Gerötete Haut – Ursachen & Online-Diagnose von Hautärzten

Gerötete Haut ist ein sehr häufiges Phänomen, das in zahlreichen Spielarten auftritt. In der Regel ist eine Hautrötung harmlos und verschwindet von allein wieder – manchmal schneller, manchmal langsamer. Oft genug ist eine gerötete Haut jedoch das Symptom einer Erkrankung oder ein Hinweis auf eine Verletzung. Unser Experte, Dr. Titus Brinker aus Heidelberg erklärt, was es mit der geröteten Haut auf sich hat, wann Sie zum Arzt gehen sollten und was Sie selbst zur Behandlung der Hautrötung unternehmen können. Darüber hinaus können Sie über unsere Startseite Fotos & Informationen an einen Hautfacharzt aus Heidelberg schicken, der innerhalb weniger Stunden mit einer individuellen fachlichen Einschätzung antwortet.

Bild: Hautrötung ist nicht gleich Hautrötung – sie kann überall am Körper auftreten und harmlos bis gravierend sein.

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Definition – Was ist eine Hautrötung?

Unter dem Begriff Hautrötung fasst man im Allgemeinen alle Veränderungen des „normalen“ Hautbilds zusammen, die mit einer Rotfärbung von Hautarealen verbunden sind. Die jeweilige Rötung kann entweder großflächig auftreten, eine punktuelle Form haben oder in Gestalt sehr spezifischer Flecken im Bereich bestimmter Körperregionen auftreten.

Auch in Ihrer Intensität können sich Rötungen abhängig von ihrer Ursache stark unterscheiden. Ferner unterscheiden Mediziner kurzzeitige, dauerhafte und sich zunehmend ausbreitende Rötungen der Haut. Gerötete Haut, die grundsätzlich am ganzen Körper auftreten kann, sollte nicht mit Hautausschlägen verwechselt werden, obwohl Hautausschläge oftmals mit einer Rötung in Verbindung stehen.

Ursachen für gerötete Haut

Eine gerötete Haut ist zunächst einmal ein natürliches Phänomen, das nur selten mit einer krankhaften Ursache verbunden ist. Hinter den meisten Hautrötungen steht in der Regel eine lokal verstärkte Durchblutung, für die es etliche Auslöser gibt. Legen Sie etwa die Arme auf dem Schreibtisch ab und heben Sie sie nach einer Weile wieder an, zeigt sich an den Unterarmen oft eine gerötete Druckmarke, die aber schnell wieder verschwindet.

Auch wenn wir uns etwa beim Sport anstrengen, kommt es infolge der verstärkten lokalen und globalen Durchblutung zu einer geröteten Haut. Auch Aufregung, Stress und Angst fördern die lokale Hautrötung infolge der Ausschüttung von Stresshormonen und der verstärkten Verstoffwechslung von Magnesium. Besonders häufig tritt rote Haut im Bereich des Kopfes auf, wo die Haut dünn ist und zahlreiche feine Gefäße verlaufen. Je heller Ihre Haut ist, desto eher neigen Sie im Übrigen zu Rötungen der Haut, da die Blutgefäße durch helle Haut stärker durchscheinen.

Typische Ursachen für Hautrötungen im Alltag

  • Reibung und Druck an Hautstellen (z.B. Wundliegen) führen zu langanhaltenden oder kurzfristigen Rötungen.
  • Personen, die sich aus beruflichen Gründen besonders oft die Hände waschen müssen (z.B. Ärzte, Pflegepersonal) oder eine entsprechende Zwangsstörung haben, entwickeln teils langanhaltende Rötungen an den Händen.
  • Gerötete haut tritt beim Menschen mit empfindlicher Haut infolge einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Körperpflegeprodukten auf.
  • Viel Sonneneinstrahlung und lange UV-Bestrahlung im Solarium sorgt für gerötete Haut, da die Haut durch die Strahlung stark belastet wird. Bleibt die Hautrötung länger erhalten, handelt es sich um den klassischen Sonnenbrand.
  • Bei einem Insektenstich rötet sich die Haut um die Einstichstelle durch die chemische Reaktion des Insektengifts. Die normale Hautrötung ist hier deutlich von der allergischen Rötung zu unterscheiden.
  • Im Fall einer kleineren Hautverletzung rötet sich die Haut durch eine Immunreaktion, im Rahmen derer der Organismus dort lokal die Körpertemperatur erhöht. So versucht der Körper, das Eindringen von Bakterien und Viren zu verhindern.
  • Die Rötung der Haut gehört neben Schmerzen, Überwärmung und Schwellung ebenfalls zu den klassischen Entzündungszeichen. Dementsprechend treten lokale Rötungen auch bei Knochenbrüchen, Prellungen oder Gelenkentzündungen auf.
  • Frauen ab dem 40. Lebensjahr weisen durch die Hormonumstellung der Wechseljahre bedingt häufig Hautrötungen im Gesicht auf. Diese treten oft schubweise in Verbindung mit Hitzewallungen und Juckreiz auf.
  • Auch Medikamente, scharfe Gewürze und Alkoholkonsum können durchblutungsbedingte Hautrötungen (Flushing) entstehen lassen.

Krankhafte gerötete Haut hat viele Ursachen

Abgesehen von diesen alltäglichen Prozessen, die oft auf eine verstärkte Durchblutung zurückgehen, gibt es aber noch eine ganze Reihe weiterer Ursachen. Immerhin sind viele Formen der Hautrötung charakteristische Symptome oder zumindest Begleitsymptome von Krankheiten. Typisch ist etwa die Hautkrankheit Couperose. Aus bisher unbekannter Ursache erweitern sich die Blutgefäße, sodass diese in blau-rot-violetten Farbtönen deutlich durch die Gesichtshaut scheint.

Aus der Couperose kann sich mit der Zeit auch die als Kupferrose bekannte Hauterkrankung Rosazea
entwickeln, bei der es zu einer extremen Hautrötung im Bereich von Nase und Wangen kommt. Neben diversen Allergien (z.B. Glutenallergie, Pflasterallergie) zählt vor allem die Akne zu den häufigsten krankhaften Ursachen für eine Hautrötung. Hinzu kommen Erkrankungen, bei denen die Hautrötung als charakteristisches Begleitsymptom auftritt:

Hautrötung – Symptome

Die Rötung von Hautstellen ist keine Erkrankung, sondern gehört ebenso wie die Bildung von Blasen auf der Haut zu den typischen Symptomen diverser Hautkrankheiten. Hier tritt die gerötete Haut in unterschiedlicher Form, lokaler Ausprägung und Intensität als Begleitsymptom auf. Häufig gesellen sich zur Rötung der Haut weitere Symptome, wie Juckreiz, Berührungsempfindlichkeit, Schmerzen, Druckschmerzhaftigkeit oder ein Brennen. Abhängig von der Ursache kann sich aus einer Hautrötung auch ein Hautausschlag (z.B. Gürtelrose) entwickeln.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

In den meisten Fällen sind Hautrötungen harmlos und verschwinden nach kurzer Zeit von allein wieder. Wenn eine Hautrötung jedoch länger anhält, Schmerzen verursacht, sich weiter ausbreitet, eine scharfe Umgrenzung (z.B. Borreliose) aufweist, anschwillt oder sonstige Begleitsymptome entwickelt, dann liegt dem meist eine ernstzunehmende Ursache zugrunde. Diese sollten Sie unbedingt ärztlich abklären lassen. Besonders wichtig ist der frühzeitige Gang zum Arzt, wenn Sie die Ursache für die gerötete Haut nicht kennen.

Auch wenn die Rötungen bei Ihrem Kind auf eine Kinderkrankheit hindeuten, ist der Arztbesuch unerlässlich. Erstens verhindern Sie die weitere Ausbreitung. Zweitens schützen Sie sich durch zeitiges Handeln selbst, zumal Kinderkrankheiten bei Erwachsenen langwierigere und schwerere Verläufe nehmen.

Lassen Sie Ihre Hautrötung von einem Experten begutachten

Rötungen der Haut sind als Symptom so vielseitig und unspezifisch, dass die richtige Diagnose für den Laien kaum möglich ist. Verständlicherweise haben die meisten Menschen keine große Motivation viel Zeit in einen nicht unbedingt notwendigen Arztbesuch zu investieren. Vor dem Hintergrund, dass die meisten Hautrötungen vergleichsweise harmlos sind, ist das verständlich.

Wenn Sie sich den Weg sparen möchten, haben Sie bei uns die Möglichkeit Bilder und eine Beschreibung Ihrer Hautrötung an erfahrene Hautärzte zu senden. Diese nehmen Ihren Fall unter die Lupe und geben Ihnen eine kompetente Einschätzung der Lage inklusive einer möglichen Therapieempfehlung. Im besten Fall sparen Sie sich so den Weg zum Arzt (ca. 70% der eingesandten Fälle). Im schlechtesten Fall haben Sie bereits eine Erstdiagnose, mit der Sie einen Facharzt aufsuchen können.

Behandlung von geröteter Haut

Die Behandlung von geröteter Haut erfolgt grundsätzlich abhängig von der Ursache. Während bei gewöhnlichen Rötungen oder gut heilenden Wunden gar keine Behandlung notwendig ist, können Sie bei Mücken- und Insektenstichen beispielsweise mit Lavendelöl oder den Juckreiz reduzierenden Salben arbeiten. Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass Sie die Rötung nicht durch das Kratzen fördern. Liegen den Rötungen Erkrankungen zugrunde erfolgt eine zielgerichtete medikamentöse Therapie.

Neben krankheitsspezifischen Medikamenten kommen häufig entzündungslindernde und abschwellende Cremes und Salben zur Anwendung. Im Fall von Allergien setzt die Therapie bei einem umfassenden Allergietest an. Ist das Allergen identifiziert, lassen sich Allergie und Hautrötung durch Cortison, Antiallergika, Antihistamine oder Hyposensibilisierung in den Griff bekommen. Einige Erkrankungen, die mit der charakteristischen Hautrötung verbunden sind, sind aktuell leider nicht heilbar. Das trifft beispielsweise auf Rosacea zu.

Hautrötungen effektiv vorbeugen

Die die Ursachen für viele Hautrötungen direkt in Ihrem Alltag zu finden sind, können Sie zumindest dem wiederholten Auftreten durch ein bewusstes Verhalten einen Riegel vorschieben. Andere Maßnahmen dagegen helfen Ihrer Haut in vielen Situationen bei der Regeneration und mindern damit selbst vorhandene Rötungen:

  • Trinken Sie nur wenig oder gar keinen Alkohol.
  • Abwehrsprays beugen Insektenstichen und den entsprechenden Hautreaktionen effektiv vor.
  • Achten Sie immer auf einen ausreichenden Sonnenschutz durch Kleidung und Sonnenschutzmittel.
  • Olivenöl beruhigt bereits irritierte Haut und versorgt diese mit Fetten und Vitaminen.
  • Quarkwickel kühlen irritierte Haut und reduzieren vorhandenen Juckreiz.
  • Verzichten Sie auf scharfes Essen, wenn Sie auf die Gewürze mit Hautrötungen reagieren.
  • Nutzen Sie sanfte Pflegeprodukte, wenn Sie empfindliche Haut haben.
  • Gehen Sie Allergenen konsequent aus dem Weg. Das gilt vor allem für Nahrungsmittelallergien oder die klassische Pflasterallergie. Hier gibt es in der Regel nicht-allergene Alternativen.