Pickel auf der Haut – Ursachen, Online-Diagnose, Therapie

Pickel auf der Haut sind ein Problem, mit dem fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens einmal zu tun hat. Hinter dem Begriff stecken eine Reihe verschiedener Grundelemente krankhafter Hautveränderungen, die der Mediziner mit dem Fachbegriff Primäre Effloreszenzen bezeichnet. Dazu zählen der Mitesser (Komedo), die Pustel (Pustula), die Papel (Papula), das Bläschen (Vesicula) und die Quaddel (Urtica). Eine der bekanntesten Krankheiten, die von Effloreszenzen begleitet wird, ist die Akne, die vor allem im jugendlichen Alter auftritt. Darüber hinaus kann es sich bei Pickeln auch um allergische Reaktionen oder um Symptome von Infektionskrankheiten handeln. Wenn Ihnen Pickel zu schaffen machen, können Sie uns gerne über unsere App ein Bild zuschicken. Wir lassen Ihnen zeitnah die professionelle Einschätzung eines Dermatologen zukommen. In diesem Fachartikel informieren überdies Hautärzte über die häufigsten Ursachen und neue Therapieformen.

Mitesser, sogenannte Komedonen, im Bereich der Nase.

Formen
↓ Ursachen
Allergien

Pickel, Pustel und Co: die wichtigsten Erscheinungsformen der Effloreszenz

„Pickel“ ist lediglich ein umgangssprachliches Wort, das wissenschaftlich nicht näher definiert ist. Um zu wissen, welche Form der Hautveränderung tatsächlich vorliegt, muss diese genauer eingegrenzt werden. Hier finden Sie die wichtigsten Primären Effloreszenzen:

Mitesser (Komedo)

Die häufigste Effloreszenz ist der Mitesser, der in medizinischer Fachsprache als Komedo bezeichnet wird. Das deutsche Wort und die lateinische Entsprechung gehen auf die früher übliche und falsche Annahme zurück, dass Mitesser durch Würmer verursacht werden, die sich buchstäblich von der Körpersubstanz ernähren. Tatsächlich handelt es sich beim Mitesser um einen Pfropf aus Talg, der die Öffnung einer Talgdrüse in der Haut verstopft. Der Mitesser ist die typische Effloreszenz der Akne.

Papel (Papula)

Bei der Papel handelt es sich um eine knötchenförmige Verdickung der Haut, die so groß werden kann wie eine Erbse. Typische Ursachen von Papeln sind zum Beispiel Insektenstiche, Allergien und bakterielle Infektionen. Im Normalfall klingen Papeln ab, ohne sichtbare Narben zu hinterlassen. Bei hartnäckigen Papeln sollte ein Arzt eine histologische Untersuchung durchführen, um sicherzustellen, dass es sich nicht um einen Tumor handelt.

Pustel (Pustula)

Pusteln, fachsprachlich Pustula, sind mit Eiter gefüllte, häufig druckschmerzempfindliche Hohlräume in der Haut, die keimfrei oder infektiös sein können. Lässt sich der Pickel ausdrücken und tritt dabei flüssiger Eiter hervor, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Pustel. Parasiten, Allergien und Infektionserkrankungen können für das Auftreten von Pusteln verantwortlich sein.

Bläschen (Vesicula)

Bläschen oder Vesicula sind oft in größeren Ansammlungen auftretende kleine Hauterhebungen mit klarem oder blutig wässrigem Inhalt. Zu den Ursachen von Bläschen zählen allergische Reaktionen, virale Infektionen wie Herpes (Herpes simplex), Gefäßentzündungen (Vaskulitis) in der Haut oder Störungen der Blutgerinnung. Auch Autoimmunerkrankungen wie Blasensucht (Pemphigus vulgaris) kommen als Ursache in Frage.

Quaddel (Urtica)

Quaddeln sind Erhebungen der Haut, die einen Durchmesser unter der Größe eines Stecknadelkopfs bis hin zu vielen Quadratzentimetern haben können. Sie entstehen vor allem als Reaktion auf pflanzliche Gifte, zum Beispiel von Brennnesseln oder auf tierische Gifte, zum Beispiel von Insekten. Darüber hinaus kann es sich bei Quaddeln auch um Symptome von Nesselsucht oder um die sichtbare Folge einer allergischen Abwehrreaktion handeln.

Effloreszenzen als Folge von Akne und Herpes

Primäre Effloreszenzen treten häufig als Symptome von Krankheiten auf. Zu den weitverbreiteten Krankheiten mit Effloreszenzen zählen Akne, die von Mitessern oder Komedos begleitet wird sowie Herpes, der mit der Ausbildung von Bläschen oder Vesicula einhergeht.

Akne (Akne vulgaris)

Akne ist in ihrer häufigsten Erscheinungsform Akne vulgaris eine weitverbreitete Hauterkrankung, die vor allem betrifft. Für Akne vulgaris sind meist Umstellungen des Hormonhaushalts verantwortlich. Mitesser und Pusteln gehören zu den typischen Symptomen der Krankheit. Mediziner unterscheiden drei Formen von Akne vulgaris nach Intensität:

Akne comedonica: Dies ist die leichteste Erscheinungsform der Krankheit, von der nur die Gesichtshaut betroffen ist. Die Mitesser können sich beim Ausdrücken entzünden.

Akne papulopustulosa: Bei der Akne papulopustulosa sind die Pusteln und Pickel auf der Haut auch ohne negatives Zutun der Betroffenen häufig entzündlich. Neben dem Gesicht kann bei dieser mittelschweren Erscheinungsform der Akne auch der Rücken betroffen sein.

Akne conglobata: Diese schwerste Form der Akne vulgaris ist durch sehr große entzündliche Pickel gekennzeichnet, aus denen sich deutlich spürbare Knoten bilden können. Nach dem Abheilen bleiben häufig Narben auf der Haut im Gesicht und auf dem Rücken zurück.

Aufgrund der bekannten Erscheinungsformen kann ein Hautarzt Akne vulgaris meist durch optische Inspektion leicht diagnostizieren. Als Therapie kommen äußere und innere Formen der Behandlung in Frage. Zu den äußeren Anwendungen zählen Salben, Cremes und Waschlotionen für die selbstständige Behandlung durch die Betroffenen.

Darüber hinaus kann der Dermatologe Antibiotika gegen Akne in Form von Salben und Cremes verschreiben. Zu den weiteren äußeren Behandlungen zählen die Bedampfung, die Vereisung und die Farblichttherapie. Ein noch relativ neues Verfahren ohne Medikamente steht Ihnen mit der Mikrodermabrasion zur Auswahl. Sie dient der nachträglichen Wiederherstellung des ästhetischen Erscheinungsbilds der Haut. Durch den Beschuss der vernarbten Effloreszenzen mit kleinen Kristallen werden Verhornungen geglättet und die Haut gestrafft.

Als Alternative oder Ergänzung zu den äußeren Behandlungen kann der Hautarzt verschiedene innere Behandlungsformen vorschlagen. Dazu zählen Antibiotika in Form von Tabletten sowie Vitamin-A-Säure-Derivate, die direkt gegen die Pickel auf der Haut wirken. Bei Mädchen und Frauen kommt auch die Anti-Baby-Pille mit Anti-Androgenen für eine Verbesserung des Hautbilds in Frage.

Herpes (Herpes simplex)

Herpes ist eine weitverbreitete Infektionskrankheit, die durch Viren ausgelöst wird. Die häufigste Erscheinungsform ist Herpes simplex. Für die Erkrankung sind der Herpes-simplex-Virus 1 oder der Herpes-simplex-Virus 2 verantwortlich. Zu den wichtigsten Erscheinungsformen zählen Lippenherpes (Herpes labialis) mit Bläschenbildung an den Lippen und der Genitalherpes (Herpes genitalis), der an Bläschen im Genitalbereich zu erkennen ist.

Herpes ist ansteckend. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch. Erhöhtes Risiko der Übertragung besteht beim direkten Kontakt von Schleimhäuten, zum Beispiel beim Küssen oder beim Geschlechtsverkehr. Die Primär- oder Erstinfektion ist in der Regel von unspezifischen Symptomen wie Unwohlsein, Fieber und Übelkeit begleitet. Nach der Primärinfektion zerstört das Immunsystem die Viren nicht vollständig.

Einige verbleiben unbemerkt in Nervenzellkörpern (Ganglien) und richten dort zunächst keinen Schaden an. Bei einer vorübergehenden Schwächung der Abwehrkräfte des Körpers kommt es zu einer erneuten Vermehrung der Viren, der ein nochmaliger Ausbruch der Krankheit folgt.

Die Symptome wie Unwohlsein, Fieber und Übelkeit sind bei der Zweiterkrankung an Herpes deutlich schwächer als bei der Primärinfektion und können auch ganz ausbleiben. Dafür kommt es nun zu der typischen Bläschenbildung. Die Bläschen heilen meist ohne Behandlung in einem Zeitraum von sechs bis zehn Tagen wieder ab. Während der Erkrankung geht von den Bläschen ein hohes Ansteckungsrisiko aus. Es ist auch möglich, dass der Betroffene die Herpes-Viren durch Kratzen an andere Stellen des Körpers transportiert.

Um Herpes zu identifizieren, genügt dem Hautarzt meist die Blickdiagnose. Erscheint dem Arzt eine medikamentöse Behandlung sinnvoll, kommen antivirale Medikamente wie Ganciclovir, Valganciclovir und Penciclovir zum Einsatz. Darüber hinaus können antientzündliche oder antiseptische Präparate verschrieben werden, die nach außen dringende Viren abtöten.

Allergische Reaktionen mit Effloreszenzen

Primäre Effloreszenzen wie Quaddeln, Pustel und Pickel auf der Haut können sich als Folge von allergischen Reaktionen zeigen. Zu den bekannten Beispielen zählen die Nesselsucht und die Sonnenallergie.

Nesselsucht

Die Nesselsucht ist eine weitverbreitete Hauterkrankung. Die medizinische Bezeichnung Urtikaria geht auf die Quaddeln (Urtica) zurück, die das Hauptsymptom der Erkrankung darstellt. Die stark juckenden Quaddeln ähneln den Hautreaktionen nach Berührung mit einer Brennnessel. Geschwollene Schleimhäute können als zusätzliches Symptom hinzukommen.

Mediziner unterscheiden mehrere Formen der Nesselsucht. In 80 Prozent der Fälle handelt es sich um spontane Nesselsucht, die wiederum spontan akut (Symptome bis zu sechs Wochen vorhanden) oder spontan chronisch (Symptome mehr als sechs Wochen vorhanden) verlaufen kann. Als Ursachen kommen Reaktionen auf Allergene in der Nahrung, auf Medikamente sowie Infektionen des Verdauungstrakts oder der Atemwege in Frage.

Bei der physikalischen Nesselsucht handelt es sich um eine Reaktion auf physikalische Reize wie Kälte, Druck oder Wind. Auf diese Variante entfallen etwa 10 Prozent der Fälle von Nesselsucht. Seltenere Formen der Erkrankung sind auf körperliche Anstrengungen oder Schwitzen zurückzuführen.

Ein wichtiger Baustein in der Therapie besteht in der bewussten Vermeidung der Auslöser von Nesselsucht. Identifiziert der Hautarzt zum Beispiel ACE-Hemmer gegen Bluthochdruck oder ein bestimmtes Allergen in der Nahrung als Ursache, sollten die Betroffenen diese Medikamente oder Nahrungsmittel meiden. Als Medikamente für die Behandlung von Nesselsucht kommen Antihistaminika zum Einsatz. Die Wirkstoffe hemmen den Botenstoff Histamin, der für die Entstehung der Quaddeln verantwortlich ist.

Sonnenallergie

Trotz des Namens handelt es sich bei der Sonnenallergie meist nicht um eine Allergie im medizinischen Sinn, sondern um nicht allergische Reaktionen auf Sonnenlicht, die auf mangelndem Eigenschutz vor UV-Strahlung basieren. Sonnenallergie tritt in verschiedenen Varianten auf. Davon ist die Polymorphe Lichtdermatose (PLD) am weitesten verbreitet. In Deutschland sind 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung betroffen. Junge Menschen leiden häufiger an PLD als ältere und Frauen mehr als Männer.

Aufgrund des mangelnden Schutzes vor UV-A und UV-B-Strahlen des Sonnenlichts kommt es bei der PLD zu einer geringeren Produktion von Melanin, die bei gesunder Haut für den Bräunungseffekt verantwortlich ist. Neben Bläschen, Knötchen und Quaddeln zählt juckende und brennende Haut zu den typischen Symptomen der Polymorphen Lichtdermatose.

Eine weitere Variante der Sonnenallergie stellt die phototoxische Reaktion dar. Bei Betroffenen sorgen als Photosensibilatoren bezeichnete chemische Stoffe für eine erhöhte Lichtempfindlichkeit. Bei diesen Photosensibilatoren kann es sich um pflanzliche Stoffe, um Inhaltsstoffe von Parfums sowie um Stoffe handeln, die über die Blutbahn in die Hautzellen gelangen. Juckreiz, Schmerzen und Verfärbungen der Haut zählen zu den typischen Symptomen.

Bei der seltenen photoallergischen Reaktion handelt es sich tatsächlich um eine allergische Reaktion der Haut im medizinischen Sinn. Dabei bildet der Organismus Antikörper, die sich gegen Antibiotika, andere Medikamente oder Inhaltsstoffe von Make-up richten. Das Sonnenlicht sorgt für eine Aktivierung der Antikörper, die dann die Symptomatik auslösen. Die Symptome sind ähnlich wie bei der phototoxischen Reaktion, allerdings meist von einer stärkeren Intensität gekennzeichnet.

Als präventive Maßnahme zum Schutz vor Sonnenallergie bieten sich Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor ab 30 an. Darüber hinaus reduziert das Tragen langer Kleidung die Gefahr einer Erkrankung. Vorhandene Symptome können Sie mit kühlen Milchprodukten wie Quark oder Joghurt aus dem Kühlschrank lindern. Bei der medikamentösen Behandlung verschreibt der Hautarzt Antihistaminika und bei der photoallergischen Reaktion auch kortisonhaltige Präparate.