Hidradenom (Syringom): Aussehen, Online-Diagnose & Therapie

Es fallen beim Blick in den Spiegel kleine Knötchen auf. Ihr Durchmesser ist kleiner als 3 Millimeter. Ihre Oberfläche erscheint rundlich oder etwas erhaben. Sie sitzen bevorzugt im Bereich der unteren Augenlider und der oberen Wangenpartie. Sie können aber auch in der Nähe der Achseln, am Unterleib und an den Geschlechtsorganen auftreten. Man könnte sie auf den ersten Blick für eine Art Warze halten oder sie mit den bekannten Milien (kleine Hautzysten – sogenannte Grießkörner) verwechseln. Die Knötchen sind hautfarben bis gelblich und bilden oft kleine Gruppen, wobei der einzelne Knoten immer scharf abgegrenzt bleibt. Tatsächlich geht es hier nicht um Warzen. Jedes Knötchen ist vielmehr ein sogenanntes Hidradenom oder Syringom. Beide Bezeichnungen werden nebeneinander verwendet. Eine Online-Diagnose durch erfahrene Hautfachärzte aus Heidelberg ist über unsere Startseite möglich.

Bild: Zwei Hidradenome / Syringome im Bereich der Augenbraue.

Was ist ein Hidradenom?
Ursachen
Symptome & Behandlung

Was ist ein Hidradenom und wie zeigt es sich?

Das Hidradenom ist ein gutartiger kleiner Tumor. Er erscheint auf der Haut, ist aber ein Anhängsel von Schweißdrüsen. Experten sprechen deshalb beim Syringom auch gern von Adnextumoren – Gewebe, das mit einer bestimmten körperlichen Funktionsstruktur verbunden ist.

Der Tumor zeigt sich in Form der beschriebenen kleinen Knoten. Diese können zusätzlich leicht gerötet erscheinen und sitzen an den Ausgängen der Schweißdrüsen. In seltenen Fällen breiten sich Hidradenome flächenartig entlang der sogenannten Blaschko-Linien aus. Alfred Blaschko, ein Berliner Dermatologe, erkannte Anfang des 20. Jahrhunderts, dass viele Hauterscheinungen sich immer wieder bevorzugt an bestimmten Körperlinien ausrichten.
Das Syringom ist in der Regel gutartig, es gibt auch eine sehr seltene bösartige – maligne – Form.

Beschwerden gehen von diesen Hautveränderungen in ihrer gutartigen Form nicht aus, aber sie können ein ästhetisches Problem bilden.

Was ist ursächlich für ein Syringom?

Das ist nicht bekannt. Es gibt allerdings Formen der Erkrankung, die mit einer Grunderkrankung assoziiert werden. Das ist zum Beispiel beim klarzelligen Syringom die Verbindung zur Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus).

Wie erkennt und behandelt der Hautarzt ein Hidradenom?

Eine zuverlässige Diagnose erlaubt die Untersuchung einer Gewebeprobe.

Bei der Behandlung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung.

Es gibt eine Reihe von Salben und Cremes – einige sogar mit pflanzlichen Wirkstoffen – die das Anweichen und spätere Abtragen eines Syringoms möglich machen.

Das Hidradenom bietet sich auch für den Einsatz des medizinischen Lasers an.

Dabei wird der kleine Hauttumor einzeln entweder verdampft oder verkocht. Der Prozess hängt von der Art des eingesetzten Lasers ab. Vielfach entstehen nach einer Laserbehandlung zunächst Krusten, die aber bei normalem Verlauf eher narbenlos verheilen, wenn die Behandlung nicht zu tief geht.

Alternativ unterspritzen manche Dermatologen das Syringom mit dem Nervengift Botulinum A, das vielen Menschen auch unter seiner Abkürzung Botox bekannt ist. Botox hemmt die Schweißdrüsenrezeptoren und damit die Schweißproduktion. Das entzieht dem Hidradenom die Lebensgrundlage. Die Behandlung muss mindestens 2 Mal innerhalb von 4-8 Wochen durchgeführt werden. Sie hat nur wenige Nebenwirkungen, wobei kleine „blaue Flecken“ – Hämatome nicht immer auszuschließen sind.

Sehr flache, kleine Hidradenome können außerdem mit einer Art speziellen Hautpeelings regelrecht von der Haut gerieben/ geätzt werden.

Schließlich werden gerade größere Syringome mit einem Skalpell abgetragen. Im Rahmen dieser als Shaveexzision bekannten Behandlung wird das Hidradenom zunächst mit Hilfe einer sterilen Nadel angehoben, damit der Arzt das Skalpell so ansetzen kann, dass er das Syringom vollständig erfasst.

Die Beseitigung von Hidradenomen ist deshalb anspruchsvoll, weil einige dieser Kleintumore sehr tief in die Haut reichen. Immerhin erreichen die meisten von ihnen eine der tieferen Hautschichten, die Lederhaut.

Der Hautarzt steht hier vor der Aufgabe, den Tumor bis in die Tiefe hinein abzutragen. Andernfalls kann sich erneut an gleicher Stelle ein Syringom bilden. Der Vorgang ist damit zu vergleichen, dass man eine Pflanze mit der Wurzel entfernt.

Auf der anderen Seite darf der Dermatologe nicht zu tief ansetzen, beziehungsweise es steigt mit einer Tiefenbehandlung das Risiko für die Ausbildung von Narben. Das kann gerade im Bereich des Gesichts höchst unerwünscht sein.

Im Falle eines seltenen bösartigen Syringoms kommt der chirurgischen vollständigen Entfernung des Tumors noch größere Bedeutung zu. Denn bei den gutartigen Formen geht es primär nur um die kosmetisch zufriedenstellende Erscheinung. Dagegen droht mit dem aggressiven bösartigen Verwandten des Hauttumors eine Gewebezerstörung im großen Umfang.

Das bösartige Syringom wächst schnell und infiltriert umliegendes Gewebe unter anderem durch die Ausbildung feiner Blutgefäße. Von der Infiltration können sogar Knochenstrukturen betroffen sein. Dieses Syringom weist auch eine hohe Wahrscheinlichkeit auf, erneut aufzutreten. Es kommt leicht zu einem sogenannten Rezidiv, was alle Formen der Hidradenome kennzeichnet.

In seiner bösartigen Variante ist beim Syringom zwar keine Ausbildung von Tochtertumoren (Metastasen) bekannt. Durch die aber auch hier vorhandene Tiefenneigung zerstört der Tumor, wie bereits angedeutet, aggressiv umliegendes Gewebe. Da er sich bevorzugt an der Lippe und an anderen feinen Gesichtsbereichen ausbreitet, kann sich sein Wachstum dort verheerend auf die Gewebsstrukturen auswirken, zu Entstellungen sowie Funktionseinschränkungen führen.

Ein Hidradenom sollte stets einem Hautarzt vorgestellt werden, um mögliche Verwechslungen mit anderen Hautveränderungen und mit bösartigen Formen der Erkrankung auszuschließen. Bei einem gutartigen Syringom kann dann mit dem Arzt gemeinsam entschieden werden, ob und wie die Kleinsttumore behandelt werden.