Blasen auf der Haut – Ursachen, Online-Diagnose & Therapie

Wenn sich auf Ihrer Haut mit Flüssigkeit gefüllte Blasen in unterschiedlicher Größe bilden, ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, dass etwas mit Ihrem Körper nicht stimmt. Allerdings ist die Anzahl der möglichen Ursachen trotz ähnlicher Symptomatik breit gefächert und reicht von Verletzungen der Haut durch Reibung über Infektionskrankheiten bis hin zu Autoimmunerkrankungen. Lesen Sie, was hinter Hautbläschen und Blasen auf der Haut steckt, wie der Arzt seine Diagnose stellt und wie die Behandlung erfolgt. Über unsere Startseite können Sie Fotos von Ihrem Hautproblem von Hautärzten aus Heidelberg begutachten lassen.

Bild: Blasen auf der Haut haben viele Ursachen. In diesem Fall: Gürtelrose

Definition
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Definition – Hautbläschen und Blasen auf der Haut

Bei Hautbläschen oder Blasen handelt es sich um flüssigkeitsgefüllte Veränderungen der Haut. Diese unterscheiden sich von anderen Formen von Hautausschlägen (Exanthemen) wie Pusteln, Knötchen und Quaddeln deutlich. Während etwa Pusteln mit Eiter gefüllt sind, enthalten Hautblasen per Definition andere, meist klare Flüssigkeiten oder Blut bzw. Blutbestandteile.

Die mit Flüssigkeiten gefüllten Erhebungen können prinzipiell in jeder Hautschicht entstehen. Wo sie entstehen, hängt beispielsweise von der Ursache ab. Auch das lokale Auftreten von Hautbläschen auf der Hautoberfläche ist von der zugrundeliegenden Ursache abhängig. Möglich ist hier neben dem lokal begrenzten Auftreten an bestimmten Stellen auch das großflächige Erscheinen, sodass der ganze Körper mit kleinen oder großen Bläschen übersät ist.

Die Hautveränderungen lassen sich nach ihrer Größe unterscheiden und damit verschiedenen Ursachenspektren zuordnen. Mediziner bezeichnen kleinere flüssigkeitsgefüllte Hautveränderungen mit einer Größe von weniger als 5 mm etwa als Hautbläschen bzw. Vesikel. Bei größeren Veränderungen ab 5 mm ist von Hautblasen bzw. Bullae die Rede.

Ursachen für Blasen auf der Haut und Hautbläschen

Da es sich bei Hautblasen um eine sehr unspezifische Erscheinung handelt, lassen sie sich nicht einer einzigen Ursache zuordnen. Ganz im Gegenteil gibt es eine ganze Reihe an möglichen Auslösern. Die wichtigsten Auslöser für die Hautveränderungen möchten wir im Folgenden unter die Lupe nehmen.

Blasen auf der Haut durch Infektionen

Die Blasenbildung auf der Haut ist häufig eines der Symptome einer Infektion mit einem Erreger. Dies können sowohl bakterielle Infektionen als auch Infektionen mit Viren sein. Zu den bekanntesten Virusinfektionen, die zu Hautausschlägen mit Blasenbildung führen gehört die Infektion mit Herpesviren.

Während die Hautbläschen beim klassischen Lippenherpes (Herpes simplex Typ1) im Lippenbereich auftreten, zeigen sich die Blasen beim umgangssprachlichen Genitalherpes (Herpes simplex Typ 2) im Genitalbereich. Ebenfalls für ihren mit Bläschen bewährten Hautausschlag bekannt sind Windpocken (Varizellen), Gürtelrose (Herpes zoster) und in Einzelfällen auch die Mundrose. Auf der anderen Seite können auch Bakterien wie Staphylokokken und Streptokokken Hautveränderungen mit Bläschenbildung hervorrufen.

Darunter etwa die bei Kindern auftretende ansteckende Borkenflechte (Impetigo contagiosa) oder die Wundrose (bullöses Erysipel). Abgerundet wird das infektiöse Auslöserspektrum durch Pilzinfektionen. Ein Paradebeispiel ist mitunter der Fußpilz, der abhängig von der jeweiligen Pilzart zur Bildung kleiner Bläschen unter der Fußsohle führt. Hinzu kommen weitere Hautpilze.

Blasenbildung auf der Haut durch allergische Reaktionen

In vielen Fällen geht auch eine allergische Reaktion mit der Bildung von Bläschen auf der Haut einher. Den Großteil aller Fälle macht hier das sogenannte allergische Kontaktekzem aus. Dabei kommt die betreffende Stelle der Haut in direkten Kontakt mit einem allergenen Stoff. Als möglicher Auslöser kommt hier die ganze Palette an Allergenen angefangen von Arzneimitteln (vor allem Salben) über Duftstoffe und Nickel bis hin zu Reinigungsmitteln infrage. Auf Arzneimittel kann der Organismus aber auch bei der internen Anwendung allergisch reagieren.

In einigen Fällen kommt es hier ebenfalls zu Hautauschlag mit Bläschenbildung. Mediziner sprechen dann von einem Arzneimittelexanthem. Ähnliche Auswirkungen können auch Insektenstiche haben, sofern Sie etwa allergisch gegen das Gift von Honigbienen oder bestimmten Wespenarten (vor allem Faltwespen) sind. Ebenfalls zu den möglichen allergischen Auslösern für Hautausschlag mit Blasenbildung gehören die juckende Nesselsucht (Urtikaria) und die seltenen Mastozytose.

Bläschenbildung durch Reibung, Verbrennungen und Co.

Zu den bekanntesten Ursachen für Hautbläschen und Blasen auf der Haut gehören äußere Einflüsse (externe Auslöser). Am verbreitetsten ist die Blasenbildung durch Reibung. Sei es nun durch zu enges oder unpassendes Schuhwerk oder durch eine extreme Belastung infolge einer langen Wanderung: Das Scheuern führt zur bekannten Blasenbildung an Fuß und Zehen. Mediziner unterscheiden bei den mechanisch verursachten Blasen zwischen klassischen Marschblasen, Druckblasen und Komablasen.

Blasenbildung ist zudem ein gut sichtbares Symptom von Verbrennungen zweiten Grades. Letztere können im Übrigen auch durch erhöhte UV-Strahlung im Rahmen eines starken Sonnenbrandes auftreten. Typisch ist die Blasenbildung durch UV-Licht aber vor allem bei einer Sonnenallergie (polymorphe Lichtdermatose). Auch Erfrierungen, Kälteschäden oder der Kontakt mit ätzenden oder extrem basischen Substanzen kann die Bläschen-Symptomatik hervorrufen.

Sonstige blasenbildende Hauterkrankungen

Abgesehen von Infektionen, externen Ursachen und allergischen Reaktionen gibt es eine ganze Reihe weiterer Erkrankungen von Haut und Schleimhäuten, die zur Bildung von Blasen und Bläschen führen können. Zu den häufigsten Vertretern gehören die Stoffwechselerkrankungen Perphyrie, die genetisch bedingte Hauterkrankung Epidermolysis bullosa, das bullöse Pemphigoid (Autoimmunerkrankung der Haut), Diabetes mellitus und Herpes gestationis als sehr selten während der Schwangerschaft auftretende Autoimmunerkrankung.

Symptome – Hautbläschen und Blasen auf der Haut

Blasen auf der Haut sind für sich genommen keine Erkrankung, sondern das Symptom einer Erkrankung bzw. einer Allergie oder mechanischen Schädigung des Gewebes. Folglich ist die Bildung von mit Flüssigkeit gefüllten Blasen in verschiedener Größe und Intensität sowie in verschiedenen Körperregionen ein Indikator für die zugrundeliegende Ursache.

Symptomatisch für die klassische Bläschenbildung in Abgrenzung zu anderen Hautveränderungen ist der Blaseninhalt, der weder aus festem Gewebe noch aus Eiter besteht, sondern aus Blut oder klaren Flüssigkeiten. Häufig wird die Blasenbildung aber selbst von weiteren Symptomen wie Juckreiz begleitet.

Etwaig vorhandene Krankheitssymptome wie Fieber, Übelkeit oder Husten geben dem Arzt allerdings einen Hinweis auf die Grunderkrankung. Interessant ist aber, dass die Blasen abhängig von der Ursache in unterschiedlicher Form auftreten.

Holen Sie sich eine kompetente Meinung zu Hautbläschen und Blasenbildung

Aufgrund der Vielfalt möglicher Auslöser und der Vielgestaltigkeit der Hautblasen ist in vielen Fällen der Blick eines erfahrenen Hautarztes notwendig. Unbedingt zum Arzt gehen sollten Sie sowohl bei lang anhaltenden Beschwerden, die sich nicht bessern, als auch bei besonders großflächigen Hautausschlägen mit Blasenbildung oder beim Hinzukommen weiterer Symptome. In vielen Fällen reicht aber bereits der erste Blick eines erfahrenen Hautarztes für eine Erstdiagnose aus.

Bei uns haben Sie die Möglichkeit, Bilder und eine Beschreibung Ihrer Hautblasen bequem an unser erfahrenes Dermatologen-Team aus Heidelberg zu schicken. Daraufhin erhalten Sie eine kompetente Erstdiagnose inklusive eines möglichen Therapieansatzes. Alternativ nutzen Sie unser Angebot, um eine zweite Meinung zu Ihren Hautveränderungen einzuholen. Häufig reicht dieser Schritt bereits aus, um Ihnen einen langwierigen Besuch beim Arzt zu ersparen.

Blasen auf der Haut – Diagnose

Oft liegt die Ursache für die Blasenbildung auf der Hand. Haben Sie sich etwa beim Wandern eine Blase gelaufen, hatten Sie Hautkontakt mit einem potenziellen Allergen oder haben Sie sich einen schweren Sonnenbrand zugezogen. In diesen Fällen können Sie oftmals selbst Maßnahmen ergreifen. Ist die Ursache dagegen nicht bekannt, empfehlen wir Ihnen den Gang zum Arzt oder eine Blickdiagnose über unseren Hautarzt-Service.

Wichtig ist die zeitnahe Diagnose beispielsweise für die rasche Behandlung von Infektionskrankheiten wie Windpocken oder Gürtelrose. Nur so lässt sich die Ansteckungsgefahr minimieren. Zu Beginn der ärztlichen Untersuchung steht daher ein Anamnese-Gespräch. Dabei fragt der Arzt unterschiedliche Eckpunkte ab:

  • Seit wann bestehen die Beschwerden?
  • Jucken oder schmerzen die Blasen auf der Haut?
  • Wo befinden sich die Hautbläschen?
  • Wo sind die Hautblasen zuerst aufgetreten?
  • Bestehen weitere Beschwerden abseits der Hautblasen?
  • Bestand in letzter Zeit Kontakt mit an Infektionskrankheiten erkrankten Personen?
  • Sind Allergien gegen bestimmte Stoffe bekannt?
  • Müssen regelmäßig Medikamente eingenommen werden?
  • Wurde kürzlich ein neues Medikament angesetzt?
  • Bestehen Vorerkrankungen?

Mit Hilfe dieser Fragen kann der Arzt den Kreis der Ursachen einschränken und weitere geeignete Untersuchungen einleiten. Im zweiten Schritt folgt dann die körperliche Untersuchung. Reicht eine einfache Blickdiagnose nicht aus, nimmt der Arzt eine Lupe oder ein Auflichtmikroskop zur Hilfe, um die Hautbläschen zu betrachten.

In der Regel wird während der Untersuchung etwas Sekret aus den Blasen entnommen. Dieses schickt der Arzt für die Identifizierung des möglichen Erregers ins Labor. Abhängig von der Vermutung des Arztes sind weitere Hauttests, Allergietests oder Blutuntersuchungen notwendig, um die Ursache und die bestmögliche Therapie zu bestimmen.

Therapie von Hautbläschen und Blasen auf der Haut

Die Behandlung von Hautbläschen und Blasen auf der Haut hängt überwiegend von der Ursache ab. Das gilt vor allem für schwerwiegendere Autoimmunerkrankungen und Stoffwechselkrankheiten. Auch für Erfrierungen und Verbrennungen sind spezielle Therapien erforderlich. Nur wenn die grundlegende Erkrankung, Infektion, Allergie etc. umfassend behandelt wird, verschwinden auch die Bläschen. Beispielhaft möchten wir an dieser Stelle einige Beispiele für die Therapie verbreiteter Ursachen für Hautausschlag mit Blasenbildung darstellen.

  • Gürtelrose: Während der mehrwöchigen Ausheilungsphase erfolgt meist die Gabe von antiviralen Wirkstoffen (Virostatika). Gegen den häufig vorhandenen starken Nervenschmerz kommen zudem Schmerzmittel zum Einsatz. Die Blasen selbst werden mit speziellen Lotionen behandelt, die diese austrocknen.
  • Windpocken: Da sich Windpocken von allein zurückbilden und auch keine Schmerzen verursachen, kommen hier lediglich Medikamente (Antihistaminika) und Lotionen zum Einsatz, die den Juckreiz lindern.
  • Bakterielle Infektionen: Auch bei juckenden bakteriellen Infektionen kommen juckreizstillende Arzneimittel zur Anwendung. Abhängig vom auslösenden Bakterium und der Intensität der Infektion verschreibt der Arzt Antibiotika.

Das können Sie selbst gegen Hautblasen tun

Bei einem Sonnenbrand, kleineren Verbrennungen, Blasen an den Füßen oder Insektenstichen können Sie sich auch selbst helfen. Hier ist meist eine Kombination aus schonen und kühlen die effektivste Option. Letzteres funktioniert sowohl mit Eisbeuteln als auch mit Hausmitteln wie Quarkwickeln. Wichtig ist lediglich, dass Sie die Hautbläschen nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt öffnen.

Durch die offene Wunde könnten Keime in die Wunde eintreten und dort beispielsweise eine Entzündung verursachen. Ob es sich um eine Bläschenbildung handelt, die sich leicht zuhause behandeln lässt, können Ihnen unsere Experten nach der kurzen Schilderung Ihres Falls oft schon auf einen Blick sagen.