Röschenflechte (Pityriasis rosea) – Symptome und Therapie

Was ist Röschenflechte? Welche Symptome hat die Hauterkrankung mit dem medizinischen Namen Pityriasis rosea? Wie funktioniert die Diagnose und wie lässt sich Röschenflechte behandeln? Auf diese und weitere Fragen rund um das Thema Röschenflechte finden Sie hier die Antworten unseres dermatologischen Experten aus Heidelberg, Dr. Titus Brinker. Eine Online-Diagnose & Behandlung wird über unsere Startseite durch Hautärzte aus Heidelberg ermöglicht.

Bild: Röschenflechte (Pityriasis Rosea) am Oberkörper eines Mannes.

↓ Was ist Röschenflechte?
↓ Ursachen
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↓ Ansteckungsgefahr?
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↓ Behandlung

Was ist Röschenflechte?

Bei der Röschenflechte handelt es sich um eine akute Hauterkrankung, die mit Entzündungserscheinungen und Schuppenbildung der betroffenen Hautareale einhergeht. Betroffen ist vor allem der obere Bereich des Rumpfes. Im Normalfall ist der Körper in der Lage, Pityriasis rosea ohne weiteres Zutun zurückzudrängen. Nach einigen Wochen bis einigen Monaten verschwinden die Rötungen meist von selbst.

Die Prävalenz der Röschenflechte ist bei Mädchen und Frauen höher als bei Jungen und Männern. Betroffen sind vor allem Menschen in der Pubertät, Adoleszenz oder den jungen Erwachsenenjahren. Ab einem Alter von 35 Jahren geht das Risiko, an Pityriasis rosea zu erkranken, zurück. 

Ursachen: Was führt zu Röschenflechte?

Welche Ursachen für die Krankheit verantwortlich sind, ist in der medizinischen Forschung umstritten. Wahrscheinlich handelt es sich bei den Subtypen HHV 6, und HHV 7 der Herpesviren (HHV) um die verantwortlichen Erreger. Es ist dieselbe Virengruppe, zu der auch der bekannte Herpes simplex (HHV1 und HHV 2) zählt. Dieser wird umgangssprachlich meist einfach als Herpes bezeichnet. Kommt es zu einer Infektion mit Herpesviren, verbleiben nach der Erstinfektion einige Viren unbemerkt im Körper. Allerdings können sie durch Auslöser reaktiviert werden, was dann zum Ausbruch der Erkrankung führt.

Vieles spricht dafür, dass auch die wahrscheinlich für Röschenflechte verantwortlichen Erreger HHV 6 und HHV 7 nach diesem Prinzip wirken. Die Erstinfektion verläuft dann ohne Symptome und häufig bleibt es bei dieser Erstinfektion. Nur ein kleiner Teil der Träger der Viren erkrankt auch an Röschenflechte.

Ansteckung: Ist Pityriasis rosea ansteckend?

Nach heutigem Kenntnisstand ist Röschenflechte nicht ansteckend. Jedoch ist hier zwischen einer Infektion mit den Viren und einer Übertragung der Krankheit selbst zu unterscheiden. Da die Erstinfektion symptomlos verläuft, ist vorstellbar, dass es zwar zu einer Infektion im Sinne der Übertragung der Erreger kommt, aber nicht direkt zur Erkrankung.

Symptome: Wie erkennt man Röschenflechte?

Beim Ausbruch von Pityriasis rosea zeigt sich zuerst das sogenannte Primärmedaillon: eine klar umschriebene, ovale bis längliche Rötung mit Collerette-artiger Schuppung (randständige, nach innen gerichtete Schuppenkrause). Der Durchmesser des Primärmedaillons beträgt maximal 4 cm. Danach treten separate, ähnlich geformte, aber deutlich kleinere Rötungen auf. Diese sind meist quer zur Körperachse ausgerichtet. Neben dem Rumpf können auch die rumpfnahen Teile der Arme betroffen sein.

Der Juckreiz ist gering bis nicht vorhanden. Häufiges Baden oder Duschen sollte vermieden werden, weil es zur Austrocknung der Haut führt, die dann einen gesteigerten Juckreiz nach sich zieht. Starke Schweißbildung im Bereich der betroffenen Hautstellen kann ebenfalls zu stärkeren Rötungen und ausgeprägterem Juckreiz führen. Weitere Symptome, die allerdings selten auftreten, sind fehlender Appetit, Kopfschmerzen und Müdigkeitserscheinungen. Ohne Behandlung gehen die Symptome in einem Zeitraum bis zu acht Wochen von alleine zurück. In Einzelfällen kann die selbstständige Heilung einige Monate dauern.

Ein ernstzunehmendes Risiko stellt Röschenflechte für Schwangere dar, da die Erkrankung die Wahrscheinlichkeit von Frühgeburten erhöht. Im Extremfall sind Fehlgeburten möglich. Das gilt besonders bei ausgeprägter Symptomatik und einer Erkrankung in den ersten 15 Wochen der Schwangerschaft. Nach der 15. Schwangerschaftswoche sinkt das Risiko deutlich. Es kommt bei zu früh geborenen Kindern nicht zu bleibenden Schäden aufgrund einer Erkrankung der Mutter an Pityriasis rosea.

Diagnose: Wie erkennt der Arzt Pityriasis rosea?

Neben der optischen Untersuchung und Befragung des Patienten sind in der Regel keine weiteren diagnostischen Maßnahmen erforderlich, um Pityriasis rosea zu identifizieren. Der Dermatologe beurteilt Größe, Form und Verteilung der geröteten Hautareale. Er fragt nach der Reihenfolge ihres Auftretens sowie nach Symptomen wie Juckreiz. Ist bei untypischem Krankheitsverlauf keine eindeutige Diagnose möglich, kann der Arzt eine histologische Laboruntersuchung veranlassen. Dafür ist eine kleine Hautprobe des Patienten nötig.

Behandlung: Welche Therapie gibt es für Röschenflechte?

Der selbstständige Rückgang der Erkrankung macht eine spezielle Therapie für Röschenflechte in den meisten Fällen unnötig. Um die Symptome nicht zu verschlimmern, sollte der Patient nicht an den betroffene Haustellen kratzen. Enganliegenden Oberteile sollten nicht getragen werden und die Haut sollte nicht austrocknen. Der Auftrag einer feuchtigkeitsspendenden Creme nach dem Duschen ist sinnvoll.

Bei starkem Juckreiz können entzündungshemmende Kortisol-Salben helfen, die Beschwerden zu lindern. Eine Alternative sind Medikamente mit Polidocanol. Der Wirkstoff hat einen leicht oberflächenbetäubenden Effekt. Der antivirale Wirkstoff Aciclovir wurde aufgrund des viralen Ursprungs der Erkrankung des Öfteren von Dermatologen verabreicht. Allerdings konnte kein Nachweis eines kürzeren Krankheitsverlaufs oder einer schwächer ausgeprägten Symptomatik erbracht werden.

Trotz des relativ klaren Krankheitsbildes gilt: Wer von Hautrötungen betroffen ist, sollte einen Hautarzt fragen. Dies geht auch online über unsere Startseite. Für den Laien ist leicht eine Fehlinterpretation der beschriebenen, für Pityriasis rosea typischen Symptome möglich.