Warzen (Verrucae) – Arten, Symptome und Behandlung

Weil Warzen unschön anzusehen sind, können sie – zumal an gut sichtbaren Stellen – für ein psychisches Unwohlsein bei den Betroffenen sorgen. Allerdings sind sie vom gesundheitlichen Standpunkt aus gesehen völlig harmlos. Dabei handelt es sich um gutartige Hautwucherungen, die in fast allen Fällen auf einer Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) beruhen. Sie treten in bestimmten Bereichen des Körpers bevorzugt auf und sehen unterschiedlich aus. Dieser Fachartikel informiert umfassend über alles Wissenswerte zum Thema Warzen. Über unsere Startseite haben Sie überdies die Möglichkeit, Fotos Ihrer vermeintlichen Warze an einen Hautfacharzt aus Heidelberg zu senden und individuelle Fragen zu stellen.

Besonders häufig entwickeln sich Warzen im Gesicht, an Fingern und Fußsohlen (Bild) sowie im Genitalbereich.

Warzenarten
Ursachen
Symptome
Diagnose
Therapie
Vorbeugung
Zusammenfassung

Die gängigsten Warzenarten kurz vorgestellt

Es gibt etwa 90 Arten an humanen Papillomaviren, die als Ursache der Warzen in Frage kommen. Ausgenommen davon sind Dellwarzen, die durch ein Pockenvirus ausgelöst werden. Alterswarzen entstehen nicht durch Viren, sind also auch nicht ansteckend.

Vulgäre Warzen

Verrucae vulgares – gewöhnliche oder Stachelwarzen – sind die häufigste Art Warzen. Meist treten sie im Gesicht, an den Fingern sowie unter der Nagelplatte auf. Ihr Umfang beträgt Stecknadelkopf- bis Erbsengröße, ihr Aussehen ist oft schuppig und rau und erinnert an die Oberfläche eines Blumenkohls.

Pinselwarzen

Verrucae filiformes sind eine besondere Form der gewöhnlichen Warzen mit einem längeren, fadenförmigen Stiel. Sie treten meist bei älteren Personen auf, und zwar an Augenlidern, Lippen, Nase oder Hals, und können gelegentlich jucken. Beim Waschen, Trocknen oder Rasieren sollte man an diesen Stellen vorsichtig sein. Wenn sie gereizt oder gar verletzt werden, kann es zu einer weiteren Verbreitung kommen. Auch Pinselwarzen sind harmlos, werden aber häufig aus kosmetischen Gründen mit den weiter unten genannten Behandlungsmethoden entfernt.

Fußsohlen-Warzen

Bei den Verrucae plantares unterscheidet man hauptsächlich zwischen Dorn- und Mosaikwarzen. Letztere sind sehr flach, erscheinen in großer Zahl nebeneinander und verursachen nur selten Beschwerden. Der Name Mosaikwarzen beruht auf ihrer Anordnung auf der Haut.

Dornwarzen wachsen hingegen wie Pflanzendornen tief in die Haut hinein. Deshalb können sie sehr schmerzhaft sein, wenn sie beim Gehen und Laufen durch das Körpergewicht belastet werden. Ihre weißliche Oberfläche ist meist stark verhornt und mit kleinen dunklen Punkten gesprenkelt.

Plane Warzen

Die Verrucae planae juveniles oder Flachwarzen werden nur wenige Millimeter groß. Sie befallen besonders häufig Kinder und Jugendliche in großer Zahl an den Händen und im Gesicht.

Feigwarzen

Die Condylomata acuminata, wie diese Warzen medizinisch genannt werden, bevölkern den Genital- und Analbereich. Aus diesem Grund können sie für die betroffenen Personen psychisch besonders unangenehm sein. Die Übertragung erfolgt bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Feigwarzen sind rötliche oder grauweißliche Hautwucherungen, die sich oft beetartig ausbreiten. Ausführliche Informationen zu dieser Warzenart sind hier zusammengestellt.

Dellwarzen

Die Mollusca contagiosa werden, wie bereits erwähnt, nicht durch Papilloma-, sondern durch ein Pockenvirus übertragen. Sie werden deshalb auch nicht zu den echten Warzen gezählt, obwohl sie ähnlich aussehen. Es handelt sich dabei um hellrote Wucherungen von ungefährer Stecknadelkopfgröße, die im Zentrum eine typische Delle aufweisen – daher der Name. Dellwarzen treten hauptsächlich an den Armen und Beinen, am Hals und im Gesicht in Erscheinung. Übt man Druck auf sie aus, tritt eine weißliche, breiartige Flüssigkeit aus. Von Dellwarzen sind besonders häufig Kinder mit trockener Haut und einer Neigung zu Neurodermitis betroffen. Das liegt daran, dass ihr Immunsystem der Haut nur schwach ausgebildet ist. Ausführliche Informationen zu Dellwarzen sind hier zusammengestellt.

Alterswarzen

Die Hautwucherungen der Verrucae seborrhoicae sind eine Alterserscheinung und treten etwa ab dem 50. Lebensjahr auf, in der Regel auf der Brust, auf dem Rücken und im Gesicht. Sie können rund oder oval geformt sein und die Größe von Linsen oder Bohnen erreichen. Die Oberfläche ist stark zerklüftet und grau-braun bis schwarz gefärbt. Ihre Zahl nimmt mit dem Älterwerden zu, wobei UV-Strahlung ihre Ausbreitung begünstigt. Die Ursache dieser Warzen ist bis heute unbekannt. Allerdings weiß man, dass sie nicht durch Viren entstehen und auch nicht ansteckend sind.

Ursachen und Risikofaktoren von Warzen

Bis auf Dell- und Alterswarzen werden alle anderen Arten durch humane Papillomaviren hervorgerufen. HP-Viren werden in der Regel von Mensch zu Mensch übertragen, also bei jeder Art von Berührung. Sie tummeln sich aber auch in der Umwelt. Beim Barfußlaufen in Schwimmbädern, Turnhallen oder in der Sauna können sie über eine Schmierinfektion in den menschlichen Körper gelangen. Kleinste Risse oder Verletzungen in der Haut oder den Schleimhäuten geben ihnen die Möglichkeit, sich dort einzunisten. Anschließend infizieren sie die umliegenden Zellen und Warzen bilden sich aus.

Das bedeutet allerdings noch nicht, dass jeder Mensch automatisch Warzen bekommt, wenn er von HP-Viren befallen ist. Meist müssen bestimmte Faktoren hinzukommen, die eine Hautwucherung begünstigen. Menschen, die leicht schwitzen oder häufig feuchte Hände haben, neigen eher zu einer Warzenbildung als andere. Weitere Risiken bestehen bei einem geschwächten Immunsystem oder angegriffener Haut, etwa in Folge einer Neurodermitis, bei Diabetes-Patienten und bei Rauchern.

Von den rund 90 verschiedenen Arten an HP-Viren gelten unter Fachleuten vor allem die Varianten 16 und 18 als gefährlich. Man geht davon aus, dass diese Viren zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und anderen Karzinomen im Genitalbereich beitragen können. Die meisten Warzen werden jedoch von anderen HPV-Arten verursacht. Eine Ausnahme bilden die Feigwarzen, da diese in seltenen Fällen die Typen 16 und 18 enthalten.

Ein erhöhtes Risiko für Warzen besteht bei Kindern und Jugendlichen. Denn ihr Immunsystem ist noch nicht in der Lage, die Erreger ausreichend wirksam zu bekämpfen. Kommen sie zum ersten Mal in Berührung mit HP-Viren, haben diese ein relativ leichtes Spiel. Eine spezifische Immunreaktion gegen die Erreger bleibt nämlich noch aus. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass sich die Warzen bei jungen Menschen nach einiger Zeit von selbst wieder zurückbilden. Dies geschieht, sobald der Körper die entsprechenden Gegenmaßnahmen ergreifen kann.

Dellwarzen entstehen durch Pockenviren und gelangen ebenfalls über Schmierinfektionen in den Organismus. Alterswarzen hingegen bilden sich typischerweise ohne Viren meist aus den bekannten Altersflecken und unter Einfluss von UV-Strahlung. Die wirkliche Ursache ist nicht bekannt. Sie sind völlig harmlos.

Die Symptome bei Warzen

Warzen bereiten normalerweise keine größeren Beschwerden. Allerdings können Dornwarzen an der Fußsohle beim Gehen sehr schmerzhaft sein. Feigwarzen neigen zur Auslösung von Juckreiz, da sie sich an sensiblen Hautpartien befinden.

Unter kosmetischen Gesichtspunkten werden die Hautwucherungen jedoch als störend und hässlich empfunden. Dies gilt vor allem, wenn sie an jederzeit sichtbaren Stellen wie den Händen und dem Gesicht wachsen. Meist stehen sie von der Hautoberfläche deutlich ab und zeigen eine zerklüftete Oberfläche.

Diagnose von Warzen

Wahrscheinlich kennt jeder Mensch das charakteristische Aussehen von Warzen. Die meisten Arten sind völlig harmlos und verursachen keine Beschwerden. Trotzdem sollte bei neu aufgetretenen Hautwucherungen durchaus ein Arzt zu Rate gezogen werden. Denn die Ursachen für eine Veränderung können auch woanders liegen. Der Arzt kann bei seiner Diagnose feststellen, ob es sich wirklich um Warzen handelt oder eventuell um einen Hautkrebs. Dieser führt nämlich anfangs häufig zu einem ähnlichen Erscheinungsbild.

Meist kann die betreffende Hautpartie mit einer eingehenden Betrachtung diagnostiziert werden. Eventuell nimmt der Arzt ein Dermatoskop – das ist eine Lupe mit einer integrierten Lichtquelle – zu Hilfe. Ist eine Schleimhaut von der Wucherung betroffen, kann die Stelle mit Essigsäure betupft werden. Dadurch färbt sich das Warzengewebe weiß, die umliegende Schleimhaut aber behält ihre Färbung.

Sollten danach immer noch Zweifel bestehen, kann der Arzt – am besten ein Hautspezialist – eine Gewebeprobe unter örtlicher Betäubung entnehmen. Diese wird anschließend in einem Labor untersucht. Sie bringt eindeutige Sicherheit, ob es sich um eine gutartige Warze oder um eine bösartige Hautveränderung handelt.

Therapie bei Warzenbefall

Zum Glück verschwinden viele Warzen nach einer gewissen Zeit von selbst, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Andererseits sorgen sie für ein unschönes Aussehen, wenn sie im Gesicht, am Hals und an den Händen auftreten. Dornwarzen in der Fußsohle können starke Schmerzen hervorrufen und sollten entfernt werden. Auch Feigwarzen im Genital- und Analbereich sind eine Belastung, vor allem unter kosmetischen Gesichtspunkten, aber auch, wenn sie Juckreiz verursachen. Außerdem ist zu bedenken, dass alle Warzen, die durch Viren entstehen, ansteckend sind.

Aus diesen Gründen raten Mediziner dazu, aus Viren entstandene Warzen grundsätzlich behandeln zu lassen. Dafür gibt es verschiedene Methoden, die vom Ort des Auftretens, von der Art und von der Anzahl abhängen. Ausgenommen sind Alterswarzen, da sie nicht ansteckend sind und somit keine Therapie benötigen.

Therapie mit Salizyl- oder Milchsäure

Gewöhnliche, plane und einzeln vorkommende Dornwarzen können mit speziellen Lösungen oder Pflastern behandelt werden. Meist enthalten diese Arzneien Salizyl- oder Milchsäure bzw. eine Kombination der beiden, die für ein Aufweichen der verhornten Oberfläche sorgen. Nach der vorgeschriebenen Verweildauer werden etwa Hände und Füße warm gebadet. Anschließend trägt der Arzt oder eine medizinische Fachkraft die aufgeweichte Hornhautschicht ab. Dabei können punktförmige kleine Blutungen auftreten, die normalerweise aber völlig ungefährlich sind. Nach dieser Behandlung wird die Lösung oder das Pflaster erneut aufgebracht, damit auch die tiefer liegenden Warzenteile aufweichen. Dieses Prozedere wird so lange wiederholt, bis die Warze vollständig entfernt ist. Die Dauer hängt von der Dicke und Tiefenausdehnung in der Haut ab und kann sich eventuell über mehrere Wochen hinziehen.

Grundsätzlich kann der Patient die Behandlung nach Anweisung durch den Arzt auch selbst zu Hause vornehmen. In diesem Fall ist darauf zu achten, dass die aggressiv wirkenden Arzneimittel nicht auf die gesunde Haut gelangen. Eine fettige Salbe oder Vaseline – rund um die Warze aufgetragen – schafft Abhilfe. Die Hände und benutzte Utensilien müssen danach gründlich desinfiziert werden, um die HP-Viren nicht auf andere Körperpartien zu verteilen. Außerdem ist zu beachten, dass die Substanzen in Tinkturen und Pflastern die Viren nicht abtöten. Es kann also durchaus passieren, dass die Erreger verschleppt werden. Dann entstehen in der näheren Umgebung der behandelten Warzen neue Hautwucherungen, die wiederum therapiert werden müssen.

Vereisung von Warzen mittels Kryotherapie

Eine Alternative zu Pflastern und Tinkturen ist die Kryotherapie. Dabei wird die Warze mit flüssigem Stickstoff vereist. Bei flachen Warzen (Verrucae planae) im Gesicht oder am Hals erfolgt die Behandlung mit einem Wattebausch. Er wird mit dem Stickstoff getränkt und ein paar Sekunden lang auf die Wucherung getupft. Durch die Vereisung stirbt das Warzengewebe ab und löst sich nach einigen Tagen selbstständig von der Haut. Gewöhnliche Warzen (Verrucae vulgares) an den Händen können mit aufgesprühtem Stickstoff aus einer Flasche beseitigt werden.

Weitere Therapiemethoden

Waren die zuvor genannten Methoden nicht erfolgreich, kann der Arzt eine Tinktur mit 5-Fluoruracil verordnen. Dieser Wirkstoff lässt nicht nur die Warze verschwinden, sondern tötet auch die HP-Viren ab. Allerdings sind solche Präparate mit äußerster Sorgfalt zu verwenden, da 5-Fluoruracil die Hautzellen angreift.

Falls Warzen stark wuchern, in größerer Anzahl auftreten und Beete bilden, kommt ein chirurgischer Eingriff oder eine Laserbehandlung in Frage. Bei besonders tief reichenden Dornwarzen unter den Fußsohlen können schmerzhafte Wunden entstehen. Eventuell benötigen sie einige Wochen für eine vollständige Abheilung.

Für die Therapie von Feigwarzen kommen spezielle Substanzen zum Einsatz, die über einen längeren Zeitraum angewendet werden müssen. Sind die Wucherungen zu stark, kann der Arzt das entsprechende Warzengewebe mit einem scharfen Löffel entfernen. Man nennt eine solche Behandlung Kürettage.

Vorbeugung gegen Warzenbefall

Jeder Mensch kann sich vor Warzen schützen, entweder mit einer Impfung gegen humane Papillomaviren oder mit gewissen Regeln der Hygiene. In öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmbädern, Saunen, Sport- und Turnhallen oder auch in Hotelzimmern sollten Badeschlappen oder ähnliche Fußbekleidung getragen werden. Nach dem Baden oder Schwimmen sind die Zwischenräume von Fingern und Zehen gründlich abzutrocknen. Ebenso hilftt eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft. Dadurch wird das Immunsystem gestärkt und und somit einer Warzenbildung vorgebeugt.

Der Infektion mit bestimmten HP-Viren kann durch eine Impfung vorgebeugt werden. Diese hat den Vorteil, dass sie das Risiko für Gebärmutterhalskrebs und andere Karzinome in den Genitalregionen senkt. Außerdem kann sie – abhängig vom Impfstoff – die Entstehung von Feigwarzen verhindert. Mediziner empfehlen die Impfung bei Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren, bevor sie Geschlechtsverkehr haben. Für eine ausführliche Beratung sollte ein Hautarzt konsultiert werden. Die Impfung schützt allerdings nicht vor anderen Arten wie planen, vulgären oder Warzen an den Fußsohlen.

Menschen, die selbst von Warzen befallen sind, können ebenfalls vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um die Infektion nicht weiter zu verbreiten. So sollten Familienangehörige beispielsweise nicht die gleichen Handtücher oder Waschlappen benutzen. Alle Badtextilien und Kleidungsstücke, die mit Warzen in Kontakt kommen, sind bei mindestens 60° zu waschen. Die Hände und benutzten Gegenstände sollten nach Berührung oder Behandlung einer Warze immer gründlich desinfiziert werden. So können Betroffene eine weitere Verteilung der Viren auf andere Körperstellen und andere Personen vermeiden.

Warzen – alles Wichtige kurz zusammengefasst

Warzen sind harmlose Hautwucherungen, die von einem Arzt relativ leicht diagnostiziert und therapiert werden können. Meist reicht eine Prüfung mit dem Auge aus, um die Art der Warze zu bestimmen. Soll eine Behandlung erfolgen, richtet sich diese nach der Gattung, der Anzahl sowie der betroffenen Körperpartie. Die meisten Warzen lassen sich mit speziellen Tinkturen, Pflastern oder durch Vereisen entfernen. In manchen Fällen kann auch ein chirurgischer Eingriff notwendig werden. Alterswarzen, die nicht auf Grund von Viren entstehen, sind nicht nur harmlos, sondern auch nicht ansteckend. Eine Therapie muss hier also lediglich aus kosmetischen Gründen erfolgen.

Trotz allem gilt zu berücksichtigen, dass nicht jede Hautveränderung, die wie eine Warze aussieht, gutartig ist. Auch ein Hautkrebs kann im frühen Stadium einer Warze ähneln. Deshalb sollte man bei jeder Veränderung einen Arzt konsultieren, um ganz sicher zu gehen. Über unsere Startseite können Sie online Fotos an einen Hautfacharzt aus Heidelberg senden und so schnell eine fachliche Meinung zu Ihrem individuellen Fall bekommen.