Ausschlag auf der Haut – Ursachen & Online-Diagnostik
Flecken, Pusteln, Bläschen oder andere Veränderungen der Haut zeigen sich teilweise völlig ohne Empfindungsbeeinträchtigungen, mitunter jedoch auch mit mehr oder weniger starkem Juckreiz, Spannungsschmerz und anderen Beschwerdebildern. Der Arzt spricht dabei von einem Exanthem, der Laie von einem Hautausschlag. Die Hautreaktion auf innere wie äußere Einflüsse kann örtlich begrenzt oder am ganzen Körper auftreten. So vielseitig wie die Ausprägungen und optischen Anzeichen sind auch die Ursachen. Erfahren Sie in unserem von Hautärzten aus Heidelberg verfassten Beitrag mehr über die Varianten des Hautausschlages, über potenzielle Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Eine individuelle Diagnose und Behandlung Ihres Ausschlags ist durch Hautfachärzte aus Heidelberg über unseren Online-Hautarzt-Dienst möglich.
Bild: Hautausschlag hat viele Gesichter – warum Sie Ausschlag haben, sollte ein Arzt klären.
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Kurzübersicht:
Der Hautausschlag – Was ist das?
Die Haut reagiert auf innere wie äußere Einflüsse mit Hautveränderungen, z.B. mit Rötungen, Reizungen, Pickeln, Bläschen, Juckreiz u.a.
Mögliche Ursachen für Hautausschlag
- Infektionskrankheiten (Borreliose, Röteln, Ringelröteln, Masern, Scharlach, Ringelröteln, Hand-Fuß-Krankheit, Dengue-Fieber, Gürtelrose, Hautpilz, Typhus, Krätze, Syphilis, Fleckfieber etc.)
- Allergien auf Nahrungsmittel, chemische Substanzen, Medikamente,
- Haut- und Autoimmunerkrankungen (Akne, Neurodermitis, Psoriasis etc.)
- psychische Belastungen
Wann sollten Sie zum Arzt?
Bei akutem und starkem Auftreten, schnelle und deutliche Veränderung des Hautbildes, juckender oder schmerzender Hautausschlag, unklare Ursachen, bei Hautausschlag in Kombination mit weiteren Beschwerden (Fieber, Schmerzen, o.ä.).
Babys, Kinder, Senioren und chronisch-kranke Menschen sollten immer eine Abklärung beim Arzt suchen; eine Erstmeinung von Hautfachärzten aus Heidelberg ist auch online über unsere Startseite möglich.
Wie erfolgt die Diagnose?
Diagnosestellung erfolgt durch Patientengespräch, körperliche Untersuchung, ggf. ergänzt durch Blutuntersuchung, Allergietest, Hautabstrich oder Gewebeentnahme
Hautausschlag behandeln
Therapie erfolgt nach diagnostizierter Ursache mit lokalen oder oralen Medikamenten, z.B. Salben, Cremes oder Tinkturen (lokal) sowie bei Infektionserkrankungen symptomatisch, alternativ mit mit Antibiotika, Virostatika oder Antimykotika, bei Allergien mit Antihistaminika, bei Hauterkrankungen mit Immunsuppressiva
Beeindruckendes Organ mit vielfältigen Funktionen: Die Haut
Rund zwei Milliarden Zellen bilden das größte menschliche Organ, die Haut. Sie bedeckt in unterschiedlichen Strukturen die gesamte Körperoberfläche von ca. 2 Quadratmetern (bei einem Erwachsenen) und wiegt rund 10 kg. Die Haut schützt den Körper vor Schadorganismen wie Bakterien und Viren, bietet dabei selbst einer einzigartigen Microflora an Kleinstorganismen einen Lebensraum. Sie schützt den Körper zudem vor Sonneneinstrahlung, Flüssigkeitsverluste und ist an der Regulierung der Körperwärme beteiligt. Dabei ist die Haut äußerst sensibel für Einflüsse körperlicher wie psychischer Art und reagiert auf sanfte Berührungen und Stress jeweils individuell.
Wird die Haut von inneren oder äußeren Einflüsse betroffen oder lösen psychische Einflüsse Gefühlsveränderungen aus, reagiert die Haut schnell und oft auch sichtbar. Scham und Nervosität können zu Erröten oder Blässe führen, Stress und Hektik zur Bildung von Flecken oder Pickeln führen und Berührungen ebenso wie emotionale Gedankengänge die sogenannte „Gänsehaut“ auslösen. Auffällige Veränderungen auf der Haut deuten somit stets auf potenzielle Erkrankungen und Belastungen des Körpers hin. Sie werden als Hautausschlag in oder auf der Haut wahrgenommen.
Exanthem und Effloreszenz: Was ist ein Hautausschlag?
Wird die Haut durch Einflüsse von Innen oder Außen belastet, reagiert die Haut mit auffälligen Veränderungen wie einem Hautausschlag. Die Medizin unterscheidet Hautveränderungen über die sogenannten Effloreszenzen in unterschiedliche Exantheme. Während Effloreszenzen als krankhafte Hautveränderungen mit vielfältigen Erscheinungsbildern der Differenzierung dienen, wird dem Begriff Exanthem die akute Hautveränderung zugeordnet. Ein Hautausschlag kann sowohl am Körper, im Gesicht, an den Extremitäten oder an mehreren Bereichen zugleich auftreten, als auch die Schleimhäute in Mund und Rachen oder im Intimbereich betreffen. Zeigt sich der Hautausschlag auf den Schleimhäuten, spricht der Mediziner auch von einem Enanthem.
Das Exanthemen (aus dem Griechischen „exantheo“ – „ich blühe auf“) gilt als akut auftretender Hautausschlag, der vornehmlich bei diversen Infektionskrankheiten auftritt. Hierzu zählen die sogenannten „Kinderkrankheiten“ wie Röteln, Masern, Scharlach und Windpocken, aber auch die Hand-Fuß-Mund-Krankheit oder Typhus. Auch als Folge einer Allergie kann die Haut einen Ausschlag als Exanthem zeigen, beispielsweise bei Lebensmittelallergien und Arzneimittelunverträglichkeiten. Darüber hinaus zeigt sich das Exanthem als Symptom für einen Vitamin-B2-Mangel und als Symptom für Syphilis. Bei der rheumatoiden Arthritis im Jugendalter (juvenile rheumatoide Arthritis) kann ein Exanthem ebenfalls als Symptom auftreten.
Die Effloreszenz weist auf die Unterscheidungsmerkmale der Hautausschlagsarten hin. Sie wird medizinisch zusätzlich zwischen Primäreffloreszenzen und Sekundäreffloreszenz. Unter diesen Arten des Hautausschlages finden sich Hautausschläge meist unter den Primäreffloreszenzen, beispielsweise das Auftreten von Pickeln, Bläschen und Pusteln auf der Haut. Sekundäreffloreszenzen sind hingegen Hautveränderungen von der Schuppen-, Krusten- und Narbenbildung bis hin zu Hautschwund, Hautverdickungen und Narbenbildung. So zeigt sich beispielsweise die Erkrankung einer Schuppenflechte (Psoriasis) häufig mit deutlich abgegrenzten, schuppigen Hautflächen, deren Art entsprechend den Sekundäreffloreszenzen zugeordnet würde.
Zu den Erscheinungsformen von Hautausschlägen bei Primäreffloreszenzen zählen beispielsweise
- Macula: abgegrenzte Farbveränderung ohne Erhebungen und Konsistenzveränderungen
- Plaque: gleichförmige, erhabene Haut mit klarer Abgrenzung, meist glatt oder rau in der Oberfläche
- Papula, Nodulus und Nodus – Papeln, Knötchen und Knoten: gut abgegrenzte und tastbare Erhebung auf der Haut (Differenzierung durch unterschiedliche Größen)
- Vesicula, Bulla – Bläschen, Blasen: Wölbung der Haut mit unterliegender Flüssigkeitsansammlung (Sekret, Wundwasser, Blut – Differenzierung durch unterschiedliche Größen)
- Pustula – Pusteln, Eiterbläschen: Bläschen und Blasen, aus denen bei Öffnung Eiter austritt
- Urtica – Quaddeln: flächenhafte, weiche Erhebungen auf der Haut, die mit Sekret gefüllt sind, meist hervorgerufen durch erhöhte Histaminausschüttung bei allergischen Reaktionen, helle Farbe, zumeist mit Juckreiz auftretend
Info
Mitunter zeigen sich auch Ekzeme mit einem Hautausschlag. Die medizinische Abgrenzung liegt jedoch in der Ursache: Das Ekzem bezeichnet eine Hauterkrankung, die mit entzündlichen Prozessen einhergeht, dabei jedoch nicht ansteckend ist. Ausgelöst werden kann ein Ekzem durch äußere und innere Einflüsse.
Beschwerdebilder und Erkrankungen mit Hautauschlag
Tritt ein Hautausschlag auf, kann das Erscheinungsbild und die Verbreitung wichtige Hinweise auf die Ursache geben, die ein Arzt in der Regel klar voneinander differenzieren kann. So zeigen beispielsweise einige Infektionskrankheiten charakteristische Formen eines Hautausschlages, die durch den Mediziner schnell zugeordnet werden kann. Nachfolgend erläutern wir Ihnen eine Reihe von Erkrankungen, die als Ursache für einen Hautausschlag in Frage kommen können. Die letztliche Klärung obliegt jedoch stets einem Arzt.
Kinderkrankheiten mit Hautausschlag
Medizinhistorisch wurden Krankheiten in der Kindheit, die mit einem Hautausschlag einhergehen, zur Differenzierung nummeriert. Zu diesen Krankheiten zählen in der Definitionsreihenfolge Masern, Scharlach, Röteln, Filatow oder Dukes Krankheit, Ringelröteln und das Drei-Tage-Fieber. Da die vierte Krankheit, die Filatow oder Dukes Krankheit, heute nicht mehr als eigenständiges Krankheitsbild, sondern als atypische Verlaufsform von Röteln oder Scharlach angesehen wird, wird deren Erläuterung in unserer Listung nicht aufgeführt.
Masern
Die Masernerkrankung wird durch das Masernvirus hervorgerufen. Die hochansteckende Erkrankung zeigt sich rund 8 bis 10 Tage nach der Ansteckung mit Fieber, einem allgemeinen Schwächezustand, Entzündungen der Schleimhäute und der Atemwege, der ab dem 12. Tag das Auftreten des typischen Hautausschlages folgt. Der charakteristische Ausschlag beginnt meist hinter den Ohren sowie an den Halsseiten mit unregelmäßigen, rötlichen Flecken, die mit der Verbreitung über den ganzen Körper ineinander übergehen. Mitunter zeigt sich der Ausschlag auch auf den Mundschleimhäuten mit sogenannten Koplik-Flecken, die im Gegensatz zum Ausschlag auf der Außenhaut eher weißlich sind.
Nach ungefähr fünf Tagen klingt der Hautausschlag mit kurzzeitiger, leichter Schuppenbildung ab. Im Anschluss an die erfolgte Ausheilung besitzen die meisten Menschen eine Immunisierung gegen eine Neuerkrankung. Jedoch gibt es gegen Masern auch einen nach die Impfempfehlungen der STIKO angeratenen Impfstoff, der vor der Erkrankung mit dem vielfältigen Komplikationspozential schützen kann.
Scharlach (Scarlatina)
Scharlach wird durch eine bakterielle Infektion mit Streptokokken ausgelöst. Der typische Hautausschlag gilt dabei als Folge der Körperreaktion auf die Stoffwechselprodukte der Bakterien. Der Ausschlag breitet sich bei Rötungen zumeist von den Achseln, am Brustkorb sowie aus der Leistenregion ausgehend über den ganzen Körper hinweg aus. Auffällig ist, dass der Hautausschlag sich nicht an den Handinnenflächen, den Fußsohlen sowie an einem kleinen Dreieck zwischen Kinn und Mund zeigt.
Der Hautausschlag zeigt sich mit stecknadelkopfgroßen, intensiv roten Flecken, die eine leichte Erhabenheit gegenüber dem normalen Hautniveau aufweisen. Neben dem Ausschlag zeigt sich Scharlach mit Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen und häufig Kopf- und Bauchschmerzen sowie einer Entzündung im Rachenraum. Nach rund vier Tagen klingen die Symptome, zumeist unterstützt von einer Antibiotika-Medikation, wieder ab. Ein Impfstoff für Scharlach existiert derzeit nicht.
Röteln (Rubella, Rubeola)
Die Röteln werden durch eine Infektion mit dem Rötelnvirus hervorgerufen, der weltweit einzig den Mensch als Wirt nutzt. Die typischen, rötlichen bis bräunlichen Flecken beginnen meist hinter den Ohren, von wo aus sie sich zunächst im Gesicht und im Halsbereich, später auch an den Armen, den Beinen sowie am Rumpf ausbreiten. Während sich die Flecken bei Masern beim vollen Aufblühen mit Verschmelzungen zeigen, bleiben sie bei einer Rötelnerkrankung klar voneinander abgegrenzt.
Der Hautausschlag geht mit Fieber einher und lässt die Lymphknoten anschwellen. Er klingt nach ein bis drei Tagen vollständig ab und juckt nur selten. Komplikationen sind bei Röteln vor allem in der Schwangerschaft gefährlich, da die Erkrankung zu Fehlgeburten ebenso wie zu Fehlbildungen des Kindes führen kann. Ebenso wie bei Masern besteht nach der Genesung eine zumeist lebenslange Immunität des Patienten. Ein Lebendimpfstoff zur Prophylaxe existiert und wird nach den Vorgaben der STIKO empfohlen.
Ringelröteln (Erythema infectiosum)
Wenngleich Ringelröteln häufig ohne typische Krankheitssymptome verläuft, kann eine Infektion mit dem Parvovirus B19 zu einer Ringelröteln-Erkrankung mit charakteristischem Hautausschlag führen. Dieser ist auffallend schmetterlingsförmig im Gesicht über die Nase hinweg entwickelt, wo er auch beginnt, bevor er sich nach einigen Tagen auch auf den Armen und Beinen sowie dem Rumpf zeigt. Bisweilen gehen mit dem Ausschlag grippeähnliche Symptome einher.
Das Exanthem sieht bei den Ringelröteln aus wie eine Girlande und kann unterschiedliche Ausprägungen aufweisen. Der Hautausschlag tritt meist ca. vier bis vierzehn Tage nach der Ansteckung auf. Er kann dabei bis zu sieben Wochen lang immer wieder auftreten, bis die Erkrankung mit einer Immunisierung des Patienten vollständig ausgeheilt ist.
Drei-Tage-Fieber (Exanthema subitum)
Das Dreitagefieber zählt zu den ansteckenden Krankheiten, die durch die Infektion mit Viren verursacht wird. Sie wird auch als Roseola infantum bezeichnet und kann durch zwei Arten humaner Herpesviren hervorgerufen werden. Der typische Hautausschlag zeigt sich mit feinen, roten und juckenden Flecken, die neben hohem Fieber zu den Hautsymptomen zählen.
Der Ausschlag zeigt sich vorrangig auf der Haut von Vorder- und Rückseite des Rumpfes an Brust, Bauch und Rücken, mitunter auch im Nacken, kann sich jedoch auch auf den Armen und Beinen ausbreiten. Der Ausschlag verschwindet in der Regel parallel zum Abklingen des Fiebers nach wenigen Tagen.
Weitere Infektionskrankheiten mit Hautausschlag
Die durch Zecken übertragene Lyme-Borreliose wird durch schraubenförmige Bakterien, die sogenannten Borrelien, ausgelöst. Meist entsteht kurz Zeit oder wenige Tage nach dem Zeckenbiss ein roter Fleck rund um die Bissstelle. Dieser vergrößert sich erst, bevor er sich in der Mitte blass färbt. Dieser Effekt wird auch als „Wanderröte“ bezeichnet.
Das Dengue-Fieber ist eine Tropenkrankheit, deren juckender Hautausschlag dem bei Röteln ähnelt. Ausgelöst wird das Dengue-Fieber vom Dengue-Virus.
Das Fleckfieber entsteht durch die Infektion mit dem Bakterium Rickettsia prowazekii. Das Bakterium wird durch Kleiderläuse übertragen, weshalb es auch Läusetyphus genannt wird. Der fleckig wirkende Hautausschlag beginnt meist am Rumpf, verbreitet sich von dort auf die Extremitäten sowie den Hals und den Kopfbereich. Hand- und Fußflächen bleiben jedoch ebenso wie bei Scharlach ohne Exantheme.
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine Vireninfektion durch Coxsackie-Viren Typ A. Bei dieser Infektionskrankheit zeigt sich der Hautausschlag an den Händen und Füßen mit roten, juckenden Knötchen und Bläschen, die sich mit der Zeit in weiße bis gräuliche Pusteln verwandeln. Im Mund zeigt sich der Ausschlag ebenfalls mit kleinen Bläschen sowie mit schmerzhaften Kleingeschwüren (Aphthen). Der Rest des Körpers bleibt bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit vom Hautausschlag unbelastet.
Bei Genitalherpes (Herpes genitalis) bildet sich der typische Ausschlag im Intimbereich durch die Infektion mit Herpes-simplex-Viren. Erste Anzeichen sind Reizungen und Juckreiz, die sich zu einem juckenden Hautausschlag mit Rötungen und Bläschenbildung weiterentwickeln.
Als Borken- oder Grindflechte (Impetigo contagiosa) wird eine bakterielle Infektion der Haut mit Staphylokokken oder Streptokokken bezeichnet. Der Hautausschlag zeigt sich mit asymmetrischen, scharf begrenzten Krusten, die sich goldgelb mit rotem Rand an der Nase und am Mund zeigen.
Hautpilz (Soor) ist die Sammelbezeichnung für alle Erkrankungen, die durch die Infektion der Haut mit Pilzen der Gattung „Candida“ ausgelöst werden. Die größte Verbreitung hat in diesem Zusammenhang die Art Candida albicans. Bei der Infektion tritt der Hautausschlag an allen Haut- und Schleimhautstellen auf, besonders im Bereich von Hautfalten, da der Pilz die Wärme und Feuchte dieser Körperregionen bevorzugt. Dabei treten an den Achseln, den Oberschenkeln, der Mund- und Rachenschleimhaut sowie im Genital- und Analbereich juckende, gereizte Hautstellen auf, die mitunter auch brennen.
Durch den Befall mit parasitären Krätzmilben entsteht die gleichnamige Erkrankung Krätze (Skabies). Die Milben bohren sich dabei in die Haut und vermehren sich dort. Ihre Stoffwechselprodukte rufen einen örtlich begrenzten Hautausschlag mit starkem Juckreiz hervor.
Lepra (Morbus Hansen) gilt als eine der ältesten Infektionskrankheiten. Sie wird durch das Bakterium Mycobacterium leprae ausgelöst, der ohne Behandlung die Zellen von Haut, Schleimhäuten und Nerven zerstört. Sie zeigt sich im Frühstadium mit auffälligen Hautveränderungen, die bei hellhäutigen Menschen leicht gerötet, bei dunkelhäutigen hingegen weniger pigmentiert erscheinen und sich im Laufe der fortschreitenden Erkrankung mit hellroten bis braunen Geschwulsten, in denen sich die Haut und das Gewebe zersetzen. Die Hautstellen sind unregelmäßig geformt, jedoch deutlich abgegrenzt, wobei die Reizleitungsübertragung an diesen Stellen unterbrochen ist: Der Tastsinn geht verloren und selbst Verletzungen werden hier nicht mehr wahrgenommen. Behandelt wird die heute eher seltene Erkrankung mit Antibiotika und bietet bei frühzeitiger Erkennung gute Heilungschancen.
Eher selten kommt es beim Pfeifferschen Drüsenfieber zur Entwicklung von einem Hautausschlag. Dieser beruht zumeist auf der Antibiotika-Behandlung mit Wirkstoffen wie Ampicillin oder Amoxicillin, weshalb in diesem Zusammenhang auch von einem Arzneimittelexanthem als unerwünschte Nebenwirkung gesprochen wird.
Windpocken (Varizellen) sind eine ansteckende, durch den Varizella-Zoster-Virus hervorgerufene Infektionskrankheit. Die Erkrankung beginnt bereits mit einem charakteristischen, Hautausschlag, bei dem sich zunächst juckende, rote Pusteln am Rumpf und im Gesicht bilden. Diese verwandeln sich im Laufe der fortschreitenden Erkrankung in stark juckende, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen verwandeln. Werden diese aufgekratzt, entstehen nässende, sich schnell entzündende Wunden, die Narben hinterlassen. Im schubartigen Verlauf entwickeln sich stetig neue Flecken und Bläschen, während die ersten Bläschen bereits trocknen und verkrusten. Das Gesamtbild der unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Flecken und Bläschen wird von Ärzten als typischer „Sternenhimmel“ bezeichnet. Auch die Schleimhäute in Mund und Rachen sowie Genitalien und die Bindehäute können von dem Hautausschlag betroffen sein. Hier verwandeln sich die Bläschen in oft schmerzhafte Aphthen.
Die Gürtelrose (Herpes Zoster) entsteht, wenn eine Virusinfektion mit Varizella-Zoster-Viren aus der Familie der Herpesviren erfolgte. Der schmerzende Hautausschlag gilt als Zweiterkrankung nach einer Windpocken-Erkrankung, die beim Erstkontakt mit diesem Virus ausgelöst wird. Überdauert der Erreger im Körper, führt ein erneuter Krankheitsausbruch zur Gürtelrose, die auf einem geröteten Untergrund vielfältige, schmerzhafte Bläschen bildet. Der Ausschlag bildet sich zumeist am Rumpf vom Brustbein ausgehend um den Körper herum. In Einzelfällen können jedoch auch das Gesicht und die Ohren vom Hautausschlag betroffen sein. In der Regel platzen die Blasen nach zwei bis sieben Tagen auf und bilden schorfbedeckte Wunden, bevor sie sich nach zwei bis drei Wochen zurückbilden.
Die Syphilis ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Sie wird über sexuelle Kontakte übertragen. Im zweiten Krankheitsstadium entsteht zumeist ein typischer Hautausschlag, der durch Flecken mit dezent-rosagetönte Färbung beginnt, die sich mit Fortschreiten der Krankheit in kupferfarbene Papeln mit derber Struktur verwandeln.
Wenngleich eher als eine schwere Durchfallerkrankung bekannt, kann Typhus im Lauf der Erkrankung ebenfalls zu einem nicht juckenden Hautausschlag führen. Hervorgerufen wird die Erkrankung durch eine bakterielle Infektion mit Salmonellen. Der Hautausschlag zeigt sich mit rötlichen Flecken in der Größe von Stecknadelköpfen, die sich am Rumpf auf der Brust, dem Bauch sowie am Rücken bilden.
Hautausschlag bei Allergien
Allergien zählen zu den häufigen Gründen für die Entwicklung von einem Hautausschlag. Eine Allergie entsteht, wenn der Körper bestimmte Stoffe, sogenannte Allergene, aufgrund einer Überreaktion als Schadorganismus wahrnimmt und diese durch körpereigene Stoffe zu bekämpfen versucht. Einer dieser Bekämpfungsstoffe findet sich im Botenstoff Histamin. Schüttet der Körper Histamin aus, um an den Berührungspunkten das Allergen zu bekämpfen, entwickeln sich dort Schwellungen, Rötungen und meist juckender Hautausschlag.
Die allergische Reaktion zeigt sich meist bereits wenige Minuten nach dem Erstkontakt mit dem Allergen und kann neben dem Hautausschlag und den Rötungen auch Pickel, Pusteln, Wasserbläschen und nässende Risse in der Haut oder auf den Schleimhäuten entstehen lassen. Mitunter zeigt sich die Allergie auch mit Hautverkrustungen und Schuppenbildung. Beispiele für solche Allergene finden sich in Pollen (Pollenallergie, „Heuschnupfen“), Nahrungsmitteln (Erdbeeren, Nüsse, Milch und Milchprodukte u.a.) oder chemischen Substanzen (Waschmittel, Weichspüler, Putzmittel, aber auch Metalle und Metallinhaltsstoffe wie Nickel).
Bei der Allergie zeigt der Körper eine Überreaktion auf grundlegend harmlose Substanzen, die in unterschiedlicher Art und Weise mit dem Körper in Berührung kommen. So kann die Reizung durch äußerliche Einflüsse (Berührung mit der Haut, aber auch UV-Strahlung, Kälte, Hitze) sowie durch innere Einflüsse (Speisenaufnahme, Einatmen) entstehen. Auch Medikamente können die Ursache für einen Hautausschlag sein, der als allergisches Symptom oder als Nebenwirkung auf verabreichte Arzneimittel auftreten kann. Wird von den Allergenen Abstand genommen, klingen in der Regel auch die Symptome zeitnah ab.
Eine besondere Form der Allergie ist die sogenannte Kontaktallergie oder Kontaktdermatitis. Dabei reagiert der Körper meist ausschließlich an der Stelle, an der die Haut mit dem jeweiligen Allergen in Berührung kommt. Das hieraus resultierende Kontaktekzem ist ein entzündlicher Hautausschlag, der erst mit der Abstinenz, also dem Fernhalten vom Allergen, abheilen kann. Es verschwindet somit wenige Tage nach dem letzten Kontakt.
Allergische Erkrankungen mit Hautausschlag-Bildung
Die Nesselsucht gilt als eine der bekannteren allergischen Erkrankungen. Sie wird auch mit Namen wie Nesselausschlag oder Urtikaria benannt, da der Hautausschlag mit roten Quaddeln denen nach der Berührung mit Brennnesseln ähnelt. Bei einer Nesselsucht reagiert der Betroffene meist auf innere Reize wie Nahrungsmittelinhaltsstoffe, in selteneren Fällen jedoch auch auf äußere Einflüsse wie Kälte, Hitze oder Druck mit dem Hautausschlag, der häufig sehr stark juckt. Allerdings bilden die Quaddeln meist binnen weniger Stunden oder innerhalb eines Tages vollständig zurück und auch der Juckreiz verschwindet.
Die Sonnenallergie ist eine allergische Reaktion der Haut auf Sonneneinstrahlung. Sie kann durch das UV-Licht alleine, häufig jedoch auch in Kombination mit der Nutzung von kosmetischen Produkten auftreten. Die Sonnenallergie zeigt sich mit juckenden Hautpartien, auf denen sich kleine Bläschen und Quaddeln zeigen. Zumeist entsteht die Sonnenallergie als Polymorphe Lichtdermatose (PLD), bei der die im Frühjahr von der Sonne entwöhnten Haut bei ersten Sonnenbädern auf eine zu starke Lichteinstrahlung reagiert. Sie entsteht beispielsweise im Gesicht, am Nacken und den Schultern sowie im Dekollete, seltener an den Armen und den Beinen.
Verwandt mit der Sonnenallergie ist die Mallorca-Akne. Hierbei bilden sich durch das UV-Licht in Kombination mit kosmetischen Stoffen oder dem körpereigenen Talg kleine Entzündungen im Bereich der Haarfollikel. Der Hautausschlag zeigt sich entsprechend mit akneähnlichen Pickeln, die mit oder ohne Eiter stark jucken.
Durch Sonneneinstrahlung können darüber hinaus Hautausschläge entstehen, wenn die Lichtempfindlichkeit der Haut durch die Einnahme von Medikamenten erhöht wird. Zu den Medikamenten, welche die Lichtempfindlichkeit erhöhen, zählen unter anderem Antibiotika, Entzündungshemmer, einige Psychopharmaka, Diuretika (Entwässerungsmittel) oder Produkte mit Johanniskraut.
Hauterkrankungen mit Ausschlag
Neben akuten Erkrankungen und Allergien können auch diverse Hautkrankheiten einen Hautausschlag auslösen. Die Erscheinungsformen sind dabei vielfältig und reichen von Pickel- und Pustelbildung bis hin zu schuppenartigen Hautverkrustungen. Einige dieser Hauterkrankungen gelten als chronische Erkrankungen, die in unterschiedlichen Schweregraden meist schubweise auftreten.
Akne zählt zu den Hauterkrankungen, die durch hormonelle Einflüsse des Körpers entstehen. Sie wird vor allem durch die männlichen Geschlechtshormone beeinflusst. Zumeist tritt die Akne in der Pubertät auf, kann jedoch ebenso bei Hormonschwankungen im späteren Lebensalter zu Tage treten. Typische Anzeichen sind unregelmäßig auftretende Pickel und Pusteln oder Komedonen (Mitesser), die sich entzünden und sich zu kleinen Knötchen mit Eiteransammlungen entwickeln.
Das seborrhoische Ekzem wird im Volksmund auch Kopfgneis genannt. Dabei handelt es sich um einen harmlosen Hautausschlag am behaarten Kopf, der nicht juckt, jedoch durch die ursächliche Überproduktion der Talgdrüsen und häufig hinzukommender Schuppenbildung eine mentale Belastung für den Betroffenen darstellen kann.
Info: Manche Babys zeigen in den ersten Lebensmonaten einen harmlosen Milchschorf auf dem Kopf. Dieser kann jedoch bei entsprechender Vererbung ein Vorläufer einer Neurodermitis sein oder als Anzeichen von Allergieneigungen gesehen werden.
Die Neurodermitis wird auch als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem bezeichnet. Typisch für die Neurodermitis ist die extrem trockene Haut, die an manchen Körperstellen von einem roten, juckenden Hautausschlag bis hin zu einer leicht schuppigen Struktur führt. Betroffen sind Babys, Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Der Hautausschlagzeigt sich bei Neurodermitis zumeist im Gesicht, im Nacken, den Armbeugen und den Kniekehlen. Bei starken Verlaufsformen kann auch der ganze Körper betroffen sein. Die Neurodermitis verschlimmert sich meist schubförmig in Verbindung mit individuellen Triggern, die vom Hautkontakt mit künstlichen Textilien und chemischen Zusätzen (Waschmittel, Kosmetika) bis hin zu mentalen Belastungen (positiver wie negativer Stress) reichen können. Neurodermitis gilt in den meisten Fällen nicht als heilbar, ist jedoch oft durch gute Pflege und einen gesunden Lebenswandel im Griff zu behalten.
Als Schuppenflechte oder Psoriasis wird eine chronische Hauterkrankung bezeichnet, bei der begrenzte Hautflächen mit entzündlichen Symptomen und intensiver Schuppenbildung zeigen. Die betroffenen Hautflächen sind rötlich, zeigen erhabene Flecken und bilden weißliche bis silbrige Schuppen, die sich entlang der Schuppenflechte leicht lösen lassen. Unter den Schuppen bleibt die Haut sichtbar gerötet und weist eine dünne, trockene Struktur auf. Werden die Schuppen entfernt, können kleine Hautblutungen entstehen. Wie die Neurodermitis tritt auch die Psoriasis meist in verstärkten Schüben und abgeschwächten Phasen auf, die von individuellen Reizen wie Stress, Ernährung und Lebensstil beeinflusst werden.
Zu den seltenen Hauterkrankungen zählt die Knötchenflechte (auch: Lichen ruber planus). Der Hautausschlagzeigt sich bei dieser Erkrankung mit stark juckenden Knötchen, die eine rötliche Färbung haben. Sie entstehen vorrangig an den Innenseiten von Knöcheln und Handgelenken, können jedoch auch an den Unterschenkeln auftreten. Die Ursache vermutet die medizinische Forschung in einer Autoimmunreaktion, was jedoch wissenschaftlich noch nicht einwandfrei gesichert ist.
Die Röschenflechte (Pityriasis rosea) weist schon in ihrem Namen auf die Art des Hautausschlages hin: Der leicht juckende Ausschlag tritt am Rumpf sowie an Oberarmen und Oberschenkeln auf. Sie beginnt meist mit einer rundlichen, roten Fläche am Rumpf, die sich mit randständigen Schuppen wie eine erblühende Rose immer weiter ausbreitet und auch an anderen Körperstellen in Erscheinung tritt.
Als eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gesichtshaut wird die Rosazea auch mit Namen wie Kupferfinne oder Akne rosacea betitelt. Sie verläuft in Schüben und kann unterschiedliche Ausprägungen annehmen. Der Hautausschlag beginnt bei dieser Erkrankung meist mit auffälligen Rötungen, die auf den Entzündungen der feinen Kapillaren der Gesichtshaut basieren. Sie geht mit sichtbar geweiteten Äderchen einher und kann im späteren Verlauf zur Bildung von kleinen Knötchen und Eiterbläschen führen.
Weiterführende Ursachen für einen Hautausschlag
Ist ein Hautausschlag weder durch eine Erkrankung oder eine Allergie verursacht, gibt es weiterführende Ursachen, die die Hautveränderung hervorrufen können. So sind manche Medikamente dafür bekannt, einen Hautausschlag als Nebenwirkung auslösen zu können. Hierzu zählen unter anderem Medikamente zur Diabetesbehandlung, Antibiotika, Arzneimittel gegen Bluthochdruck, Schmerzmittel, die weiterführende Einsatzbereiche als Antirheumatika besitzen wie z.B. ASS, Diclofenac und Ibuprofen, Gichtmedikamente, aber auch Präparate mit Kortison. Bei pflanzlichen Arzneimitteln können Allergien (z.B. Koriander, Kampfer, Menthol u.a.) oder phototoxische Reaktionen hervorgerufen werden. Letzteres gilt unter anderem für Johanniskrautpräparate.
Die Autoimmunerkrankung Lupus erythematodes zeigt als ein Symptom einen schmetterlingsförmigen Hautausschlag im Gesicht, dabei zeigen sich deutliche Rötungen mit dezenten Erhebungen entlang der beiden Seiten links und rechts neben der Nase. Dieses Symptom wird auch als Schmetterlingserythem bezeichnet.
Da nicht nur die körperlichen Prozesse, sondern auch die Psyche eine tragende Rolle für die Gesundheit spielt, kann ein Hautausschlag auch durch psychische Belastungen ausgelöst werden. Nahezu alle Hauterkrankungen verstärken ihre Symptomatik bei anhaltendem Stress und mentaler Belastung. Doch auch ohne eine solche Erkrankung kann bei anhaltend belastendem Lebenswandel ein Hautausschlag auftreten. Kann für einen Hautausschlag keine klare Ursache definiert werden, bezeichnet der Mediziner den Hautausschlag als „idiopatisches Exanthem„.
Ist der Hautausschlag harmlos? Dann sollten Sie zum Arzt!
Tritt ein Ausschlag im Rahmen einer Infektionskrankheit auf, gehen die meisten Menschen ohnehin zum Arzt – was in jedem Fall der richtige Weg ist. Doch auch wenn ein Hautausschlag ohne eine klar zuzuordnende Unverträglichkeit wie eine bekannte Allergie akut auftritt, sollten Sie einen zeitnahen Termin bei einem Arzt Ihres Vertrauens vereinbaren und sich untersuchen lassen.
Konsultieren Sie bitte immer einen Arzt, wenn
- Ihnen die Ursache unbekannt ist.
- der Hautausschlag spontan und akut auftritt.
- der Hautausschlag juckt, schmerzt oder gar nässt.
- keine schnelle Besserung nach Behandlung (z.B. Kühlung, Allergiemittel) eintritt.
- sich der Hautausschlag verändert oder Schwellungen bilden.
- sich der Hautausschlag ausbreitet oder an mehreren Körperpartien auftritt.
- weiterführende Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder Atemnot auftreten.
Hinweis: Mit Babys, Kindern und Senioren sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen sollte ein neu auftretender Hautausschlag immer von einem Arzt überprüft werden.
Online-Diagnose für die Behandlung von Hautausschlag
Im Internetzeitalter sind lange Wartezeiten und lange Anfahrtswege meist überflüssig. Über unser Modellprojekt der Landesärztekammer Baden-Württemberg können Sie schnell, anonym und kostengünstig eine Diagnose und einen Therapieplan zu Ihrem individuellen Hautausschlag von einem Hautfacharzt aus Heidelberg erhalten. In über 70% der Fälle ist damit ein Gang zum Arzt unnötig. Den Online-Hautarzt-Dienst nutzen können Sie sowohl über unsere Startseite, als auch über die Handy-App „AppDoc“ für iPhones und Android-Smartphones.
Wenn Sie mit einem Hautausschlag zu einem persönlichen Arzttermin gehen, wird der Hautarzt Ihnen einige Fragen rund um das Auftreten und das Empfinden des Ausschlages stellen und sich die Ausprägung der Hautveränderung genau ansehen. Durch die Erscheinungsbilder (Effloreszenzen) und Ihre Hinweise wird der Arzt in den meisten Fällen eine schnelle und konkrete Diagnose stellen können. Ein besonderes Merkmal zeigt sich dabei in der Optik und Beschaffenheit des Hautausschlages, der aus Pünktchen, Pickeln, Knötchen, Bläschen, farbigen Hautveränderungen und Schwellungen bestehen kann. Dabei unterscheidet der Arzt vor allem zwischen Infektionskrankheiten, allergischen Krankheiten und Reaktionen sowie weiterführende Ursachen für den Hautausschlag.
Bei der Begutachtung Ihrer Haut werden auch die Vitalwerte (Blutdruck, Herzfrequenz, Körpertemperatur) gemessen und die Schleimhäute in Augenschein genommen. Zudem geben Begleiterscheinungen wie Fieber, Juckreiz, Schnupfen und andere Beschwerden dem Arzt wichtige Hinweise für die Diagnosestellung. Informieren Sie Ihren Arzt zudem über den zeitlichen Verlauf der Beschwerden, aufgetretene Veränderungen und andere Auffälligkeiten. In seltenen Fällen sind weiterführende Untersuchungen im Labor nötig, welche durch Blutuntersuchungen (zur Bestimmung von Viren oder Bakterien), Gewebeentnahmen oder einen Hautabstrich (zum Nachweis von Pilzinfektionen) umgesetzt werden.
Die richtige Therapie bei Hautausschlag
Ist die Diagnose gestellt, wird Ihnen der Arzt die passende Therapie erläutern. Bei bakteriellen Infektionen werden zumeist Antibiotika eingesetzt, um die Bakterien und die Entzündung somit leichter zu bekämpfen. Handelt es sich um eine Virusinfektion, können Virostatika eingesetzt werden, während Pilzinfektionen mit Antimykotika, also Antipilzmitteln, behandelt werden. Viele Infektionskrankheiten wie Masern, Röteln und Scharlach werden rein symptomatisch behandelt.
Wird der Hautausschlag von Juckreiz begleitet, können juckreizhemmende Cremes und Salben zum Einsatz kommen, beispielsweise Antihistaminika, welche die Histaminausschüttung im Körper reduzieren helfen. Bei einigen Hauterkrankungen, beispielsweise bei Neurodermitis, kann auch die Gabe von Kortison angeraten sein. Kortison wirkt entzündungshemmend und unterdrückt die Immunreaktion des Körpers. Dies ist jedoch im Einzelfall zu entscheiden, da Kortison ebenfalls zu Hautreizungen und Hautirritationen führen kann. Mitunter hält der Arzt auch Immunmodulatoren für die richtige Wahl für die Therapie von chronischen Hauterkrankungen mit Hautausschlag (z.b. Psoriasis).
Einige Hauterkrankungen werden mit lokalen Behandlungen therapiert, indem von außen Salben, Tinkturen oder Cremes aufgetragen werden. Auch Badezusätze mit medizinischen Wirkstoffen können bei der Behandlung von einem Hautausschlagwohltuende Wirkung entfalten. Handelt es sich bei Ihrem Ausschlag um eine Allergie, wird der Arzt Ihnen einen Allergietest anraten, um Ihre individuellen Allergieauslöser zu differenzieren. Durch das Wissen um die genauen Allergene können Sie zukünftig den Kontakt mit den Allergieauslösern meiden und neue Ausschlägen vorbeugen.
Gesunde Haut ohne Ausschlag: Das können Sie selbst tun
Ein Ausschlag ist nicht nur ein lästiges Symptom, sonder auch eine Abwehrreaktion des Körpers. Je gesünder die Haut ist, desto einfacher kommt diese mit Belastungen durch innere wie äußere Einflüsse zurecht. Der Hautausschlag entsteht dann, wenn die Haut die Abwehr akut nicht alleine bewältigen kann. Schützen Sie Ihre gesunde Haut, schützen Sie sich zugleich in den meisten Fällen vor unangenehmen Hautausschlägen, weil dann die natürliche Körperabwehr zum Tragen kommt.
Gute Hautpflege
Sorgen Sie gut für Ihre Haut, indem Sie ihr über eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine gute Basis geben. Bei der Nutzung von Hautpflegeprodukten seien Sie sparsam und achten Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Haut. Ist die Haut trocken, sollte die Pflege reichhaltig sein, während feuchte und geschmeidige Haut mit leichten, wasserhaltigen Emulsionen gut versorgt wird. Beachten Sie zudem den natürlichen pH-Wert von 5,5 der gesunden Haut. Da basische Kosmetikprodukte meist einen pH-Wert über 7,0 besitzen, wird durch deren Nutzung der natürliche Säureschutzmantel angegriffen. Bevorzugen Sie Produkte mit einem neutralen pH-Wert (7,0), um Ihre Haut zu schützen.
Allergieauslöser identifizieren
Beruhte Ihr Hautausschlag auf einer Allergie, sollten Sie einen Allergietest vornehmen lassen, um sich genau mit Ihren individuellen Allergenen auseinanderzusetzen. So können Sie künftig bei Kosmetika, bei Lebensmitteln und anderen Stoffen des Alltags schneller ermitteln, welche für Sie geeignet sind, ohne den Körper mit den jeweiligen Substanzen und neuen Allergieschüben zu belasten.
Verzicht auf hautreizende Substanzen
Auch wenn Sie keine Allergien haben, können einige Stoffe Ihre Haut im Alltag reizen. Verzichten Sie entsprechend nicht nur bei der Körperpflege auf aggressive Inhaltsstoffe, sondern auch in Putz- und Waschmitteln. Ist der Umgang mit solchen Substanzen nicht zu vermeiden, können Schutzhandschuhe den direkten Kontakt unterbinden helfen.
Sonne, Frischluft, Wettereinfluss
Frische Luft ist gut für die Haut – das gilt unabhängig von der Jahreszeit, weshalb Sie bei empfindlicher und zum Hautausschlagneigende Haut am besten mit natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Seide bedecken sollten. Die Sonneneinstrahlung ist wichtig für die körpereigene Vitamin-D-Produktion, doch reicht hierbei auch die UV-Einstrahlung im Schatten aus, während Sie die pralle Sonne besser meiden sollten. Sorgen Sie für einen guten Schutz gegenüber Hitze, aber auch vor Kälte, da die Winterwitterung mit trockener Heizungsluft und Kälte im Außenbereich die Haut ebenso strapaziert und hierdurch mit einem Hautausschlag reagieren kann.