Alterswarzen (seborrhoische Keratose) – Online-Diagnose & Entfernung
Im Gesicht, auf der Brust oder dem Handrücken – im höheren Lebensalter können sich an vielen Körperstellen kleine rundliche oder ovale Warzen bilden. Die medizinische Bezeichnung für diese Alterswarzen lautet „seborrhoische Keratose“. Die Warzen verursachen meist keine Beschwerden, stören aber einige Betroffenen aus optischen Gründen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Alterswarzen zu entfernen. Per Foto & Informationen ermöglichen Hautärzte aus Heidelberg über unseren Online-Hautarzt-Dienst „AppDoc“ eine erfahrene Einschätzung.
Bild: Zahlreiche Alterswarzen auf dem Rücken eines Patienten.
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Auftreten und Aussehen von Alterswarzen
Alterswarzen (auch „senile Warzen“ genannt) treten vorwiegend im höheren Lebensalter auf. Nur selten finden sich die Hautknoten bei jungen Erwachsenen. Alterswarzen bilden sich – einzeln oder in kleinen Gruppen – im Gesicht, auf der Brust, am Rücken, an Beinen, Armen oder an den Handrücken. Nicht zu finden sind die Gebilde hingegen an den Handinnenflächen oder auf den Fußsohlen. Wenn Hautknötchen an diesen Stellen auftreten, handelt es sich immer um andere Warzentypen.
Alterswarzen sind runde oder ovale, in ihrer Form scharf begrenzte warzenähnliche Hautknoten. Sie können mehr oder weniger erhaben sein und haben eine matte Oberfläche, die sich leicht talgig oder fettig anfühlt. Im Laufe der Zeit kann sie rissig oder zerklüftet erscheinen. Die meisten Alterswarzen sind sehr klein (maximal 1 bis 2 cm im Durchmesser). In Ausnahmefällen können sie jedoch auch die Größe der Handinnenfläche erreichen. Farblich gibt es große Unterschiede: Während manche Warzen sehr hell sind, haben andere eine bräunliche oder sogar fast schwarze Farbe.
Unser Experte für Dermatologie, Dr. Benjamin Durani, Hautfacharzt aus Heidelberg, beschreibt die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Alterswarzen:
Gestielte Alterswarzen: Diese Warzen bilden sich in Körperfalten und um die Augen herum.
Akanthotische seborrhoische Keratose: Die meist einzeln auftretenden Alterswarzen haben die Form einer Halbkugel. Sie sind eher dunkel und mit gelb-bräunlichen Hornperlen versetzt.
Verruköse (hyperkeratotische) seborrhoische Keratose: Die kirschgroßen hellgrauen Hauknoten haben die für Warzen typische Oberfläche.
Stukkokeratosen: Nur linsengroß sind die flachen Hautknötchen, die sich an Hand- und Fußrücken, den Unterschenkeln und den Streckseiten der Unterarme bilden. Typisch ist ihre raue, helle Oberfläche.
Irritierte seborrhoische Keratose: Diese Form der Alterswarzen bildet sich aufgrund einer mechanischen Reizung (zum Beispiel durch zu enge Kleidung) der Haut. Sie haben eine gerötete und schuppende Oberfläche und schmerzen.
Achtung, Verwechslungsgefahr!
Auch wenn die seborrhoische Keratose ein typisches Erscheinungsbild hat, gibt es andere Hautveränderungen, die ihr ähneln. Für eine optimale Behandlung muss ein Arzt andere Erkrankungen ausschließen und die Diagnose „senile Warze“ sichern. Insbesondere besteht das Risiko, Alterswarzen mit den folgenden Erkrankungen zu verwechseln:
- einem Fibrom: Hierbei handelt es sich um eine harmlose, gutartige Wucherung des Bindegewebes.
- Vorstufen von Hautkrebs (aktinische Keratose): Zu viel Sonneneinstrahlung über einen längeren Zeitraum hinweg kann dazu führen, dass sich die Haut verändert. Anzeichen sind raue und gerötete Hautpartien.
- bösartigen Hauttumoren (maligne Melanome): Manche dieser Tumore sehen senilen Warzen sehr ähnlich. In diesen Fällen ist es wichtig, das Gewebe zu untersuchen. Hierzu entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe der veränderten Haut.
Im Gegensatz zu den Hautkrebs-Vorstufen oder den bösartigen Hauttumoren, ist eine Alterswarze völlig harmlos. Nur selten ruft sie einen leichten Juckreiz hervor, ansonsten verursacht sie keinerlei Beschwerden. Sie kann auch nicht zu einer bösartigen Hautwucherung entarten.
Ursache der seborrhoischen Keratose
Warum oder wodurch sich Alterswarzen bilden, ist bislang noch nicht geklärt. Wissenschaftler diskutieren, ob es eine erbliche Veranlagung gibt. Auch ist es möglich, dass eine lebenslange extreme Sonnenbestrahlung möglicherweise ein Risikofaktor darstellt. Fest steht jedoch, dass die seborrhoische Keratose nicht von Viren ausgelöst wird, wie es beispielsweise bei den „echten Warzen“ der Fall ist. Deshalb besteht auch kein Risiko, sich mit senilen Warzen anzustecken oder sie weiterzugeben.
Entfernung von Alterswarzen
Es ist nicht unbedingt erforderlich, senile Warzen zu entfernen. Unter bestimmten Umständen kann die Abnehmen der Warzen jedoch – unabhängig von ästhetischen Gründen – sinnvoll sein. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn nicht eindeutig bestätigt ist, dass es sich bei dem Hautknoten um eine Alterswarze handelt. Durch Entnahme des Hautgebildes kann der Arzt ausschließen, dass eine andere Hauterkrankung wie Hautkrebs dahintersteckt. Auch wenn sich die Warze an einer Körperstelle befindet, an der sie ständig (zum Beispiel durch Kleidung) mechanisch gereizt wird, kann eine Entfernung ratsam sein.
Methoden zur Entfernung von Alterswarzen
Alterswarzen lassen sich auf verschiedene Art entfernen. Welche Methode am besten geeignet ist, hängt unter anderem von der Erscheinungsform und der Körperstelle ab, an der sie sich befinden. Eingesetzt werden vor allem:
- Skalpell / scharfer Löffel / Kürette: Nach einer örtlichen Betäubung schabt der Arzt die Erhebung vorsichtig ab. Da die Heilung hierbei relativ lange dauert, wird diese Methode nicht mehr oft angewendet.
- Laser: Das Hautgewebe der Warze wird durch den Laser verdampft. Eine örtliche Betäubung ist nicht nötig. Der Wundschorf fällt nach spätestens 10 bis 14 Tagen ab, es können jedoch kleine Narben zurückbleiben.
- elektrische Schlinge (bei einer gestielten Alterswarze): Diese elektrochirurgische Methode lässt die Warze nach Betäubung mittels Strom verdampfen.
- Vereisung (Kryotherapie): Der Arzt vereist die Alterswarze mit flüssigem Stickstoff und trocknet sie so aus. Sie fällt nach einiger Zeit von alleine ab.
Es ist wichtig, die Haut nach dem Eingriff sorgfältig zu pflegen und zu schonen. Direkte Sonneneinstrahlung ist bis zur vollständigen Heilung der Wunde zu vermeiden.
Warnung vor Hausmitteln
Die Behandlung mit speziellen Wirkstofflösungen, Pflastern oder Salben, die bei der Entfernung von „echten Warzen“ zum Einsatz kommen, helfen bei senilen Warzen nicht. Das gilt auch für die Produkte, die der Handel zur Vereisung von Warzen für den Hausgebrauch anbietet. Unser Experte, Dr. Benjamin Durani, Hautfacharzt aus Heidelberg, warnt zudem vor der Anwendung von Hausmitteln wie zum Beispiel bestimmten Kräutern oder Teebaumöl. Nicht nur, dass diese Mittel bei Alterswarzen wirkungslos sind, sie können auch die Haut reizen und Entzündungen hervorrufen. Manche Substanzen wie Teebaumöl können die Haut verfärben und/oder zu allergischen Reaktionen führen. Nur ein Arzt kann eine Alterswarzeentfernen.
Alterswarze oder nicht? Fragen Sie einen Hautfacharzt
Ob sich hinter einem Hautknoten eine harmlose Alterswarze oder eine behandlungsbedürftige Erkrankung verbirgt, kann ein erfahrener Arzt oft auf den ersten Blick erkennen. Holen Sie sich jetzt eine professionelle Meinung ein, indem Sie Fotos der betroffenen Hautstellen direkt an einen Hautarzt schicken. Sie erhalten kurz darauf die professionelle Einschätzung des Hautfacharztes und gegebenenfalls Therapievorschläge.