imitieren die Struktur von Körperzellen, um dadurch die Abwehrmechanismen des menschlichen Körpers außer Kraft zu setzen.

Haben die Pilze ihr erstes Ziel erreicht und sind in die oberste Hautschicht (Epidermis) eingedrungen, bilden sie ein weitverzweigtes Netz. Mediziner bezeichnen dieses Netz als Myzel. Es besteht aus vielen einzelnen fadenförmigen Zellen (Hyphen). Durchdringen Hyphen die Epidermis, setzen Immunabwehrreaktionen des Körpers ein, die den Eindringling im Erfolgsfall zurückdrängen.

Zugleich versucht der Körper durch vermehrte Hornhautbildung und Schuppung, die befallenen Zellen abzustoßen. Sofern keine Behandlung erfolgt, entwickelt sich diese schuppige Hautschicht zu einer optimalen Umgebung für vermehrtes Pilzwachstum. In abgefallenen Schuppen können die Pilze bis zu einigen Wochen überleben und bei erneutem Hautkontakt weitere anfällige Personen infizieren.

Die Übertragung findet fast immer direkt von menschlichen Zellen zu menschlichen Zellen ohne den Umweg über andere Organismen statt.

Risikofaktoren: Was macht eine Erkrankung an Fußpilz wahrscheinlich?

Alle Orte, an denen sich viele verschiedene Menschen barfuß aufhalten, bieten den Pilzen überdurchschnittlich gute Möglichkeiten der Verbreitung. Deshalb stellen sie Risikofaktoren für die Ansteckung mit Fußpilz dar. Solche Orte sind zum Beispiel Hotelzimmer.

Die Gefahr einer Ansteckung mit Fußpilz ist noch einmal höher, wenn ein feuchtes Milieu hinzukommt. Pilze gedeihen in feuchter Umgebung. Entsprechend sind Badeanstalten, Saunen und öffentliche Duschen besonders sensible Orte. Hier ist nicht nur der Untergrund feucht. Auch die Haut an den Füßen ist durch Kontakt mit Wasser aufgeweicht. Dadurch ist es für die Pilze besonders einfach, die Hautbarriere zu durchdringen.

Eine Aufweichung der Haut wird außerdem durch Fußschweiß begünstigt. Neben der natürlichen und individuell verschieden stark ausgeprägten Neigung zur Transpiration verursachen weitere Faktoren Schweißfüße. Dazu zählen an erster Stelle Strümpfe, Strumpfhosen und Socken aus synthetischen Materialien wie Polyester. Sie schaffen ein feuchtes Klima am Fuß, weil sie den Schweiß nicht aufnehmen und vom Fuß wegleiten.

Weitere Eintrittspforten für Fußpilz werden auf mechanische Weise geschaffen, zum Beispiel durch scheuerndes Schuhwerk oder den exzessiven Gebrauch von Hornfeilen. Auch ein zu ausgiebiger Einsatz von Pflegeprodukten wie Duschgel oder Seife stellt einen Risikofaktor dar. Diese Produkte entfernen nicht nur Fremdkörper von der Haut, sondern auch einen Teil der Mikroorganismen der Hautflora.

Risikogruppen: Bin ich besonders gefährdet?

Neben dem grundsätzlich höheren Risiko der Erkrankung bei Männern und älteren Menschen gegenüber Frauen und jüngeren Menschen gibt es weitere Risikogruppen. Dazu zählen:

Sportler: Die meisten Sportler suchen häufig Risikoorte für eine Ansteckung mit Fußpilz wie Umkleidekabinen und öffentliche Duschen und im Fall von Schwimmern auch Schwimmbäder auf. Darüber hinaus begünstigt das Tragen von synthetischen Sportschuhen die Bildung von Fußschweiß.

Bauarbeiter: In ähnlicher Weise wie Sportler leiden Bauarbeiter überdurchschnittlich häufig an Fußpilz. Sie tragen sehr festes, dickes und dadurch schlecht belüftetes Schuhwerk, das den Abtransport von Feuchtigkeit verhindert.

Diabetiker: Diabetiker haben oft mit Durchblutungsstörungen zu kämpfen, die eine Schwächung des Immunsystems nach sich ziehen. In der Folge verheilen Wunden langsamer und sind häufiger von Entzündungen begleitet. Kleinste Verletzungen bieten den Pilzen Eintrittspforten für eine Infektion.

Menschen mit Senk- oder Spreizfüßen: Beim Senkfuß und beim Spreizfuß ist die natürliche Wölbung der Fußsohle beeinträchtigt. Das führt zu einer veränderten Statik, die an bestimmten Stellen der Fußsohle zu einer hohen punktuellen Druckbelastung führt. Die Haut an diesen Stellen ist dauerhaft strapaziert und stellt sich als Eintrittspforte für den Pilzbefall dar. Weitere Fußfehlstellungen wie der Hohlfuß oder der Sichelfuß haben einen vergleichbaren Effekt.

Symptome: Wie erkenne ich Fußpilz?

Trichophyton rubrum und andere Pilze, die Fußpilz hervorrufen, sind nur unter dem Mikroskop sichtbar. Betroffene können einen Befall dennoch frühzeitig feststellen, wenn sie auf die ersten Symptome achten. Dazu zählt ein starker anhaltender Juckreiz. Er beginnt meist in den Zehenzwischenräumen und klingt auch nach gründlicher Reinigung der Füße nicht ab.

Als Nächstes bilden sich gerötete Stellen auf der Haut und eine zunehmende Verschuppung setzt ein. Im Randbereich der infizierten Stellen, die jetzt mit dem bloßen Auge gut zu erkennen sind, kann es zur Bildung kleiner Blasen kommen.

Bleibt die Behandlung von Fußpilz aus, werden die Symptome stärker und weiten sich über den Bereich der Zehenzwischenräume aus. Schuppen werden verstärkt abgestoßen und geben den Blick auf feuchtes, stark gerötetes Gewerbe frei. Zunehmend kommt es zur Bildung erst kleiner, dann größerer schmerzender Risse in der Haut. Die Risse leisten dem Eindringen der Pilze und anderen Erregern wie Bakterien Vorschub.

Eine Sonderform des Fußpilzes ist der sogenannte hyperkeratotische Fußpilz, der besser unter dem Namen Mokassin-Mykose bekannt ist. Er nistet sich zuerst in den Fußsohlen ein und kann von dort ausgehend andere Bereiche des Fußes befallen. Meist beginnt die Mokassin-Mykose mit trockener Haut und trockener Schuppung an den Fußsohlen, während Juckreiz und Entzündlichkeit zunächst nur schwach oder gar nicht vorhanden sind. Im Krankheitsverlauf kommt es dann zu stärkeren Entzündungen und Hautrissen, insbesondere im Bereich der Fersen.

Ausweitung und Komplikationen: Was passiert ohne Behandlung von Fußpilz?

Fußpilz lässt sich gut und effektiv behandeln. Bleibt die Behandlung aus, ist eine Ausbreitung wahrscheinlich. Die Fußnägel und der Fußrücken sind dann am häufigsten betroffen. Trotz des Namens ist die Verbreitung jedoch nicht auf die Füße beschränkt. Wer mit einem Handtuch infizierte Füße und dann andere Körperteile abtrocknet, kann die Pilze ungewollt an jede Stelle des Körpers transportieren.

Besonders aufnahmefähig sind Areale mit feuchtem Milieu. Dazu zählen der Genitalbereich, der Mund, die Achseln sowie der Gehörgänge der Ohren. Auch Ablagerungen, die beim Kratzen befallener Füße unter den Fingernägeln zurückbleiben, können Pilze unwissentlich an andere Stellen des Körpers befördern. Zu den häufigen Komplikationen von Fußpilz, die den Fuß selber betreffen, zählt das Erysipel (Wundrose). Dabei handelt es sich um eine bakterielle Hautinfektion, die sich in der vom Fußpilz geschwächten Haut ideal ausbreiten kann.

Diagnose: Wie erkennt der Arzt Fußpilz?

Eine Infektion mit Fußpilz ist gut an den typischen Symptomen wie Hautrötung, Schuppung und Juckreiz in den Zehenzwischenräumen zu erkennen. Meist liefert die optische Inspektion für den Dermatologen bereits hinreichende Informationen, um eine sinnvolle Behandlung einzuleiten. Eine genaue Feststellung der Art des Pilzes erfolgt bei Bedarf im Labor. Der Dermatologe benötigt dafür einige infizierte Hautschuppen, die für einige Tage in einer Nährlösung kultiviert werden. Dann ist eine eindeutige Identifizierung unter dem Mikroskop möglich.

Therapie: Wie kann man Fußpilz behandeln?

Wird der Fußpilz in einem frühen Stadium erkannt, schlägt der Arzt wahrscheinlich eine äußerliche Behandlung mit einer Salbe, einem Gel, einem Puder oder einem Spray vor. Ist der Befall fortgeschritten, kann die zusätzliche Einnahme von Präparaten sinnvoll sein, die das Wachstum der Pilze aus dem Körperinneren heraus bekämpfen.

Bekannte Beispiel für einzelne gegen Pilze wirksame Antimykotika sind Terbinafin, Itraconazol, Clotrimazol, Miconazol und Bifonazol. Itraconazol wird immer oral in Form von Tabletten verabreicht und gelangt über den Darm in den Blutkreislauf. Terbinafin kann äußerlich angewendet oder oral als Tablette verabreicht werden. Clotrimazol, Miconazol und Bifonazol dienen der äußerlichen Anwendung. Der wichtigste Angriffspunkt der Antimykotika ist der Stoff Ergosterin oder Ergosterol in der Zellmembran der Pilze. Die Wirkstoffe hemmen oder hindern den Aufbau und sorgt dadurch für ein verlangsamtes Wachstum oder ein direktes Absterben der Zellen.

Bei den verschiedenen Mitteln für die äußere Behandlung stehen oft gleichwertige Alternativen zur Auswahl. Wer an den Füßen stark schwitzt, kann ein antimikrobielles Puder ebenso erfolgversprechend verwenden wie jemand mit trockenen Füßen eine Salbe oder ein Gel.

Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass die Behandlung über die gesamte auf den Beilagen der Medikamente genannte Dauer fortgesetzt wird. Meist kommt es bereits vor Ablauf dieser Zeitspanne – zwei bis vier Wochen – zu einem weitgehenden oder vollständigen Abklingen der Symptome. Wird die Behandlung zu diesem Zeitpunkt vorzeitig beendet, befinden sich noch intakte Pilzzellen in der Haut. Eine neue sichtbare Erkrankung ist dann meist nur eine Frage der Zeit.

Prävention: Wie kann ich dem Befall durch Fußpilz vorbeugen?

Mit einigen einfachen Maßnahmen lässt sich die Wahrscheinlichkeit, an Fußpilz zu erkranken, deutlich reduzieren:

  • Im Schwimmbad und in öffentlichen Duschen Badeschuhe tragen.
  • Nach dem Baden oder Duschen Zehenzwischenräume gründlich trocknen; nie mit nassen Füßen in Schuhe steigen.
  • Atmungsaktives, bequemes Schuhwerk tragen, Sportschuhe nur beim Sport tragen und Schuhe am besten täglich wechseln.
  • Handtücher, Badematten und sonstige Textilien im Badezimmer sowie Socken, Strümpfe und Bettwäsche regelmäßig wechseln und bei 60 °C waschen; bei 90 °C waschen, wenn das Material es verträgt; keine synthetischen Socken tragen.
  • Regelmäßige Fußpflege betreiben, mindestens einmal pro Woche.
  • Durchblutung der Füße mit Wechselbädern anregen; Fußbäder mit Massagefunktion leisten zusätzlich gute Dienste.
  • Füße, vor allem Zehenzwischenräume, regelmäßig überprüfen und bei Symptomen für Fußpilz umgehend den Hautarzt aufsuchen.
  • Als Diabetiker für stabile Blutzuckerwerte sorgen.